Mission 13

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Stumm und enttäuscht saßen wir um den Kaffeetisch herum im Wohnzimmer und starrten auf den Kuchen vor unseren Augen.

"Ich glaube... eine neue Eieruhr wäre eine gute investition.", sagte ich.

"Jep.", antworteten Loid und Anya.

"Ich schaue mich die Tage mal nach einer um und besorge eine."

"Jep."

"Möchte wer ein Stück Kuchen?"

"Nein."

"Dachte ich mir."

Der Kuchen war verbrannt, nicht mehr als ein schwarzer, trauriger Klumpen ehemaliger Teig, welcher mit so viel liebe zubereitet wurde.

Die Eieruhr war stehen geblieben und Loid, Anya und ich hatten die Zeit komplett aus den Augen verloren. Wir hatten uns darauf verlassen das sie klingeln würde, doch sie tat es nicht.

"Ich denke... als Ersatz für den Kuchen gehen wir heute alle gemeinsam zu einer Konditorei. Wie klingt das?"

"Au ja!", Anya sprang auf und warf ihre Arme in die Luft. "Darf Anya dann so viel nehmen wie sie möchte?"

"Abgelehnt."

"Och menno!"

Ich kicherte und erhob mich von meinem Platz, um den traurigen Klumpen vor mir zu entsorgen.

"Trotzdem vielen Dank für deine Mühen, (Y/N). Auch wenn der Kuchen nichts geworden ist, ich bin mir sicher das er fantastisch geschmeckt hätte.", sagte Loid mit einem Lächeln auf den Lippen und ich blickte zu ihm.

"Vielen Dank, Loid."

Ich nahm den Teller samt Kuchen vom Tisch und ging Richtung Haustür.

"Ich entsorge ihn unten in den Mülltonnen! Ich bin gleich zurück!", informierte ich als ich die Wohnungstür vor mir öffnete.

"Ja!", hörte ich Loid sagen ehe ich in den Flur hinaus trat und die Tür hinter mir schloss.

"Schade um den Kuchen. Ich habe wirklich verdammten hunger. Jetzt habe ich all diese Lebensmittel umsonst verschwendet...", murmelte ich als ich das Treppenhaus betrat und die ersten Stufen hinabstieg.

"Beim nächsten Mal klappt es bestimmt! Ich besorge einfach eine neue Eieruhr und–"

Meine Beine kamen automatisch zum stehen als ich vor mir auf einer der Stufen etwas liegen sah.

"Oh lieber Gott, sag mir bitte das dass ein Scherz ist."

Da lag er. Traurig und alleine, zurückgelassen von seinem eigentlichen Besitzer.

Mein Wohnungsschlüssel.

"Also habe ich mir unsonst sowelche sorgen gemacht und Loid diese Umstände bereitet! Urgh!"

Ich hob den Schlüssel von der einzelnen Stufe auf und setzte meinen Weg richtung Mülltonnen fort.

"Inmerhin erspart es mir jetzt den Stress mit den Schlüssedienst. Reich bin ich immerhin auch nicht."

Während ich den Kuchen schwerenherzens entsorgte dachte ich nach, bis ich gedanklich über etwas stolperte.

"Moment mal... Der Schlüssel kann dort gar nicht gelegen haben. Ich habe ohne Schlüssel jeweils eimal das Gebäude verlassen und auch wieder betreten, ohne diesen Schlüssel gesehen zu haben. Und auch Anya und Loid haben das Gebäude während meiner abwesendheit betreten. Und ich glaube nicht das Loid mich anlügen würde und meinen Schlüssel behalten würde. Wozu auch? Er kann jederzeit zu besuch kommen und in meiner Wohnung liegt kein Reichtum. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Kann es sein das...", angespannt blickte ich mich aus dem Augenwinkel heraus um.

"Ich beschattet werde? Aber warum? Ich sollte Loid darüber in Kenntnis setzen."

Ich schloss die Mülltonne und ging zusammen mit dem Teller und Schlüssel in meiner Hand zurück in das Gebäude.

Langsam stieg ich die Stufen hinauf und horchte nach Schritten, doch niemand schien mir zu folgen oder gar das Gebäude nach mir betreten zu haben.

"Ich sollte erstmal meine Wohnung überprüfen, zu Loid kann ich ja auch noch in 5 Minuten.", murmelte ich als ich zwischen den Wohnungstüren zum stehen kam. Ich stellte den Teller auf dem Boden neben meiner Tür ab und steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch.

Vorsichtig drehte ich den Schlüssel bis die Tür aufsprang und mein Flur langsam zum Vorschein kam. Langsam wagte ich einige Schritte in meine Wohnung und schloss die Tür hinter mir, damit auch wirklich niemand meine Wohnung betreten konnte hinter meinem Rücken.

Leise ging ich einige Schritte, während meine Augen die mir vertraute Umgebung genaustens beobachteten.

"Es scheint sich nichts verändert zu haben... Zumindest nicht hier."

Ich bahnte mir meinen Weg bis in mein Wohnzimmer und geschockt erstarrte ich.

"Was ist hier passiert?!", kam es geschockt aus mir heraus ehe ich meine Hände über meinem Mund zusammenlegen konnte.

Die Kissen die sich einst auf dem Sofa befanden lagen nun verstreut auf dem Boden herum. Meine Bücher befanden sich nicht mehr in ihrem Regal und lagen genau wie die Kissem zerstreut am Boden.

Auch kleinere Möbel des Raumes wie Tische oder Vasen waren umgestoßen oder gar zerschellt.
Wasser tropfte langsam auf den Boden und mit geweiteten Augen fiel mein Blick auf das Aquarium.

"Oh nein..."

Ein Riss zierte das Aquarium, aus welchem unerschöpflich Wasser austrat. Es war kaum noch welches im Behälter und die Fische lagen schon fast auf dem trockenen.

"Ich muss sofort etwas unternehmen! Ich muss–"

Ehe ich mich in Bewegung setzen konnte hörte ich hinter mir Schritte. Sie schienen leise gewesen zu sein, doch in meinen Ohren klang es so als würde jemand direkt neben mir mit schweren Stiefeln trampeln.

Flach atmend drehte ich langsam meinen Kopf richtung Flur, aus welchem das Geräusch kam.

"L-Loid? Bist du es?", fragte ich zögerlich, auch wenn ich wusste das es sich nicht um Loid handeln konnte.

Nein. Es musste jemand sein der Zugang zu dieser Wohnung haben konnte, auch ohne Schlüssel.

"Diese Person muss meinen Schlüssel kopiert haben! Scheiße, ich muss hier raus!"

Panisch überlegte ich, während mein Blick durch den Raum wanderte, doch meine Zeit reichte nicht aus. Ehe ich etwas mit den Dingen in meinem Raum anfangen konnte spührte ich bereits eine Hand, welche meinen Mund zuhielt.

"Ich hätte einfach nach Hilfe rufen sollen!"

Ich versuchte mich aus dem Griff zu winden, zu beißen, zu treten und zu schlagen, doch es half alles nichts. Die Person hinter mir war stärker und machtlos ließ ich meine Arme und Hände sinken, welche sich zuvor noch mit den Fingernägeln in sein Fleisch gebort hatten.

"Du wirst uns als guter Köder für Twilight dienen.", hörte ich die Person leise sagen, ehe ein dumpfer, leichter Schmerz auf meinem Hinterkopf meine Lichter entgültig erlischen ließ und ich in eine Besinnungslosigkeit verfiel.

Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt