Mission 8

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"Also, über was möchtest du mit mir reden?", fragte ich neugierig als ich mich etwas weiter aufsetzte.

Loid hatte Anya ins Bett gebracht und die Erleichterung war ihm ins Gesicht geschrieben.

Es war wirklich nicht leicht gewesen sich alleine um so ein aktives Kind zu kümmern, doch ich wusste das er alles in seiner Macht stehende tat, um ihr ein gutes Leben ermöglichen zu können.

Mit einem lauten seufzer ließ sich Loid auf einen Sessel rechts von mir fallen und faltete seine Hände auf seinem Schoß, während er seinen Kopf etwas bedrückt senkte.

"Nunja. Es geht um Anya und die Eden Akademie.", began er und meine volle Aufmerksam galt nun ihm.

"Es ist toll das Anya die Aufnahmeprüfung bestanden hat! Ich hoffe das die nächsten Jahre die besten ihres Lebens sein werden und das sie dort tolle Kinder kennenlernt.", Mut zusprechend lächelte ich und Loid hob seinen Kopf. Doch das Lächeln auf seinen Lippen war kaum erkennbar gewesen.

Er war bedrückt und sofort verschwand das Lächeln von meinen Lippen und besorgt lehnte ich mich weiter zu ihm.

"Hey... was ist los?"

Loid zögerte, atmete doch jedoch tief durch und langsam öffnete sich sein Mund.

"Das Ayna die Aufnahmeprüfung der Eden Akademie bestanden hat reicht leidergottes nicht aus um aufgenommen zu werden."

"Sie reicht... nicht aus?"

"So ist es. Was nach der Aufnahmeprüfung folgt ist ein Gespräch mit den wichtigsten Leuten dieser Akademie. Ein Elterngespräch, an welchem das Kind sowie die beiden Elternteile anwesend sein müssen."

"Das ist doch nicht so tragisch. Yor scheint doch hier ganz in der Nähe zu wohnen oder etwa nicht? Sie ist doch Anyas Mutter, dann ist sie doch dazu verpflichtet für ihre Tochter–"

"Yor? Anyas Mutter?", Loid blickte verwirrt zu mir und ich nickte.

"Uhm... ja. Sie ist doch Anyas Mutter, oder etwa nicht?", mit einem blanken Gesichtsausdruck blickte ich zu Loid, welcher began zu lachen.

"Hey! Daran ist nichts lustig! Du hättest dich besser ausdrücken sollen!", rief ich beschämt und Loid winkte beschwichtigend ab.

"Nein, nein, ist schon in Ordnung.", sagte Loid unter lachen als er sich langsam wieder beruhigte.

"Ich glaube du hast dort etwas missverstanden. Yor ist weder Anyas Mutter, noch meine geschiedene Frau. Sie ist eine Freundin welche ich schon seit einigen Jahren kenne. Anyas Mutter kommt sie nie besuchen, daher freut sich Anya immer wenn Yor zum spielen kommt."

Ich blinzelte einige Male überrascht.

"Also habe ich mir ganz umsonst den Kopf die letzten Tage zerbrochen!"

Loid hob eine Hand und legte sie auf meine Schulter.
"Anyas Mutter ist leider... nunja."

Erst wollte ich nachfragen was genau er meinte, doch seinem Blick nach zu urteilen konnte ich es mir denken und unterstützend legte ich meine Hand auf seine.

"Das tut mir wirklich unendlich leid, Loid.", sagte ich ruhig mit dünner Stimme, doch er schüttelte nur mit dem Kopf als seine Hand sich von mir entfernte.

Seufzend sackte er auf seinem Sessel weiter zusammen und starrte mit leeren Augen an die Decke.

"Ich weiss nicht wie ich Anya einen Platz an dieser Akedemie verschaffen soll, wenn ich niemanden habe der an meiner Seite stehen kann. Geradezu noch als meine Frau. Ich bin ratlos."

"Das ist doch gar kein Problem. Wenn es dir nichts ausmacht kann ich diese Rolle übernehmen. Ein Tag etwas vorzugaukeln wird mir schon nicht das Genick brechen, und sowieso: Es geht um Anya. Da gebe ich 110%."

Meine Idee klang in meinem eigenen Kopf ziemlich lächerlich, doch Loid setzte sich ruckartig wieder auf und blickte mit großen Augen hoffnungsvoll zu mir.

"Das würdest du tun?", ungläubig lehnte er sich weiter zu mir und ich nickte.

"Aber natürlich. Anya hat sich schließlich auch Mühe gegeben diese Aufnahmeprüfung zu bestehen, dann soll es an einem Elterngespräch nicht scheitern."

Loid sprang von seinem Sessel auf, packte mich mit seinen Händen an meinen Armen, zog mich nach oben auf seine Höhe und legte dankend seine Arme um mich, als er mich freudestrahlend umarmte.

"Danke (Y/N). Danke, danke, danke!", hauchte er und etwas überfordert aber auch glücklich etwas tun zu können klopfte ich ihm auf die Schulter, als er langsam von mir abließ.

Lächelnd schauten wir uns an.
Der Plan stand fest und alle wichtigen Details zu diesem Tag wurden mir von Loid mitgeteilt.

-

"Argh! Das gibt es doch nicht! Das Gespräch ist morgen und ich bin total aufgeregt! Ich muss die Fragen gelassen und zutreffend beantworten! Wenn ich das nicht schaffe wird Anya nicht aufgenommen!"

Genervt fuhr ich mir durch die Haare.

Es glich einem Wunder das mein Chef mir drei Tage Urlaub so kurzfristig genehmigte. Zwar hinterfragte er die Gründe, ich leistete jedoch keine Antworten.
Lediglich das ich eine kleine Verschnaufpause benötigte.

Doch von verschnaufen merkte ich nicht viel.
Angespannt betrachtete ich den Zettel vor meinen Augen, welcher auf meinem Sofa lag.

Handgeschrieben standen dort alle Antworten die auf bestimmte Fragen zu leisten waren, damit diese wichtigen Menschen der Eden Akademie zufriedengestellt werden konnten und Anya auf jedenfall diesen Platz an dieser Akademie bekam.

Dennoch haperte es noch ein wenig. Es dauerte zu lange bis meinem Hirn die passende Antwort auf die Frage einfiel und mehrmals wendete ich das Blatt, um auf die Antworten der jeweiligen Fragen schauen zu können.

Ich musste mein bestes geben! Für Loid, aber vorallem auch für Anya!

Langsam verlor ich das Zeitgefühl und als ich einen raschen Blick zu meiner Uhr wagte, weitete ich erstaunt meine Augen.

"Ach du Schreck! Es ist ja schon kurz vor Mitternacht!"

Sofort packte ich den Zettel und legte ihn sicher auf einem kleinen Tisch ab, ehe ich in mein Schlafzimmer stürmte um mich fertig fürs Bett zu machen.

"Augenringe kann ich mir nicht erlauben! Und Fehler bei Fragen aufgrund von Müdigkeit schon gar nicht!"

In Lichtgeschwindigkeit zog ich mich um, putzte mir die Zähne und schaltete überall in der Wohnung das Licht aus, ehe ich in mein Bett sprang und die Decke über mich zog.

"Ich muss schnell einschlafen!"

Doch egal wie sehr ich es auch versuchte, der Schlaf wollte mich einfach nicht einholen. Ich war schlichtweg zu nervös.

Und so verbrachte ich die Nacht damit über die Antworten der jeweiligen Fragen nachzudenken und mich auf den Tag vorzubereiten.

"Ich werde mein Bestes geben! Für Anya!"

Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt