Mission 11

1.2K 70 1
                                    

Tage gingen ins Land und Loid, Anya und ich hatten uns bereits gemeinsam nach einer neuen Schule für Anya ungesehen. Jedoch vergebens.

Anya war nicht in der Stimmung gewesen die Eden Akademie einfach so zu vergessen. Sie hatte sich angestrengt, die Prüfung bestanden und so viel auswenig gelernt für das Elterngespräch.

Sie wollte und konnte nicht akzeptieren das alles umsonst gewesen war. Sie wollte Loid stolz machen und auch mich.

Egal welche Schule wir ansteuerten, jedes Mal schüttelte das Mädchen mit dem Kopf.

Berlint besaß eine menge Schulen, doch Anya sagte keine von ihnen zu.

Sie blieb stur.
Sie wollte auf die Eden Akademie.

"Anya, bitte. Du musst dich früher oder später für eine Schule entscheiden, mach es nicht schwieriger als nötig.", seufzte Loid als er sich zusammen mit mir erschöpft auf eine Bank fallen ließ.

"Es sind sogut wie keine Optionen mehr übrig, Anya. Du MUSST dich für eine entscheiden.", fügte er hinzu.

Erschöpft blickte ich zu den Vögeln über unseren Köpfen hinauf. Sie kreisten dort, ließen sich vereinzelnd auf einigen Ästen der Bäume ab oder setzten gar ihre Reise in das Unbekannte fort.

"Ich wünschte ich könnte so eine Reise in das Unbekannte machen, aber mit diesem Job wird das nie etwas."

Der Park in welchem wir uns befanden war erstaunlicherweise recht leer gewesen und nur vereinzelnd gingen hier Eltern mit ihren Kindern spazieren.

Anya verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust, sagte jedoch kein Wort.

Loid und ich wussten was sie hätte sagen wollen.
Auch wenn Anya recht impulsant sein konnte, beließ sie es jedoch dabei.

"Ich habe hunger.", sagte sie stumpf nach einigen Sekunden der Stille und ich richtete mich auf.

"Stimmt, jetzt wo du es sagst.", fragend blickte ich zu Loid, welche geschlagen seufzte.

"Dann hilft es wohl alles nichts. Nach so einem anstrengenden Tag haben wir uns Essen in einem Restaurant reglich verdient."

"In einem Restaurant?"

"Aber natürlich."

"Ouh Ja!", Anya lächelte als sie die Arme in die Luft hob.

"Ich weiss nicht... Ein Restaurant ist schon ziemlich teuer und exklusiv, ich glaube ich muss verzichten.", murmelte ich als ich zu Anya blickte, welche sofort ihren angesteuerten Freudestanz unterbrach.

"Aber wieso denn? Du hast dich genau so angestrengt wie Anya und ich, da ist es wohl das mindeste nach allem was du für uns getan hast. Ohne dich hätte das Elterngespräch nicht stattfinden können und auch Anya wäre einige Male unerträglicher gewesen.", erklärte Loid als er sich von der Bank aufrappelte.

Anya schmollte beleidigt und ich lächelte.
"Er meint es doch nicht böse."

Ich rappelte mich ebenfalls von der Bank auf und wandte mich Loid zu.

"Das ist wirklich nett und ich weiss die Einladung sehr zu schätzen, aber dennoch muss ich ablehnen. Macht ihr zwei euch einen restlichen entspannten Tag. Das habt ihr euch verdient.", ich legte eine Hand auf Anyas Kopf und strich einige Male drüber, ehe ich zum Abschied winkte und Loid sowie Anya stehen ließ.

"Das ist wirklich nett von Loid, aber ich möchte keine unnötigen Umstände bereiten."

-

Genervt kramte ich in meiner Handtasche nach meinem Wohnungsschlüssel.

"Ich weiss doch genau das ich die Wohnung abgeschlossen habe und den Schlüssel eingesteckt habe. Wo ist dieses verflixte Ding nur abgeblieben?!"

Mein Geduldsfaden neigte sich dem Ende zu und niedergeschlagen zog ich meine Hand aus der kleinen Tasche.

"Das kann doch alles nicht wahr sein!"

Ich lehnte mich mit meinem Rücken gegen meine Wohnungstür und legte meinen Kopf leicht in den Nacken.

"Wieso habe nur ich immer so ein unfassbares Pech? Wahrscheinlich habe ich den Schlüssel doch drinnen stecken lassen... Das wird teuer."

Hoffnungsvoll blickte ich zu Loid seiner Tür, bis mir einfiel das sie noch etwas brauchen würden bis sie zurückkehren.

"Hunger habe ich auch...", murmelte ich als ich mich von der Tür abstieß und die schier unendlichen Stufen des Treppenshauses dieses Gebäudes hinabstieg.

"Ich hole mir nur etwas kleines vom Kiosk. Bis dahin sollten Anya und Loid wieder hier sein. Vielleicht kann ich dort übernachten bis ich morgen den Schlüsseldienst kontaktieren kann. Loid hatte doch ein Telefon, oder?", während ich überlegte verließ ich das Gebäude und bahnte mir meinen Weg durch die Straßen zum nächstgelegenen Kiosk.

"Ein Wunder das ich mein Geld nicht auch noch vergessen ha–", ich stockte als ich langsam stehen blieb.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickte ich einige Meter entfernt von mir zu einer kleinen Seitengasse, in welche kaum Licht fiel.

"Spinn ich oder stand da gerade noch jemand?"

Verunsichert wagte ich einige Schritte auf die Gasse zu, welche mit jedem Meter bedrohlicher und dunkler wirkte. Doch dort stand niemand. Lediglich eine zerschellte Holzkiste lag auf dem Boden, jedoch kein Mensch oder gar ein Tier.

"Seit einiger Zeit bilde ich mir wirklich merkwürdige Dinge ein, das liegt garantiert an meinem Schlafmangel, haha.", nervös entfernte ich mich von der Gasse und setzte meinen Weg fort.

"Erst die Zettel und jetzt diese Gasse. Werde ich wirklich langsam wahnsinnig oder stimmt hier etwas nicht? Vielleicht sollte ich Loid mal fragen ob er auch so ein komisches Gefühl hat."

Beim Kiosk angekommen begnügte ich mich lediglich mit einem kleinen Stück selbstgemachte Erdbeertorte und einem Kaffee, welche ich noch vor Ort zu mir nahm. Der Tag neigte sich unmittelbar vor meinen Augen dem Ende zu und langsam trat ich den Rückweg an, nachdem ich weitere Überlegungen zu den Geschehnissen hinter mich gebracht hatte.

"Ich hatte mir schonmal eine Person eingebildet. Das war doch erst vor einigen Tagen.", murmelte ich als ich mich an den Vorfall erinnerte.

"Vielleicht sind es ja doch keine Einbildungen..."

Paranoid ergriff ich die Türklinke des Gebäudes und blickte mich ein letztes Mal um, ehe ich die Tür öffnete und eintrat.

"Ich werde Loid mal danach befragen."

Ich stieg die Stufen hinauf zu seiner Wohnung und zögerlich klopfte ich einige Male an seine Wohnungstür.

"(Y/N), schön dich zu sehen. Was gibts?", fragte Loid in seinen gewöhnlichen Klamotten für Zuhause. Ein labbriges T-Shirt und eine normale Alltagshose bildeten einen krassen Kontrast zu seinen sonst so edlen Anzügen.

"Hey, uhm... alsoooo.", ich überlegte wie ich die folgenden Worte am besten formulieren sollte.

"Ich habe meinen Schlüssel in meiner Wohnung stecken lassen, könnte ich eventuell bei euch... also... übernachten? Nur eine Nacht?", fragte ich hoffnungsvoll.

"Das klingt wie ein schlechter Anmachspruch."

"Oh, aber selbstverständlich. Das kann mal jeden von uns passieren. Komm.", Loid machte Platz und dankend betrat ich seine Wohnung.

Loid steckte seinen Kopf kurz in den Flur, ehe er die Wohnungstür schloss.

Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt