Mission 12

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"Das wäre doch nicht nötig gewesen, also–"

"Das ist doch das mindeste. Mach dir keine Gedanken und ruh dich ein wenig aus, ja?", Loid lächelte mir zu als er die Tür zu seinem Schlafzimmer schloss und mich alleine zurückließ.

Sprachlos stand ich mitten im Raum, die Arme vor mir ausgestreckt auf welchen sich ein langes, weißes T-shirt befand, sowie eine schwarze - etwas zu lange - Hose.

Loid hatte mir für diese eine Nacht sein Schlafzimmer und sein Bett überlassen. Er schlug selbst vor auf dem Sofa die Nacht zu verbringen, ein wahrer Gentleman. Dennoch hatte ich weder damit gerechnet, noch es verlangt. Für eine Nacht waren das wirklich zu viele Umstände und Unannehmlichkeiten gewesen.

Er hatte mir frische Kleidung geliehen, mir einen Tee gekocht und etwas zu Essen angeboten.

"Wie soll ich mich dafür nur bei ihm bedanken? Ein einfaches "Danke" reicht doch da schon gar nicht mehr.", murmelte ich als ich die Klamotten auf meinen Armen betrachtete.

"Ich habs!", eine Idee kam mir in den Sinn und ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen.

"Ich werde ein Frühstück für ihn und Anya zubereiten. Ja! Direkt in der Früh!"

Begeistert von meinem eigenen Plan zog ich mich binnen Sekunden um und legte mich in das ordentliche und geräumige Bett. Die schwarze Hose ließ ich dabei aus, da das Oberteil so schon lang genug war und es Nachts aufgrund des Sommers unerträglich heiß war, wobei eine Hose alles schlimmer gemacht hätte.

"Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.", seufzte ich zufrieden. Dieses Bett war wirklich hochwertiger gewesen als meines und das um Welten.

In einer gemütlichen Liegeposition verharrend schloss ich meine Augen und schon bald holte mich die natürliche Bewusstlosigkeit ein.

-

Trotzdessen das ich keinen Wecker besaß war ich noch vor Loid und Anya wach.
Es war in der gesamten Wohnung mucksmäuschenstill.

"Diese Chance sollte ich nutzen! Ein Überraschungsfrühstück, genau! Da werden die zwei vielleicht Augen machen!"

Der Plan war in meinen Gedanken geschmiedet und ohne weiter nachzudenken sprang ich aus dem Bett und verließ das Schlafzimmer.

"Ich muss mich beeilen, bevor sie aufwachen!"

Ohne Umwege steuerte ich direkt die Küche der Wohnung an.

"Mal sehen..."

Sofort machte ich mich auf die Suche nach Zutaten um mich für etwas inspirieren zu lassen. Zwar besaßen die Forgers nicht viel, doch mit dem wenigen was übrig war ließ sich arbeiten.

"Für einen kleinen Kuchen reicht das allemal.", murmelte ich als ich einige Eier, Milch, Butter und Zucker zusammenstellte und eine geeignete Schale in den Schränken der Küche suchte.

Zu meinem erleichtern wurde ich schnell fündig und sofort machte ich mich ans Werk.

Während der Backofen vorheizte kümmerte ich mich bereits um die Springform und fettete diese ein, ehe ich damit began die Eier zu trennen. Das Eigelb in eine Schale, während das Eiweiß in eine andere Schale kam. Parallel war die Butter dazu verdammt in einem Wasserbad zu schmelzen.

Alles verlief reibungslos und nach nicht mal 20 Minuten konnte der fertige Teig in den Ofen geschoben werden und die Eieruhr startete ihre 30 Minuten arbeit.

Zufrieden blickte ich auf den Ofen hinab.

"Zum Glück mag Anya Süßigkeiten sehr gerne, so war noch ein wenig Schokolade übrig zum schmelzen. Ein Schokoladenkuchen ist doch allemale besser als einer ohne Geschmack."

Doch die Freude war nicht von langer dauer als ich an mir herunterblickte.

"Oh nein, ich habe mich ja noch gar nicht umgezogen, wenn mich Loid oder Anya so sehen, dann–!"

Wie herbeibeschworen hörte ich hinter mir ein Geräusch und erschrocken quietschte ich auf, ehe ich meine Hände über meinen Mund legte.

"Das wars. Der Tag ist gelaufen."

"Was ist denn das für ein Lärm? Anya, du sollst doch schlafen und nicht in der Früh in der Küche spielen."

Eine Person betrat die Küche und sofort legte ich meine Hände an das Ende des T-Shirts und zog dieses weiter nach unten, obwohl es eh schon lang genug war.

"G-Guten Morgen, Loid!", mit großen Augen blickte ich zu dem verschlafenen Mann vor mir, welcher sich gähnend die Augen rieb.

"Moment, wie?", seine Augen öffneten sich sofort und erstaunt blickte er zu mir.

"Ach, du bist es, (Y/N). Was machst du denn um diese Uhrzeit in der Küche?", als er seinen Satz sprach fielen seine Augen an mir vorbei auf den Ofen und sofort machte es in seinem Kopf Klick.

"Du hast was gebacken?", fragte er erstaunt und ich nickte.

"Ja. Ich hoffe es ist nicht schlimm das ich dafür eure Zutaten verwendet habe, aber ich wollte mich unbedingt für deine Hilfe bedanken.", antwortete ich und Loid lächelte.

"Was wäre doch keinesfalls nötig gewesen. Ich weiss das du das selbe in dieser Situation auch für Anya und mich getan hättest, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen."

Nickend erwiderte ich sein Lächeln.
Es jetzt fiel mir auf das Loids Augen meine Statur betrachteten.

Ehe ich protestieren konnte öffnete Loid bereits seinen Mund.

"Das T-Shirt steht dir gut, aber ich glaube es wäre angemessener bis wir alle gemeinsam am Esstisch sitzen sich umzuziehen."

Stumpf sprach er diese Worte, ehe er die Küche ohne eines weiteren Blickes verließ.

"Was ist denn in ihn gefahren?", murmelte ich als ich an mir herabblickte und das T-Shirt jeweils rechts und links packte und etwas von meinem Körper wegzog.

"Als Kleid würde sich das sicherlich auch gut machen. Aber da gibt es garantiert auch schönere Alternativen vom Schnitt her.", belustigt beließ ich es ebenfalls dabei und schnellen Schrittes ging ich von der Küche in Loids Schlafzimmer und zog mich in meine gewohnten Klamotten um.

Ein Klopfen an der Tür ließ mich jedoch aufschrecken.

"(Y/N), bist du fertig? Ich würde mich ebenfalls gerne umziehen.", hörte ich die dumpfe Stimme hinter der Tür.

"Ja! Einen Moment bitte!"

Ich richtete das Bett wieder in einen ordentlichen Zustand und öffnete eines der Fenster für etwas frische Luft, ehe ich zur Tür ging und diese öffnete.

Der verschlafene Loid stand dort wartend gegenüber an der Wand. Wahrscheinlich damit ich vergewissern konnte das er kein Spanner durch das Schlüsslloch war. So etwas hätte ich von Loid sowieso nicht erwartet.

"Das Zimmer gehört wieder ganz dir.", sagte ich mit einem Lächeln als ich an Loid vorbeiging.

"Ich freue mich schon richtig auf den Kuchen!"

Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt