Nervös lächelte ich, während Loid mich fragend anblickte.
"Ist irgendetwas passiert?", fragte er irritiert, mit einer kleinen Spur Sorge in seiner Stimme und sofort riss ich mich aus meiner Trance.
"Was? Nein, wie kommst du darauf? Was soll schon passiert sein?", mein Lächeln wurde breiter und Loid schüttelte mit dem Kopf.
"Wenn du dir sicher bist.", Loid ließ es dabei bleiben als er sich auf seinen Sessel fallen ließ und erleichtert atmete ich aus.
"Wenn ich mich anders als normal in seiner Umgebung verhalte verrate ich mich! Bleib cool, (Y/N). Du kannst das!"
Ich atmete tief durch, ehe ich meinen Mund wieder öffnete.
"Soll ich uns einen Tee machen?"
Loid blickte zu mir auf.
"Das klingt nach einer guten Idee. Einen Tee könnte ich jetzt wirklich vertragen."Ich nickte und in Windeseile verschwand ich in der Küche, während ich einen verdutzten Loid im Wohnzimmer zurückließ.
"Scheiße, was mache ich wenn er in sein Zimmer geht?! Wenn er wirklich ein Spion ist wird er sofort merken das jemand an seinem Schrank war!"
Panisch klammerte ich mich an die Küchenzeile, während ich Loids Rücken angespannt anstarrte.
"Wenn er merkt das ich an seinem Schrank war bin ich geliefert! Ich muss ihn davon abhalten in sein Zimmer zu gehen!"
Entschlossen nickte ich mir selbst mutsprechend zu, ehe ich mit zittrigen Händen das Wasser in einem kleinen Topf auf den Herd setzte.
Langsam began sich das Wasser zu erwärmen und mit der Zeit began aus leichten Wellen im Wasser ein richtiges Dampfbad zu werden. Das Wasser brodelte vor Hitze und nach einiger Zeit entfernte ich den Topf und füllte das Wasser in drei Tassen um.
"Ich hoffe Anya kommt früh genug nach Hause, damit sie den Tee noch warm genießen kann."
Ohne wirklich einen Kopf für das zu haben was ich tat, stieß ich mit der Seite des Topfes gegen meinen Handrücken und erschrocken zischte ich auf.
"Aaah! Das tut weh!"
Meinen Schmerz unterdrückend versuchte ich meinen Mund geschlossen zu halten. Weder verließ ein Fluchen meine Kehle, noch ein Schmerzenslaut.
Ich riss stattdessen den Wasserhahn auf und ließ lauwarmes Wasser über die verbrannte Stelle fließen.
"Das wird man auch noch in ein paar Tagen sehen, Mist!"
Während ich damit beschäftigt war meine Wunde zu versorgen richtete Loid sich plötzlich von seinem Platz auf und sofort klingelten in mir alle Alarmglocken.
Ohne zu zögern griff ich mir Loids und meine Tasse und stürmte schnellen Schrittes in das Wohnzimmer. Loid hatte nicht den Hauch einer Chance sich zu bewegen, als er besorgt zu mir blickte.
"Sicher das alles in Ordnung bei dir ist? Du wirkst so gestresst und angespannt.", hob Loid hervor, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf.
"Alles bestens. Vielleicht habe ich durch meine freien Tage einfach nur ein wenig mehr Energie, das ist alles."
Lächelnd stellte ich die Tasse vor Loid auf dem Tisch ab, welcher sich wieder - wenn auch etwas zögerlich - auf seinen Sessel setzte.
"Vielen Dank."
Ich hatte derweil meine Tasse auf meinem üblichen Platz bei der Couch abgestellt, ehe ich Anya ihre Tasse ebenfalls aus der Küche geholt und mich auf der Couch niedergelassen hatte.
"Anya dürfte auch jeden Moment von der Schule wiederkommen.", murmelte Loid als er an seinem Tee nippte.
"Ich hoffe der erste Tag war nicht zu anstrengend für sie. Lang war er allemal.", meine Augen fielen auf die Uhr. Es war bereits nach 19uhr gewesen.
Loid stimmte mir nickend zu, als er nun einen richtigen Schluck von dem Tee in seine Kehle fließen ließ.
Nichts weiter als der Sekundenzeiger der Uhr war zu hören, während Loid und ich einfach nur schwiegen. Es war kein bedrückendes Schweigen, zumindest nicht für Loid. Innerlich schob ich jedoch mit jedem Sekundenschlag mehr und mehr Panik.
"Jede Sekunde könnte er aufstehen und in sein Zimmer wollen! Ich brauche Ideen, schnell!"
Ich klammerte mich an den Griff meiner Tasse. Leise konnte ich das vibrieren des Porzellans vernehmen, welches unter meiner Kraft jede Sekunde zu zerspringen drohte.
Doch meine Rettung stand bereits vor der Wohnungstür. Langsam drehte sich ein Schlüssel in dem Türschloss und nur wenige Sekunden später sah man eine erschöpfte Anya im Türrahmen stehen.
"Anya ist von der Schule zurückgekehrt.", verkündete sie emotionslos als sie die Wohnung betrat und die Tür wieder schloss.
"Hallo Anya, wie war die Schule?", fragte Loid als er einen Arm über die Rückenlehne des Sessels legte, um Anya im Eingangsbereich sehen zu können.
"Anya hat einen Tonitrus Bolt bekommen."
Loids Mundwinkel verzogen sich von einem Lächeln zu einem 'als hätte ich es gewusst'- Gesichtsausdruck und ich schmunzelte.
Schnell streifte Anya ihre Schuhe von ihren Füßen und legte ihren Schulranzen daneben ab, ehe sie zu mir rannte um ihren Tee zu trinken.
"Aber Anya verspricht sich ganz dolle anzustrengen! Anya wird ein Imperial Scholar!", sagte sie stolz.
"Daran habe ich keine Zweifel.", niedergeschlagen seufzte Loid, während Anya unschuldig ihren Tee trank.
"Sei nicht zu streng zu ihr, es war immerhin ihr erster Tag, es kann noch alles passieren.", aufmunternd sprach ich Loid gut zu und er blickte zu mir auf.
"Wahrscheinlich hast du recht."
Loid lächelte sanft, als er den letzten Schluck Tee hinter sich gebracht hatte und sich abermals - zu meiner Panik - vom Sessel aufrappelte.
"W-Wo willst du hin, Loid?"
Ich rappelte mich ebenfalls von der Couch auf und Loid blickte zu mir.
"Also, eigentlich wollte ich mich nur umziehen. Es ist echt ungemütlich in diesem Anzug–"
"Wie wäre es wenn wir zusammen mit Anya ihre Sendung gucken? Das hat sie nach dem Schultag verdient! Umziehen kannst du dich immerhin später auch noch!", hastig griff ich nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.
Während Anya zufrieden ihre Arme in die Luft warf, setzte sich Loid verwirrt wieder auf seinen Platz zurück.
"Mist, das kann ich nicht ewig aufrecht erhalten! Irgendwann muss er in sein Schlafzimmer und desto weiter ich ihn davon abhalte es zu betreten desto auffälliger mache ich mich! Ich muss mir schnellstens etwas einfallen lassen!"
Alles in meinem Kopf schrie, während ich mich langsam wieder auf der Couch niederließ und zusammen mit Loid und Anya die Sendung verfolgte.
"Ich komme mir vor wie in einem schlechten Film!"
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Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]
Fiksi Penggemar[BEENDET] Dein langweiliges Büroleben nervte dich schon seit Wochen und auch deine Lebensumstände waren nicht zufriedenstellend. Doch ein Mann, welcher mysteriöser nicht hätte sein können, sollte dein Leben schlagartig für immer verändern und aus de...