Kapitel 25

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Alle waren da, einfach alle...
Mustafa, Argjenda, Senad, Mergim, Nayef...einfach alle.
Sofort schossen mir tränen aus den Augen, als ich Mustafa lachen sah. Wie ich ihn vermisst hatte. Sein lachen vermisst hatte...
Mir war gar nicht aufgefallen, dass alle um mich herum, mich leise anstarrten.
Ich wollte gerade zu ihnen rüber laufen, als ich plötzlich eine Frau mit einer riesigen Torte auf den Armen sah, die lachend zum Tisch lief, und sich auf Mustafas Schoß gesetzt hatte und ihm einen langen Kuss auf dem Mund gab!
Ich dachte mir würde jemand den Boden unter den Füßen wegziehen! Alles um mich herum drehte sich plötzlich...
Mustafa hatte eine Freundin?!
Was hatte ich mir nur gedacht?! Mich vier Jahre nicht zu melden, und dann einfach mal so wieder her zu kommen, und zu denken, alles wäre wie früher?!
Was hatte ich mir nur gedacht...was hatte ich mir nur gedacht...
Mit tränen in den Augen sah ich immer noch Geistesabwesend zu Mohammed rüber, der seine Arme fest um diese Frau umschlungen hatte und ihr grinsend etwas zu flüsterte, sodass die Frau laut auflachen musste.
Was hatte er ihr zugeflüstert?! Wie sehr er sie liebte und verehrte?!
„Was ist mit dem Mädel los?!, hörte ich einige Leute über mich tuscheln, was mich jedoch wenig interessierte.
Ich sah Kopfschüttelnd weiterhin Mustafa an und konnte mir ein lautes Schluchzen nicht länger unterdrücken.
Ich sah wie mich die Frau auf Mustafas Schoß plötzlich erblickt hatte, und zu Mustafa etwas sagte, sodass er seinen Blick ebenfalls über die Bar schweifen ließ und dann in meinem Blick verharrte...
Mustafa sah mich ohne sich zu rühren an.
Sein Blick wurde gefolgt von Mergim dann Senad, die mich alle mit offenem Mund anstarrten. Als auch Argjenda ihren Blicken gefolgt war und mich erblickte, setzte sie einen Ohrenbetäubenden Freudenschrei aus.
„ADDEEELLLLIIIINNNNAAA!!!", schrie Argjenda durch die ganze Bar und war strahlend auf mich gesprungen, wo sie mich ganz fest umarmte.
„Oh Adelina, ich hab dich so vermisst...ich hab dich so sehr vermisst...", sagte sie immer wieder mit tränen in den Augen.
„Ich dich doch auch...es tut mir so leid...es tut mir so leid Argjenda...es tut mir leid, dass ich mich kein einziges Mal gemeldet habe", schlurzte ich immer wieder leise auf und vergrub mein Gesicht in ihre Haare.
Als wir uns voneinander gelöst hatten, standen bereits die ganzen Jungs hinter uns.
„Prinzessin...", sagte Senad kopfschüttelnd und nahm mich fest in seine Arme, wie es anschließend auch die anderen Jungs es taten. Als ich mich gerade von Mergims Umarmung gelöst hatte, und mich umdrehte, erblickte ich Mustafa, der vor mir stand und mich wie erstarrt ansah. Sofort spürte ich alle Blicke, die auf uns gerichtet waren.
Mustafa war so nah vor mir, dass ich seinen warmen Atem auf meine Haut spürte.
Wie erstarrt sah ich ihn unter tränen an.
Was würde er tun?! Wie würde er reagieren?!

„Adelina...", sagte er schließlich leise und hatte mich in seine Arme genommen.
Sofort umhüllte mich wieder sein Duft, den ich so vermisste hatte. Ich hatte ihn so unendlich sehr vermisst...hatte mir immer gewünscht, dass er mich in seinen breiten starken Armen nimmt, was er jetzt auch tat...aber ich spürte, dass es nicht mehr das selbe war, wie früher...ich spürte etwas kühles und distanziertes an ihm, dass mich so unendlich sehr verletzte....
Nachdem wir von uns gelassen hatten, sah mich Mustafa mit seinen dunklen Augen schweigend an.
Der liebevolle, sehsüchtige Blick, wie er mich immer angesehen hatte, den gab es nicht mehr.
Seine Augen starrten mich jetzt eiskalt und sauer zugleich an, weil ich ohne etwas zu sagen einfach gegangen war. Seine Augen glänzten jetzt bei einer anderen Frau...nicht mehr bei mir...
Alle um uns herum waren leise geworden und schauten uns gespannt an.
„Willst du mich denn gar nicht vorstellen?", brach plötzlich diese Frau von vorhin das Schweigen und hatte sich eng neben Mustafa gestellt, wo sie seine Hand in ihre nahm.
Es zerfraß mich innerlich, die beiden so zu sehen...
„Das ist Meram...meine..."
„Verlobte. Ich bin seine Verlobte!", vervollständigte sie Mustafas angefangenen Satz.
Verlobte?! Mustafa war Verlobt?! Das konnte ich einfach nicht ertragen! Es war alles einfach viel zu viel.
„Ich...ich...es tut mir leid...", sagte ich weinend und war aus der Bar gerannt.
„Adelina! Adelina!"
Argjenda kam mit schnellen Schritten auf mich zu und rief: „Canim warte doch!", sagte sie mit sanfter Stimme und hatte mich zu sich zurück gezogen.
„Argjenda...ich...ich...kann nicht mehr!", sagte ich am ende meiner Kräfte und ließ mich von ihr fest in den Armen nehmen.
„Oh Canim, ich weis echt nicht was ich machen soll...", sagte sie und strich mir liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht.
„Du kannst nichts machen. Dass ist alles meine eigene Schuld...Mustafa liebt eine andere, damit muss ich leben", sagte ich stotternd und lief an Argjenda vorbei, in Richtung Straße.
„Adelina, warte! Du kommst zu mir, du musst mit jemanden reden, du bist nicht mehr du. Du brichst mir noch irgendwo zusammen!"
Sie hatte Recht. Ich musste mit jemanden reden, denn länger konnte ich nicht mehr alles in mich hineinfressen.
„Wohin gehst du?!", fragte ich sie verwirrt, als wir in eine anderen Straße liefen, als die von früher, die zu ihrer Wohnung führte.
Argjenda sah mich lächelnd an und sagt: „Adelin, ich und Hakan wohnen zusammen, wir haben geheiratet"
Oh Gott! Mein Kopf dröhnte total.
Argjenda war verheiratet?! Mustafa Verlobt?! Ich musste alle Ereignisse erstmal verdauen

Adelina&MustafaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt