"Das ist wirklich nicht nötig, Herr Forger."
"Nicht der Rede wert. Es macht mir nichts aus, wirklich.", antwortete Loid als er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zu mir blickte, einige Einkaufstüten raschelten in seinen Armen.
"Anya will auch helfen!", eine hohe Stimme unterbrach unsere Konversation und ich blickte zu Anya hinunter, welche mit aufgeblasenen Wangen zu ihrem Vater aufsah und stehen blieb.
"Das lassen wir mal lieber. Alles was du anfässt endet in einer Katastrophe.", seufzte Loid als er ebenfalls zu Ihr herabblickte.
Verärgert verschränkte Anya ihre Arme vor ihrer Brust und ihre Augen wanderten hoffnungsvoll zu mir.
"Also... naja...", hilfesuchend wandte ich meinen Blick zur Seite.
"Ich will ihr nichts geben was zu schwer ist. Das Gemüse wiegt wahrscheinlich zu viel... Ich möchte nicht zu viele Umstände bereiten. Das Herr Forger mir hilft ist schon unangenehm genug, aber jetzt auch noch seine Tochter?"
"Anya hat viel Kraft! Anya kann viel tragen!", sagte sie und erstaunt blinzelt legten sich meine Augen wieder auf ihre Statur.
"Bist du dir da ganz sicher?", fragte ich verunsichert, und sie nickte entschlossen.
"Ganz sicher!"
"Nun... Na gut.", geschlagen überreichte ich dem Mädchen eine kleine Tüte mit einigen Tomaten, Möhren und Kartoffeln.
Freudestrahlend nahm sie die Tüte entgegen und lief einige Meter voraus.
"Seht ihr! Anya ist ganz stark! Genau wie Papa!", rief sie und Loid kratzte sich verlegen am Nacken.
"Du übertreibst."
Ich beobachtete wie Loid und Anya miteinander interagierten. Das Mädchen lachte mit roten Wangen und geschlossenen Augen, während ihr Vater mit ihren Kompliment sich nicht wirklich zu helfen wusste.
"Sie sind wirklich eine tolle Familie, wenn ich das so sagen darf.", es rutschte mir eher unbewusst heraus, als dass ich das wirklich sagen wollte und Loid drehte sich überrascht zu mir.
"Finden Sie?"
Nun war auch ich überrascht.
"Aber natürlich. Jeder blinde würde sehen das Sie sich gut um Ihre Tochter kümmern und eine gute Bindung zu ihr haben."
Loid wandte seinen Blick von mir ab und schien zu überlegen.
"Das freut mich zu hören. Wirklich.", lächelnd hob er seinen Kopf und ich erwiderte sein Lächeln.
"Er bekommt wohl nicht oft Komplimente, wie?"
Ohne ein weiteres Wort zu sagen setzten wir unseren Weg fort, bis wir vor meiner Wohnung zum stehen kamen. Die Hitze hatte zum Glück während des Weges ein wenig nachgelassen.
"Hier wären wir. Ich danke Ihnen wirklich vom Herzen, Herr Forger. Und dir natürlich auch, Anya. Ihr habt mir wirklich toll geholfen.", ich beugte mich zu Anya hinunter und nahm ihr die Tüte mit dem Gemüse ab, ehe ich mich zu Loid drehte um auch von ihm meine Einkäufe entgegenzunehmen, doch er zögerte.
"Ich hoffe das verunsichert Sie jetzt nicht aber...", Loid blickte zu dem großen Gebäude vor unserer Nase hinauf.
"Dieses Gebäude ist auch das Ziel von Anya und mir gewesen. Wissen Sie, wir wohnen hier seit einigen Tagen."
Erstaunt weiteten sich meine Augen und mein Mund öffnete sich leicht.
"Das glaub ich jetzt alles nicht. Er scherzt doch, oder? Er ist doch nie und nimmer der Typ Mensch der seine Tür verbarrikadieren würde. Hat er etwa seine Tochter...", meine Augen fielen auf Anya, welche schwer schluckte.
"Er sagte zwar das sie Katastrophen herbeibeschwört, aber sie gleich einschließen?! Nein, das muss schlichtweg ein Missverständnis und ein Zufall sein! Er wohnt sicherlich auf einer anderen Etage des Gebäudes. Ganz genau!"
Erleichtert über meine eigene Theorie lachte ich unbewusst auf und Loid blickte besorgt zu mir.
"Ist alles in Ordnung, Miss?"
"Alles bestens.", ich nahm ihm die Einkaustüten aus den Armen und betrat das Gebäude, hinter mir folgten die Schritte von Loid und Anya.
Angespannt ging ich die Stufen bis zu meiner Wohnungstür hinauf.
"Wenn er die Nebentür aufschließt war's das."
Ich kam vor meiner Wohnungstür zum stehen und drehte mich den beiden zu.
"Bitte, geht eine Etage höher!"
"Vielen Dank nochmal. Sie waren mir wirklich eine große Hilfe."
"Es hat uns keine Umstände bereitet, wir wären so oder so hierher gekommen. Lustig das wir direkte Nachbarn sind, nicht? Tut mir leid das ich mich Ihnen noch nicht vorstellen konnte, die letzten Tage waren wirklich sehr... stressig.", sagte Loid und ich schluckte schwer.
"Direkte Nachbarn. Das wars.", innerlich verließ meine Seele meinen Körper und ich zwängte mir ein Lächeln auf.
"Ist doch absolut kein Problem. Wir alle brauchen ab und an unsere Zeit. Macht euch einen schönen restlichen Tag ihr zwei.", ich wandte ihnen den Rücken zu und schloss meine Wohnungstür auf, während ich mit meinem anderen Arm meine Einkäufe festhielt.
"Wenn Sie möchten können Sie gerne noch zu uns reinkommen und einen Tee trinken, wenn es nicht zu viele Umstände bereitet versteht sich."
"Das ist wirklich nett von Ihnen, Herr Forger, aber-"
Meine Augen fielen auf Anya. Mit großen Augen blickte sie hoffnungsvoll zu mir auf, als sie ihre Finger ineinander verschränkte.
"Verdammt! Wenn sie mich so ansieht kann ich nicht nein sagen! Ich muss stark bleiben!"
"Tut mir leid Herr Forger, aber..."
Anyas blick bohrte sich durch meinen Körper und seufzend gab ich mich geschlagen.
"So eine nette Einladung kann ich nie und nimmer ablehnen. Bitte geben sie mir einige Minuten meine Einkäufe in meine Wohnung zu bringen und einzulagern."
"Das freut mich zu hören. Wir werden auf Sie hier warten.", sagte Loid und ich nickte.
Die Haustür sprang mit einem weiteren drehen des Schlüssels auf und schnell verschwand ich in meinen eigenen vier Wänden und schloss die Tür hinter mir.
"Es ist wirklich nett von ihm mich einzuladen, aber was wird seine Frau dazu sagen? Ist es in Ordnung das er mich einfach so einlädt? Urgh. Ich hätte ablehnen sollen.", murmelnd räumte ich meine Einkäufe an ihre Plätze und sortierte alles.
"Naja, vielleicht ist seine Frau ja ganz nett. Oder nicht Zuhause, wenn er so die Tür verbarrikaideren kann.", schulterzuckend began ich meine wartenden Fische zu füttern und aus dem Augenwinkel heraus betrachtete ich mich im Spiegel, welcher direkt neben dem Sofa stand.
"Aber vielleicht sollte ich zuvor noch ein Bad nehmen. Diese Hitze war wirklich unerträglich. Ein paar Minuten mehr werden die beiden schon verkraften, immerhin stehen sie direkt vor ihrer eigenen Wohnungstür."
Und so bereitete ich mich auf diese Einladung vor.
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Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]
Fiksi Penggemar[BEENDET] Dein langweiliges Büroleben nervte dich schon seit Wochen und auch deine Lebensumstände waren nicht zufriedenstellend. Doch ein Mann, welcher mysteriöser nicht hätte sein können, sollte dein Leben schlagartig für immer verändern und aus de...