Kapitel 5

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Wie gut es immer wieder tat, am Wochenende mal so richtig durch zu schlafen und einfach mal gar nichts zu tun...dachte ich zumindest...
„Hey Zemer, ich wollt fragen ob du Lust hättest mit mir ins Einkaufszentrum mitzukommen, da ich meiner Freundin etwas zum Geburtstag kaufen möchte", fragte Adnan der gerade mein Zimmer betreten hatte.
„Hmm...eigentlich war für mich heute ein „Nichts tun Tag", aber oke, du müsstest aber nur schnell warten, da ich mich noch schnell fertig machen muss", sagte ich.
„Es wird Spaß machen. Mehr sogar als nur Daheim zu chillen", sagte Adnan grinsend und hatte anschließend wieder mein Zimmer verlassen.
Das kannte ich gar nicht von Adnan dass er sich um ein Mädchen bemühte, schließlich waren Senad und er genau solche Player wie Mustafa, wenn gar nicht schlimmer...
Nachdem ich mir ein weißes Sommerkleid angezogen hatte, dass ich mit einer braunen Lederseitentasche kombinierte und anschließend ins Wohnzimmer lief, sah ich meinen Vater vor mir, der mir liebevoll zulächelte.
„Princesia e Babet", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Fertig?", fragte Adnan, der dazu gekommen war.
„Wohin?", fragte mein Vater.
„Du wirst es mir nie glauben, aber Adnan hat eine Freundin und er möchte ihr etwas zum Geburtstag kaufen", sagte ich lachend und zwinkerte Adnan zu, der mich sauer ansah.
Mein Vater sah meinen Bruder mit einer hochgezogenen Augenbraue an und sagte lachend: „Qyqy, mein Junge wird ja erwachsen"
„Kommst du jetzt?!", fragte mich Adnan erneut, dem man genau ansah, wie unangenehm im die Situation war.

„Wie groß der ist, im vergleich zu unserem alten in Berlin", sagte ich und schaute mich staunend um.
„Wir sind ja auch in München Schwester", sagte Adnan und stupste mich freundschaftlich an.
Als wir mit dem Aufzug in die zweite Etage fuhren, staunte ich nicht schlecht, als ich mehrere Shishabars nebeneinander sah.
„Da ist der Laden", sagte Adnan und zeigte auf ein kleines Schmuckgeschäft, das nicht gerade billig ausschaute.
„Wow, der ist aber schön...", sagte ich ganz verträumt und schaute mir den ganzen teuren Schmuck an.
Adnan schien schon mal hier gewesen zu sein, denn er war sofort zu einem Stand gelaufen, wo er sich von einer Angestellten eine Wunderschöne Halskette raus nehmen ließ.
„Und? Wie findest du sie?"
Also einen guten Geschmack hatte er wirklich, dass musste ich ihm lassen.
„Wow...Adnan! Wer ist denn die glückliche, der du so ein Geschenk machst?!"
Adnan grinste mich breit an und sagte stolz: „Ich bin so gut! Ich weis einfach, was den Frauen gefällt"
Ich gab ihm einen leichten Boxer gegen seinen Arm und sagte lachend, dass er nicht so eingebildet machen solle.
„Ist sie schön?", stellte er mir die Frage erneut.
„Ja, sie ist wunderschön. Du könntest mir so was auch mal ruhig kaufen", scherzte ich Adnan handelte nicht lange und kaufte die Halskette auch sofort.
„Wollen wir noch was essen gehen?"
Diesmal störte mich die Frage nicht, da ich einen riesengroßen Hunger hatte.
„Ja klar", sagte ich als wir aus dem Geschäft raus liefen, wo ich zufällig zu einer Shishabar blickte und überrascht zu Mustafa sah, der ein Mädel auf seinem Schoß hatte.
Wie durch Schicksal trafen sich plötzlich mein und Mustafas Blicke, als hätte er geahnt, dass ich genau in diesem Moment da sein würde...
Ich brach sofort den Blickkontakt zwischen uns ab und drehte mich sauer um und packte Adnan am Arm und lief mit ihm gemeinsam los.
„Wow, wow, wow! So Hunger oder was?!", fragte er grinsend.
Ich war so wütend! Ich wusste selbst nicht mal wieso, aber ich wars!
Als wir in einer Bäckerei etwas gefrühstückt hatten und schließlich nach Hause gegangen waren, berichtete mir Luan, das Argjenda bei uns angerufen hätte.
Scheiße! Ich hatte total vergessen mein Handy einzupacken! Sofort stürmte ich in mein Zimmer und schaltete mein Handy an.
10 verpasste Anrufe und 5 Nachrichten von Argjenda!
Mustafa hatte mich auch versucht zu erreichen.
Ich wählte Argjendas Nummer, und musste mir gleich ihr Gemeckere anhören, wieso ich nicht an mein Handy ran gegangen war.
„Ich hab es zu Hause liegen gelassen...Wie geht's?"
Jetzt schien sich Argjenda wieder etwas zu beruhigen und sie erzählte mir anschließend total glücklich, dass sie und Mergim jetzt offiziell zusammen waren, und er somit nichts mehr mit anderen Mädels machen durfte, was mich zum lachen brachte, da ich genau wusste wie eifersüchtig Argjenda sein konnte.
„Sorry, dass ich nur von mir rede...wie geht es dir? Mergim hat mir erzählt, dass du dich gestern mit Mustafa getroffen hast...wie wars?", fragte sie, und ich sah genau vor mir, wie sie dabei frech grinste.
„Ja...es war echt schön, und er war so anders...aber vorhin als ich im Einkaufszentrum war...hab ich ihn mit einem Mädchen auf seinem Schoß gesehen..."
„Adelin...ich will dir jetzt nicht sagen, dass ich dich gewarnt habe, aber das habe ich...vergiss ihn einfach...er ist und wird immer ein Players sein", sprach sie mit einer liebevollen Art.
„Er interessiert mich sowieso nicht..."sagte ich, wusste aber selbst, dass es nicht ganz der Wahrheit entsprach...
In diesem Moment kam plötzlich Luan in mein Zimmer.
„Ich muss Schluss machen, ich meld mich", verabschiedete ich mich und legte auf.
„Ihr habt doch Montag und Dienstag frei, oder?", fragte er mich.
„Ja, es ist Feiertag an diesen Tagen...wieso?"
Luan schaute mich mit einem frechen grinsen an und sagte: „Ich wollt fragen, ob du mir hilfst mein Zimmer zu streichen..."
„Oh Luan! Gerade dann, wenn ich frei habe!!", sagte ich genervt.
„Komm schon Adelin, du hast auch was gut bei mir", sagte mein Bruder und sah mich mit einem unglaublich süßen Hundeblick an.
„Oke...", sagte ich und versuchte ein ernsten Gesichtsausdruck beizubehalten.
Enes kam darauf strahlend zu mir und gab mir einen langen Kuss auf die Wange.
„Danke Süße, du bist die beste"
Als er mein Zimmer wieder verlassen hatte, holte ich meinen Laptop auf mein Bett und meldete mich bei Facebook an, wo ich so lange nicht mehr on war.
Mal wieder hatte ich Unmengen von Freundschaftsanfragen, von irgendwelchen Jungs...als ich jedoch Mustafa in der Liste erblickte, beschleunigte sich sofort mein Herzschlagen...
Sollte oder sollte ich ihn nicht annehmen?!
Da seine Seite Privat war, nahm ich ihn doch an. Die Neugier war einfach zu groß.
Seine Freundesliste, die ich als erstes stalkte , bestand zu 90% nur aus Mädels, was ich ja schon geahnt hatte...
Als ich irgendwann merkte wie meine Augen anfingen mir weh zu tun, meldete ich mich wieder ab und legte mich auf mein Bett...
„DRIINGG! DRRIINNGG!"
Ich sah auf mein Display, und sah, dass Mustafa mich versuchte anzurufen. Ich drückte ihn einfach weg und schloss wieder meine Augen... auf den hatte ich jetzt wirklich keine Lust!

„So fertig!", sagte ich zufrieden, als ich dass Ergebnis, meiner selbst gestrichenen Wand begutachtete.
„Danke Zemer, du bist die beste", bedankte sich Luan.
„Ich weis...", sagte ich grinsend und verließ hundemüde sein Zimmer. Als ich auf mein Zimmer war und mich im Spiegel anschaute, musste ich über mich selber lachen. Meine ganzen Klamotten waren von oben bis unten mit Farbe bekleckert. Ich lief sofort unter die Dusche, um den Gestank der Farbe wegzubekommen. Wie gut sich das warme herab fallende Wasser auf meiner Haut anfühlte, und dann noch nach so einem langen Tag...
Unter der Dusche dachte ich an die letzten Tage...Mustafa hatte mich auch weiterhin immer wieder versucht anzurufen, ich jedoch hatte ihn entweder immer weggedrückt oder hatte das Handy einfach klingeln lassen. Argjenda und Vanessa hatten mich gestern gefragt, ob ich nicht Lust hätte heute was mit ihnen zu unternehmen...und da ich die letzten Tage nur zu Hause verbracht hatte, hatte ich sofort zugesagt.

Gegen 19 Uhr fing ich mich an zu Schminken. Da es ziemlich warm an diesem Tag war, beschloss ich mich für eine kurze Hose und einem weißen Trägerlosen Top. Meine Haare hatte ich zu einem Französischen Zopf geflochten und als Schmuck hatte ich mir ein paar Federohrringe angezogen, und ein kleines Armbändchen, dass mir mal ein Verehrer geschenkt hatte.

Adelina&MustafaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt