Mission 17

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"Sieht Anya süß in dem Kleid aus?"

"Du siehst fantastisch aus, Anya. Total niedlich."

Zufrieden betrachtete sich Anya im Spiegel während ich der netten Schneiderin die nötigen Dalc überreichte die das Kleid kostete.

"Haben Sie vielen Dank. Beehren Sie mich doch bald mal wieder.", sagte sie als sie Anya und mir zum Abschied winkte und zusammen verließen wir die Schneiderei.

"Gibt es etwas was du tun möchtest Anya?", fragte ich als ich ihre kleine Hand in meine nahm.

"Loid ist ja noch einige Stunden fort. Wir können also alles tun wozu du Lust hast. Du hast dich ja auch wirklich dafür angestrengt.", lächelnd blickte ich zu dem Mädchen hinunter.

Überlegend legte sie ihre freie Hand an ihr Kinn, ehe sie ruckartig ihren Kopf hob und zu mir blickte.

"Anya möchte Erdnüsse haben!", sagte sie mit großen Augen und verwirrt nickte ich.

"Warum genau möchte sie Erdnüsse haben? Ich hätte eher an einen Spaziergang im Park gedacht, oder gar einen kleinen Ausflug zur Örtlichen Bibliothek. Das überrascht mich jetzt doch schon ein wenig."

"Anya mag Erdnüsse sehr, sehr, seeeeehr!", sagte sie als sie etwas an meiner Hand rupfte damit wir schneller gingen.

"Als könnte sie meine Gedanken lesen..."

-

"Wir sind wieder da!", rief ich als die Wohnungstür hinter mir in ihr Schloss fiel und erschöpft stellte ich die Einkäufe auf dem Kaffeetisch ab.

Neben einem Spazier–... tschuldigung', Gangspazier - auf welchem Anya jedem Passanten ihr Kleid zeigen musste - hatten Anya und ich zusammen noch einige weitere Lokalitäten aufgesucht. Wir waren in einem Restaurant, hatten uns in einem Spielwarengeschäft umgesehen sowie vergebens nach einem Schloss gesucht, in welches Anya unbedingt wollte.

Ein Schloss war wohl auch ein Teil aus ihrer Lieblingssendung gewesen.

Schulterzuckend blickte ich mich um.
Anya war bereits in ihrem Zimmer verschwinden und nun stand ich alleine im Wohnzimmer.

"Sollte Loid nicht eigentlich schon längst zurück sein?", überlegend verließ ich das Wohnzimmer und klopfte an seiner Schlafzimmertür.

"Loid? Bist du da?"

Ich klopfte noch einige Male ehe ich langsam mit meiner Hand die Türklinke umgriff und die Tür langsam und vorsichtig öffnete.

"Loid?"

Langsam betrat ich seinen privaten Raum und es dauerte nicht lange bis ich fündig wurde.

Da lag er. Den Mund leicht geöffnet und die Bettdecke nur halb über seinem Körper, während der Rest des Stoffes mit dem Boden bekanntschaft schloss.

Einen Arm hatte er über seinem Kopf, während der andere seitlich von ihm über das Bett gesteckt war.
Er trug sein normales, weißes T-Shirt und seine schwarze Hose und auch ansonsten wirkte es so als wäre er direkt von seiner Arbeit in sein Bett gefallen und eingeschlafen.

Friedlich lag er dort, unangetastet von der negativität dieser Welt.

Lächelnd hob ich die Bettdecke ein wenig an, um sie ordentlich über ihn zu legen.

"Du erkältest dich noch wenn du so dort liegst."

Vorsichtig positionierte ich die Decke neu das sie seinen gesamten Körper bedeckte und zufrieden blickte ich auf mein Werk hinab

Nachdem ich meine selbst auferlegte Pflicht erfüllt hatte wandte ich mich von Loid ab, um ihn in Ruhe schlafen zu lassen, doch ein leichtes seufzen hinter mir brachte mich dazu über meine Schulter hinweg noch einmal zu ihm zu blicken.

Seine Augen waren verschlafen nur einen Spalt geöffnet und er schluckte schwer, als er versuchte in seine trockene Kehle etwas Flüssigkeit zu bekommen.

"(Y/N)? Was machst du hier?", fragte er leise mit kratziger Stimme als er sich langsam in seinem Bett aufrichtete und damit meine zuvor verrichtete Arbeit zunichte machte.

"Ich habe nach dir gesucht. Anya und ich sind zurück von der Schneiderin.", informierte ich und Loid nickte. Langsam erhob er sich von seinem Bett und verschlafen rieb er sich die Augen und richtete seine Haare, ehe wir zusammen sein Schlafzimmer verließen.

"Wir waren auch noch einkaufen. Ich koche uns gleich etwas leckeres zu Essen.", sagte ich und Loid lächelte.

"Vielen Dank."

"Anya? Magst du bitte deinem Papa dein Kleid zeigen?", rief ich als ich an Anyas Tür klopfte.

"Komme!"

"Sie freut sich schon den ganzen Tag darauf es dir zu zeigen. Sie hat es draußen schon einigen Leuten ganz stolz präsentiert."

Loid blinzelte überrascht.
"Findet sie die Schuluniform wirklich so toll?"

"Anscheinend."

Schulterzuckend warteten wir vor Anyas Tür darauf das sie diese öffnete. Schritte näherten sich und mit einem Schwung öffnete das Mädchen die Tür vor uns.

"Ta-da!", rief sie als sie ihre Arme von sich streckte und stolz mit erhobenem Kopf vor uns stand.
"Anya trägt jetzt die Schuluniform!"

"Du siehst wirklich klasse aus, Anya. Das Kleid steht dir ausserordentlich gut. Dann kann der erste Schultag ja bald kommen.", Loid legte lächelnd seine Hand auf ihren Kopf und Anya strahlte bis über beide  Ohren.

"Papa und Mama gefällt es!", Anya rannte an uns vorbei ins Wohnzimmer und leicht lachend blickte ich zu Loid.

"Sie freut sich anscheinend sehr auf die Schule."

"Immerhin etwas.", er erwiderte mein Lachen ehe er bei einem sanften Lächeln auf den Lippen blieb und seinen Mund abermals öffnete.

"Tut mir leid das du dich heute so viel um Anya kümmern musstest. Ich bin eigentlich ihr Vater und müsste diese Aufgaben übernehmen, aber Zeittechnisch war es heute echt unpassend."

"Ach was. Das habe ich doch gerne getan. Ich freue mich dir unter die Arme greifen zu dürfen. Du bist ein guter Vater, auch wenn ich einige Aufgaben übernehme.", beruhigend legte ich eine Hand auf seine Schulter.

"Auch wenn es mir ein wenig unangenehm ist als Mutterfigur in Anyas Augen angesehen zu werden, aber wenn es sie glücklich macht akzeptiere ich es. Für sie ist es immerhin auch nicht leicht mit nur einem Elternteil."

"Du kannst dir gar nicht vorstellen wie Dankbar ich dir bin, (Y/N)."

Loid legte seine Hand auf meine und mit großen Augen blickte ich zu ihm auf.

"Dieser Mann ist wirklich nicht zu durchschauen. Auch wenn er so offen über seine Gefühle sprechen tut, seine Augen verraten etwas anderes. Ist es Erleichterung? Oder ist er einfach nur glücklich? Nein. Wahrscheinlich bilde ich mir das alles nur ein und es ist nichts. Es freut mich ihm helfen zu können und das ist die Hauptsache."

Wir ließen voneinander ab und gesellten uns zu Anya ins Wohnzimmer.

Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt