Genervt ließ ich mich zurück in meinen Stuhl fallen, welcher als Resultat meiner Aktion einige Zentimeter nach hinten rollte.
Ein genervtes Stöhnen entwich meiner Kehle und meine Augen wanderten zu einer kleinen Uhr, welche sich einige Meter von mir entfernt über der Tür dieses Raumes befand.
"Noch weitere 4 Stunden in dieser Hölle... Womit habe ich das nur verdient?"
Ein weiterer Seufzer verließ meine Kehle, ehe ich mich ordentlich auf dem Stuhl aufrichtete und die verlorenen Zentimeter wieder nach vorne rollte, um an meinen Schreibtisch arbeiten zu können.
Dieses Leben kotzte mich an, machte mich gar wahnsinnig. Jeden Tag war es die selbe Leier.Aufstehen, in einem überfüllten Zug zur Arbeit fahren, nur um dann vom Chef jegliche Arbeit undankbar aufgedrückt bekommen und danach viel zu spät in dem selben überfüllten Zug wieder zurück nach Hause fahren.
Jeden. Tag.Wie mich das nervte.
Nicht mal fürs Kochen oder Ausgehen hatte ich Zeit. Wie denn auch? Mein Freundeskreis hatte sich über die Jahre drastisch minimiert und meine übrigen Freunde hatten weitaus besseres zu tun, als mit jemanden wie mir etwas zu unternehmen. Ich war zu gestresst und zu introvertiert.Das ist es was die harten Jahre der täglichen Büroarbeit aus mir gemacht hatten.
Genervt legte ich zwei Finger an meine Stirn und blickte auf die Zettel herab, welche vor mir auf dem Tisch lagen. Ein Berg an Zetteln war da noch, milde ausgedrückt, zu untertrieben gewesen."Wie soll ich das alles nur in dieser Zeit abarbeiten?"
Hilflos schloss ich meine Augen.Das würde ein langer Tag werden.
...
"Immer wenn man denkt das der Tag nicht noch unerträglicher werden kann..."
Eng an eng stand ich mit zahllosen weiteren Menschen in einem völlig überfüllten Zug. Es war kaum Platz vorhanden zum atmen, oder um sich gar zu bewegen. Immerhin hatte ich das Glück eine Schlaufe erwischt zu haben, an welcher ich mich festhalten konnte, auch wenn es bei dieser Masse an Menschen eh unmöglich war hinzufallen, sollte der Zug abrupt bremsen.
Angespannt versuchte ich aus einem der Fenster zu blicken. "Ich bin fast da. Nur noch ein paar Stationen."
Etwas Hoffnung türmte sich in mir auf, ehe sie augenblicklich wieder zerschlagen wurde.Ich spührte flinke Finger an meinem Körper. Um genau zu sein an meiner Jacke. Diese Finger waren da nicht aus Zufall, nein. Diese Finger suchten etwas.
Sofort drehte ich meinen Kopf in Alarmbereitschaft zur Seite und erblickte einen Mann, welcher ertappt seine Augen weitete, ehe sich ein freches Lächeln auf seine Lippen legte.
"Mein Geldbeutel!", keuchte ich geschockt auf. Sofort holte ich aus um den Mann zu packen, doch dieser drängte sich bereits durch die Menschenmassen hindurch um zu verschwinden.
"Scheiße!"
Ich began mich ebenfalls durch die Massen an Menschen zu drücken. Nach Hilfe zu fragen kam mir nicht in den Sinn. Ich wollte diesen Mann der es sich erdreistete von anderen zu stehlen selbst zur Strecke bringen und konfrontieren.
Angestrengt bahnten wir uns unseren Weg durch den Zug, gefolgt von vielen Entschuldigungen meinerseits.
"Ich darf ihn nicht aus den Augen verlieren!"
Der Zug wurde langsamer und nach einigen Sekunden spührte ich wie wir zum stehen kamen. Wir hatten eine weitere Station erreicht.
Sofort erhöhte ich mein Tempo, als sich die Türen des Zuges öffneten. Der Mann sprang aus dem Zug und mit einem Satz hechtete ich hinterher, hinaus ins Freie.
"Na warte, dich krieg ich!", rief ich als ich den Mann durch die Straßen verfolgte.
Ich kannte diesen Ort nicht, war hier noch nie zuvor gewesen, doch das kümmerte mich nicht. Mein Geldbeutel war mein einziger Fokus gewesen. Irgendwie würde ich schließlich wieder zu einem Bahnhof gelangen.
Doch meine Ausdauer war nicht unerschöpflich.Ich spührte wie ich langsam an Geschwindigkeit verlor, während dieser Mann immer noch sein Tempo beibehielt.
"Scheiße, das darf doch alles nicht wahr sein!", keifte ich gestresst als meine Beine mich immer weniger nach vorne brachten, bis ich letzten Endes zum stehen kam und schweratmend dem Mann hinterher blickte.
"Dieser Tag hätte nicht noch schlimmer kommen können. Jetzt ist auch noch das Zugticket weg! Argh!"
Wütend und erschöpft legte ich meine Hände an meine Knie, um meine Ausdauer zurückzuerlangen.
All meine wichtigen Personalien und Geld waren somit futsch. Zwar trug ich nicht viel Geld bei mir, aber ärgerlich war es allemal.
Der Mann war mittlerweile hinter einer Ecke verschwunden und schweren Herzens rappelte ich mich auf.
"Meinen Geldbeutel werde ich nie wieder sehen. Ich muss mir die Tage wohl einen neuen besorgen. Um meine Personalien darf ich mich dann auch noch nach der Arbeit kümmern. Als wäre mein Leben nicht schon stressig genug."
Seufzend wandte ich mich ab vom Ort des Geschehens um niedergeschlagen den Rückweg anzutreten, als ich ein von Schmerzen durchzogenes aufschreien vernahm.
Sofort drehte ich meinen Kopf nach hinten und blickte zurück in die Richtung, in welcher der Mann nur wenige Augenblicke zuvor verschwunden war.
"Was geht dort vorne vor sich? Sollte ich vielleicht die Polizei einschalten?!", panisch blickte ich mich um, konnte jedpoch keinen anderen Menschen in der Nähe erblicken. Die Straßen waren menschenleer. So viele Menschen wie sich im Zug befanden war das ja auch kein Wunder.
Geistesgegenwärtig setzten sich meine Beine in Bewegung und ich ging schnellen Schrittes auf den Ort zu, aus welchem der Schmerzensschrei erklungen war.
Ich dachte nicht über die Konsequenzen nach, oder gar darüber das mir selbst etwas zustoßen könnte. Ich wollte handeln, wollte helfen. Mein Geist war wie benebelt und alles um mich herum wirkte wie eingefroren. Als würde ich nicht mehr auf diesem Planeten wandeln, sondern mich in einem Zwischenraum aufhalten, welcher weder auf der Erde, noch auf einem anderen Planeten zu sein schien.
Ich bog um die Ecke und sofort kamen meine Beine zum stehen. Der Anblick vor meinen Augen ließ mich erstarren und überfordert legte ich eine Hand über meinen Mund.
Ich wollte aufschreien, wegrennen und um Hilfe rufen, doch ich war wie eingefroren und mein Hals entwich kein Laut. Nicht mal der leiseste Ton.
"Tut mir leid das Sie das jetzt sehen müssen.", sprach eine Stimme plötzlich welche mich aus meiner Trance zog und zögerlich wanderten meine Augen zu der dazugehörigen Person.
"Ich glaube dieses Portemonnaie gehört Ihnen."
Eine Hand streckte sich mir entgegen und ich betrachtete was sich auf der Handinnenfläche befand.
"Aber das ist doch-"
"Ich war hier gerade zufällig unterwegs als dieser Herr mir entgegenrannte. Er wirkte sehr gestresst und panisch auf mich, daher habe ich ihn gestoppt.", erklärte der Mann vor mir und verstehend nickte ich langsam, ehe ich meinen Geldbeutel aus seiner Hand nahm.
"Ist dieser Mann... tot?", fragte ich zögerlich als ich mit einem Finger auf die Person am Boden deutete und sofort sprang der Mann vom Boden auf und hielt beschwichtigend seine Hände vor sich.
"Nein, ist er nicht. Ich habe ihn lediglich kurzzeitig zum... nunja, schweigen gebracht. In einigen wenigen Stunden sollte er wieder unbeschadet auf den Beinen sein. Dann aber auf dem Polizeirevier."
"V-Verstehe. Ich danke Ihnen für Ihre Mühen und Ihre Unterstützung!"
"Nichts zu danken. Dennoch sollten Sie langsam nach Hause gehen. Es ist schon ziemlich spät und die Straßen sind Nachts nicht mehr wirklich sicher. Ich kümmere mich derweil hier um den Rest.", erklärte der Mann vor mir als er auf den bewusstlosen Dieb unter sich blickte.
Ich nickte."Mache ich! Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann mal wieder!"
Ich lächelte und der Mann vor mir erwiderte meine Geste als sich ebenfalls ein leichtes Lächeln auf seine Lippen schlich.
"Tja, wer weiß?"
DU LIEST GERADE
Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]
Fanfiction[BEENDET] Dein langweiliges Büroleben nervte dich schon seit Wochen und auch deine Lebensumstände waren nicht zufriedenstellend. Doch ein Mann, welcher mysteriöser nicht hätte sein können, sollte dein Leben schlagartig für immer verändern und aus de...