Mission 26

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Summend bahnte ich mir meinen Weg durch die Wohnung, als ich mit einem Staubwedel die Regale und Vetrinen reinigte.

Dies war das erste Mal gewesen das ich komplett alleine in Loids Wohnung war.

Anya hatte ihren ersten, richtigen Schultag auf der Eden Akademie und Loid war in seiner Praxis. Ich hatte mir derweil für einige Tage frei genommen, um dem Chaos des Büros auszuweichen. Seit Tagen war dort schon die Hölle los.

"Es ist wirklich nett von Loid das er mir so vertraut.", summte ich als nun der Tisch unter dem Staubwedel in meiner Hand leiden musste.

Zum Glück war die Wohnung recht überschaubar und so dauerte es nicht lange bis das Wohnzimmer einschließlich Küche blitzeblank war. Alles war nun von dem nervigen Staub befreit sowie gewischt und neu Dekoriert. Auch der Boden war nun endlich befreit von Anyas Erdnusskrümeln.

Zufrieden lächelte ich.
"Sieht doch gut aus."

Meine Augen schweiften durch den Raum, bis sie an Anyas und Loids jeweiliger Zimmertür hängen blieben.

"Vielleicht sollte ich ihre Zimmer auch noch machen."

Schulterzuckend schnappte ich mir also Staubsauger, Staubwedel und Lappen und began damit Anyas Zimmer wieder auf Vordermann zu bringen.

Anyas Zimmer sah typisch aus für ein Kind in ihrem alter. Diverse Spielzeuge lagen auf dem Boden verteilt und auch hier befanden sich eine menge Erdnusskrümel auf dem Boden, sowie auf ihrem Schreibtisch.

Geduldig sortierte ich Anyas Stifte - welche wild zerstreut auf ihren Schreibtisch lagen - und packte sie in eine kleine dafür vorgesehene Dose.

Nachdem auch ihre Stofftiere wieder glücklich auf ihrem Bett sowie Wandregal saßen, began ich damit ihre Fenster im Schnelldurchlauf zu putzen, ehe ich Anyas Zimmer zufrieden verließ.

Ich wusste das es nicht lange dauern wird bis ihr Zimmer wieder einem Schlachtfeld gleichte, doch das war mir egal. Immerhin war Anya noch ein Kind und auch ich war in meiner frühen Zeit des Lebens nicht besser gewesen.

Überlegend machte ich vor Loids Zimmer halt.

"Ob es wohl wirklich in Ordnung ist das ich sein Zimmer betrete? Ich habe dort zwar geschlafen, aber..."

Meine Augen fielen auf die Wohnungstür und ich horchte, doch niemand schien sich im Gebäudeflur zu befinden.

"Naja, so wichtig werden die Dinge in seinem Zimmer ja nun auch nicht sein. Ist ja nicht so als wäre er ein Spion oder so.", leicht lachend legte ich meine freie Hand auf die Türklinke, während mir der Abend auf dem unechten Schloss Newston wieder in den Kopf kam.

Loid hatte sich bei seiner Ansprache wirklich verdächtig verhalten und auch das Telefonat sprach nicht gerade für ihn.

Aber wer war ich schon um ihn zu beurteilen? Ich kannte ich nicht gut genug, als dass es für mich einzuschätzen sei.

Und so drückte ich letztenendes die Türklinke hinunter und betrat das mir vertraute Zimmer.

Alles sah immer noch exakt so aus wie ich es kannte, außer das Loid einige Male den Bettbezug verändert hatte.

"Hier wird ja schon nichts in den Regalen und Schränken sein was Top Secret wäre."

Ich began mit meiner Tour, welche ich auch schon im der Küche, Wohnzimmer und Anyas Zimmer geleistet hatte.

Zuerst sorgte ich dafür das alle Flächen wieder glänzten, ehe ich mich daran mache in die Schränke zu schauen, um nötigenfalls dort zu sortieren.

Doch wie zu erwarten war bei Loid alles sortiert und ordentlich. Klar, er war aus dem unordentlichen Kindesalter herausgewachsen und ein gestandener Mann geworden, was hatte ich auch anderes erwartet.

"Nanu? Was ist denn das?"

Aus einem seiner Schränke, welcher - warum auch immer - mit einem Zahlenschloss gesichert war, zog ich einen kleinen, schwarzen Koffer.

Loid musste wohl vergessen haben den Schrank sorgfältig wieder zu verschließen.

"Hat er das Schloss dort wegen Anya installiert?"

Blinzelnd legte ich den Koffer vor mir auf dem Boden ab und öffnete ihn.

Langsam bewegte sich der obere Teil des Koffers und schon nach wenigen, zögerlichen Sekunden, konnte ich einen Blick auf den Inhalt des Koffers werden.

"Was zum... Was ist das?"

Ich traute meinen Augen nicht.
Mir war durchaus bewusst was sich dort vor mir auf dem Boden befand.

Eine vollwertige Ausrüstung für S.O.S-Signale, sowie Walkie Talkies und diverse andere kleine Sachen.
Sogar ein kleines Headset lag bei, um die Antworten des Gegenübers hören zu können, welche sich auch nur aus S.O.S Signalen zusammensetzte.

"Schreck lass nach, was will Loid mit so einem Ding? So etwas derartiges besitzt doch kein normaler Mensch!"

Schockiert nahm ich eines der Walkie Talkies in meine Hände und betrachtete es.

"Das ist zudem kein Kinderspielzeug, sondern hochwertig - ja - gerade zu Professionell. Was will Loid nur mit all diesen Sachen?! S-Sowas bräuchte vielleicht die Polizei, o-oder Spione, oder-!"

Augenblicklich unterbrach ich meinen eigenen Redefluss, als mir ein Name in den Kopf schoss.

"-oder ein Twilight."

Meine Anspannung ließ nach und mein Arm sackte samt dem Walkie Talkie in der Hand neben mich.

"Aber... das kann doch nicht sein... oder etwa doch?"

Meine Augen wanderten zu seinem Schrank, in welchem sich schwarze Lederhandschuhe, ein fein säuberlich gefalteter Anzug und... eine Pistole samt Schalldämpfer befand.

"Er ist ein Spion..."

Ich ließ das Walkie Talkie neben mir fallen und geschockt legte ich meine Hände über meinen Mund.

"Dieser Mann ist... ist in der Lage zu töten! Huh?!", panisch quietschte ich auf, als ich Geräusche vor der Wohnungstür vernahm.

"Scheisse, das kann nur Loid sein! Anya hat heute einen langen Tag in der Schule!", panisch griff ich das Walkie Talkie und legte es zurück in den Koffer, ehe ich alles wieder an seinem ursprünglichen Platz legte, die Schranktür zuknallte und das Zimmer ruckartig verließ.

Ohne weiter darüber nachzudenken verschanzte ich mich in Anyas Zimmer, bis Loid die Wohnung betreten und die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte.

"Du musst jetzt weiter so tun als hättest du nichts gesehen!", murmelte ich mir selbst zu, ehe ich mit einem überraschten Gesichtsausdruck Anyas Zimmer verließ.

"Oh, Loid, da bist du ja. Wie war dein Tag?", fragte ich als sich ein Lächeln auf meine Lippen legte, während Loid gerade dabei war seine Jacke und seinen Hut auf dem dafür vorgesehenen Kleiderständer abzulegen.

"Ganz gut, danke der Nachfrage.", sagte Loid als er mein Lächeln erwiderte.

"Kacke, was mache ich denn jetzt?!"

Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt