Mission 16

1K 72 3
                                    

"Ich glaube es wäre besser wenn du vorrübergehend in meine Wohnung ziehst.", sagte Loid als er mir auf die Schulter klopfe.

Ich nickte.

"Wenn es nicht zu viele Umstände bereitet."
"Keineswegs."

Wir standen vor meiner ehemaligen, verwüsteten Wohnung. Alles sah noch genau so aus wie vor der Entführung.

Einige Erinnerungen kamen hoch und ich schluckte schwer, als mein Herz in meiner Brust began zu schmerzen.

Ich hatte in meinem Leben noch nie so panische Angst verspührt. Diese Leute waren in der Lage gewesen mich zu töten, wäre niemand erschienen um mir zu helfen.

Aber zu meinem Glück waren Loid und die Polizei rechtzeitig zur Stelle um mir zu helfen, auch wenn ich von der Polizei nicht viel gesehen hatte.

Dennoch war die vergangene Nacht eine der schlimmsten in meinem Leben gewesen. Ich wurde von Alpträumen geplagt und mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust. In war in Panik und Loid kam mehrere Male zu mir um mich zu beruhigen. Doch es half alles nichts. Ich hatte ein leichtes Trauma.

Wer hätte sowas nicht nach einem solchen ungewollten Erlebnis?

Loid unterstützte mich wo er nur konnte und nur in seiner Begleitung wollte ich nocheinmal einen Blick in meine Wohnung werfen und diese betreten.

Auch wenn ich wusste das dort niemand mehr war, gewann die Paranoia am Ende die Überhand über meine Gedanken und mein handeln.

"Wollen wir reingehen?", fragte Loid vorsichtig als er zu mir blickte und ich nickte abermals.

"Ich... denke schon, ja."

Man konnte klar an Loids Gesichtsausdruck erkennen wie sehr er an meiner ruhigen und zurückhaltenden Art litt.

Normalerweise war ich etwas aufgedrehter und aktiver, aber mir war daran die Lust vergangen. Diese Entführung hatte mich gebrochen.

"Komm.", Loid legte seine Handfläche leicht an meinen Rücken und zusammen betraten wir langsam meine ehemalige Wohnung.

Über einige Möbelstücke mussten wir drübersteigen und meine Augen fielen sofort auf das Aquarium im Wohnzimmer.

"Meine armen, armen Fische.", murmelte ich als ich auf das Aquarium zuging, welches mittlerweile keinen Tropfen Wasser mehr enthielt.

Dort lagen sie und der Anblick brach mir das Herz. Ich spührte wie Tränen meine Wangen runterliefen und ich anfing zu schluchzen.

Für einige Menschen waren Fische nur Fische. Leicht ersetzbare Tiere welche eh nicht alt werden würden, doch für mich waren sie ein Teil meiner kleinen Familie.

Sie hatten dafür gesorgt das ich mich nicht einsam fühlte und nun... waren sie tot.

"(Y/N)...", Loid legte eine Hand auf meine Schulter und drehte mich von dem Anblick der toten Fische weg. Schniefend wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und Loid seufzte bedrückt.

"Es tut mir leid... wirklich."

Ich blickte erstaunt zu Loid auf.

"Wieso tut es dir leid? Es ist doch nicht deine Schuld.", brachte ich unter leichten Schluchzern hervor.

"Ich hätte dich nicht in diese Wohnung lassen dürfen."

"Loid...", ich drehte mich zu ihm und seine Augen legten sich auf mich.

"Du hast so viel für mich getan. Nicht nur Gestern, sondern auch die letzten Wochen. Ohne dich wäre ich in dieser Situation ganz alleine und hätte niemanden der mich Unterstützen würde. Das du an meiner Seite bist ist das beste was mir hätte passieren können.", sagte ich und Loids Augen weiteten dich überrascht.

"Vielen Dank, Loid.", ich lächelte und Loid erwiderte nach einigen Sekunden ebenfalls mit einem Lächeln.

"Ich bin auch froh mit an deiner Seite sein zu können. Du bist eine wirklich tolle Person, (Y/N). Und das meine ich auch so. Du hast mir ebenfalls viel geholfen, vorallem was Anya angeht. Ohne dich hätte ich niemals die Eden Akademie betreten können und Anya ist seit dem du aushilfst auch um einiges ruhiger geworden. Sie wertschätzt dich, auch wenn du nicht ihre Mutter bist."

Nun war ich diejenige welche die Augen weitete.

"Loid ist durch und durch ein wirklich ehrlicher Mensch"

"Loid, ich–"

"Papa! Das Telefon klingelt!", Anyas helle Stimme hallte durch den Hausflur des Gebäudes und sofort drehten Loid und ich uns um.

"Wer könnte das nur sein?", murmelte Loid als er aus meiner Wohnung stürmte und schnellen Schrittes folgte ich ihn und Anya in seine Wohnung.

Rasch hob Loid den Telefonhörer von der Gabel und legte ihn an sein Ohr.

"Forger am Apperat.", sagte er stumpf ehe sich seine Augen weiteten.

"Ah, Herr Henderson, schön von Ihnen zu hören."

"Herr Henderson?! Das ist doch der Mann mit dem Bart und dem Monokel von der Eden Akademie!"

Loid nickte einige Male stumm.
"Mh... ja... ja, verstanden. Ich werde es ausrichten, haben Sie vielen Dank.", Loid legte den Telefonhörer auf die Gabel und drehte sich zu Anya und mir.

Angespannt blickten wir zu Loid, welcher monoton mit der Schulter zuckte.

"Es war die Eden Akademie.", began er zu reden.
"Besser gesagt Herr Henderson. Er hat etwas gesagt was ich euch mitteilen soll."

Anya schluckte neben mir schwer.

"Die nehmen Anya nicht, richtig?", fragte das Mädchen enttäuscht und Loid began leicht zu Lächeln, wovon Anya allerdings nichts mitbekam.

"Nunja. Ich soll ausrichten, dass..."

Loid stockte in seinem Satz um die Spannung aufrecht zu erhalten.

"Nun sag schon!", angespannt legte ich meine Hände auf Loids Schultern und rüttelte einige Male als er began zu lachen.

"Schon gut, schon gut! Ich rede ja schon."

Ich ließ von Loid ab und dieser seufzte.

"Ich soll mitteilen das Anya es auf die Eden Akademie geschafft hat. Herr Henderson war begeistert gewesen von unserem Auftreten und dem Fakt das ich Herr Swan das Leben gerettet habe. Mücken töten mit die meisten Menschen jährlich, also habe ich ihm sozusagen das Leben gerettet. Er hat es als äußerst "Elegant" bezeichnet.", erkläre Loid mit einem Lächeln auf den Lippen, während Anya und mir alles fassungslos aus dem Gesicht fiel.

"A-Anya hat... bestanden?", mit weit geöffnetem Mund blickte ich zu Anya.

"S-Sie h-hat..."

"AYNA HAT BESTANDEN!", freudestrahlend sprang Anya in die Luft als sie einige Kreise im Wohnzimmer rannte.

"Anya hat bestanden! Anya hat bestanden!"

"Also damit... habe ich echt nicht gerechnet.", sagte ich als sich ebenfalls ein Lächeln auf meine Lippen legte.

"Es ist entschieden und offiziell. Heißt, wir müssen die passende Schuluniform für Anya besorgen. In einigen Tagen geht es bereits los.", informierte Loid und ich nickte.

"Vielen Dank Mama!", rief Anya plötzlich als sie ihre Arme um mein Bein legte und erstaunt blickte ich zu ihr hinab.

"Du musst mir nicht danken, Anya. Du hast wirklich tolle arbeit geleistet, ich bin stolz auf dich.", ich legte meine Hand auf ihren Kopf und fuhr ihr durch die Haare, als sie mit großen Augen zu mir aufblickte.

"Ich könnte mich glatt... an dieses Leben gewöhnen."

Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt