Kapitel 29

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Genau an der Stelle wo das Herzen war, hatte er ein Tattoo mit einer Arabischen Schrift drauf.
„Mustafa, was ist das?!", fragte ich immer noch ganz überrascht und strich zärtlich darüber.
Mustafa sah mich mit einem ernsten Gesichtsausdruck an und sagte schließlich: „Da steht dein Name, auf Arabisch..."
Ich sah ihn mit großen Augen an, und wusste nicht was ich dazu sagen sollte.
„Adelina, du warst immer die einzige Frau die ich geliebt habe...die einzigste Frau, die ein Platz in meinem Herzen hat...und deshalb habe ich mir dieses Tattoo stechen lassen..."
„Das ist...das ist...", ich brach ab und bemerkte, wie mir eine Träne über die Wange lief.
„Wein doch nicht", sagte Mustafa lachend und legte einen Arm um mich und drückte mich fest an sich.
„Endlich hab ich dich wieder...", sagte er leise und gab mir einen Kuss auf dem Kopf.
„Mustafa, was sagen deine Eltern wegen mir? Glaubst du, sie mögen mich?"
Mustafa fing darauf plötzlich an zu lachen und sagte: „Sie mögen dich nicht, sie lieben dich Adelina. Sie wissen, wie sehr ich dich liebe und dass macht sie glücklich..."
Ich musste darüber lächeln, doch dann wurde ich wieder ernst.
„Wie...wie war es für dich, als ich vier Jahre nicht da war...?", fragte ich und mied den Augenkontakt zu ihm.
Sofort versteinerte sich der Gesichtsausdruck von Mustafa und er fing an zu erzählen: „Ich war wütend. Sehr wütend Adelina...ich dachte, dass du mich nicht mehr liebst und deshalb ohne was zu sagen gegangen bist...ich wurde Tag für Tag immer wütender...du warst die erste Frau, die ich je geliebt habe, und dann?! Dann warst du einfach weg.
Ich gab jedem dafür die Schuld...jede Kleinigkeit erinnerte mich an dich Adelina, und jeden Tag wurde die Sehnsucht nach dir schlimmer...um mich abzulenken, dich zu vergessen, fing ich wieder an mich mit anderen Mädchen zu treffen, was mir allerdings nichts nützte, da du einfach viel zu tief in meinem Herzen warst. Jede Nacht stellte ich mir dein schönes Gesicht vor, deine strahlenden braunen Augen, die mich immer so liebevoll ansahen...aber du kamst nicht, bis zu dem Tag, als ich dich mitten in der Bar sah und dir in deine Augen sah, wusste ich, dass ich dich genau wie am ersten Tag liebte, wenn nicht mehr..."
Die ganze Zeit über hatte ich ihm schweigend zu gehört und meine Tränen nicht mehr zurück halten können.
„Mustafa, es tut mir so leid, dass ich dich so verletzt habe, es tut mir so leid...ich wollte es nur nicht schlimmer machen...bitte Mustafa, du musst mir glauben, ich habe genauso gelitten un..."
„Du musst dich nicht andauernd entschuldigen, ich glaube dir...", sagte er ernst und umarmte mich fest an sich.
„Ich liebe dich so sehr...", schluchzte ich leise.
„Ich liebe dich auch."
„Es tut mir so leid...", wiederholte ich noch mal leise.
„Hey Süße, hör auf...ich möchte nicht, dass du weinst...ich will doch nicht, dass meine Familie sieht, dass du geweint hast", sagte Mustafa lächelnd und hielt dabei meinen Kopf in seinen Händen.
„WAS?! WANN?!", fragte ich erschrocken.
„Heute Abend. Wir sind bei meinen Eltern eingeladen...du willst doch meine Familie besser kennen lernen", sagte Mustafa mit einem frechen grinsen.
„Oh Gott, heute?! Aber...aber ich muss noch duschen und mich zu Hause neu einkleiden u..."
„Habibi...", sagte Mustafa leise und war aufgestanden und hatte meine Hand genommen.
Als wir vor dem Zimmer standen, dass er damals für mich eingerichtet hatte, raste mein Herz vor lauter Aufregung.
„Ich...ich...das Zimmer ist noch genauso wie ich es früher eingerichtet habe...ich habe nichts verändert. Ich habe das Zimmer zugeschlossen, als du nach einem Jahr immer noch nicht zurückgekehrt warst...", sprach er mit ernster Miene und sah mir dabei tief in die Augen.
„Ich war selbst seid über drei Jahren nicht mehr hier drinnen...", redete er weiter und schloss die Tür auf.
Sofort kamen mir wieder all die Erinnerungen, die ich mit Mustafa in diesem Zimmer hatte vors Auge.
„Genauso wie früher...", sagte ich leise den tränen nahe und lief in das Schlafzimmer und sah mich lächelnd um.
„Genau 'so wie damals...", wiederholte ich wieder, und bemerkte wie mir eine träne über das Gesicht lief.
Ich lief langsam zum Bett, wo ich mich draufsetzte und Mustafa lächelnd ansah.
„Ich dachte immer, dass du hier mit all den Mädchen geschlafen hast...ich hätte nie gedacht, dass du alles so gelassen hast...nie hätte ich daran gedacht...", sagte ich und sah Mustafa tief in seine schwarzen Augen, die mich innig ansahen.
„Ich hab es damals für uns gemacht, nur für uns beide...und so wird es auch immer bleiben...", sagte er ernst und schien irgendwo anders mit den Gedanken zu sein...
„Deine Kleider sind auch alle noch im Schrank...also hast du etwas zum anziehen..."
„Ob sie mir wohl noch passen?!", sagte ich schmunzelnd und sah an mir herunter.
Erst jetzt sah mich Mustafa wieder an, diesmal aber mit einem besorgten Blick.
„Du hast abgenommen...sehr viel...", sagte er und sah mich dabei von oben bis unten an.
„Ich weis...ich emm...ich geh duschen...", sagte ich etwas nervös, da ich nicht über mein Gewicht reden wollte.
„Alles klar...ich muss auch danach"
Ich sah Mustafa mit einem frechen grinsen an, was ihm zum lachen brachte.

Adelina&MustafaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt