Mission 23

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Wir sprinteten so schnell wir konnten die Stufen hinauf. Parallel sorgten wir dafür uns nicht treffen zu lassen von den Bällen, während wir überlegten wie wir am besten den Handlangern die Waffen abnehmen konnten.

"Wir versuchen es hiermit!", kündigte Loid an als er einen der kleinen Bälle neben sich vom Boden griff.

Zusammen hockten wir in sicherer Position hinter dem Geländer der Treppe, welche dazu diente das niemand von den Parkbesuchern hinunterfallen konnte.

Gespannt beobachtete ich Loid, welcher auf den richtigen Moment zu warten schien.

"Na, da bin ich aber mal gespannt."

Nach einigen Sekunden handelte Loid in seiner bestmöglichsten Höchstgeschwindigkeit.

Den perfekten Moment abgepasst, streckte er sich in die Höhe und über das Geländer.

Mit einem präzisen Wurf traf er einen der Handlanger, welcher vor lauter Schreck seine Waffe aus deinen Händen entgleiten ließ, welche geradewegs ihren Weg in Loid seine Hände fand.

"Hier.", er reichte mir die Waffe und dankend nickte ich.

"Kannst du mir dabei helfen auch an eine zu kommen?", fragte Loid und ich lächelte.

"Eine meiner leichtesten Übungen."

Zwar war ich nicht so flink und agil wie Loid, aber mit einem Angriff meinerseits hatte niemand von den übrigen 3 Handlangern über uns gerechnet.

Mehrmals betätigte ich den Abzug der Waffe, bis ich jeden einzelnen von ihnen getroffen und entwaffnet hatte.

Loid fing derweil die fallenden Waffen auf, wovon er zwei behielt und mir noch eine weitere reichte. Insgesamt besaß nun jeder von uns zwei.

Damit waren wir bestens ausgestattet.

So schnell wir konnten setzten wir unseren Weg durch den Turm fort. Nachfolgende Gegner waren kein Problem mehr für uns gewesen und einige von ihnen wagten es nicht einmal mehr Loid oder mich anzuschießen.

Wie eine diabolische Wand kämpften wir uns den Turm hinauf, bis auch der letzte Handlanger uns zitternd den Weg - und somit die letzten Meter - gewährte.

Außer atmen schnaubten wir, als wir erschöpft die Waffen fallen ließen. Sie waren natürlich auch nur aus Plastik gewesen.

"So leicht werde ich es euch nicht machen!", rief ein verärgerter Franky, welcher die Chance nutzte abermals zusammen mit Anya im Aufzug zu fliehen.

Genervt knirschte ich mit den Zähnen.

"Der Lockenkopf nimmt seine Rolle viel zu ernst, findest du nicht auch?"

Loid nickte.
"Das kannst du wohl laut sagen, jetzt schnappen wir ihn uns!"

"Die Frage ist nur... wie? Vor uns ist nichts als der bloße Abgrund.", schwer schluckend trat ich einige Meter nach vorne. Es ging wirklich tief hinunter.

"Und diese ganze Strecke haben wir in so kurzer Zeit hinter uns gelassen?!"

"Dort oben ist das Seil über welches sich Frankys Aufzug bewegt. Darüber gelangen wir auf die andere Seite.", sagte Loid als er nach oben deutete.

Franky wartete derweil an dem neuen Punkt auf uns, welches ebenfalls eine erhöhte Plattform war, welche wohl so ziemlich den selben Zweck wie dieser Turm erfüllte.

"Bist du wahnsinnig?! Wie um alles in der Welt sollen wir dieses Seil zu unserem Vorteil nutzen? Wenn wir uns daran entlang hangeln reißen uns die Hände auf!"

"Keine Sorge, das wird schon nicht passieren, vertrau mir.", Loid fummelte an seinem Gürtel rum, welchen er stehts an seiner Hose trug.

"M-Moment... du willst doch nicht etwa–!"

"Halte dich gut an mir fest, das wird jetzt ein wenig holprig werden.", informierte Loid als er einen Arm um meine Taille legte, während seine andere Hand den Gürtel um das Seil legte.

"Das ist doch Wahnsinn!", rief ich panisch als ich nach unten blickte.

"Du wirst uns umbringen!"

"Das werde ich nicht. Vertrau mir einfach."

Loid festigte seinen Griff um seinen Gürtel und panisch legte ich meine Arme um seinen Hals, als ich mich mit Leib und Seele an ihn klammerte.

Langsam setzten sich Loids Beine in Bewegung und mit einem kräfigen Sprung befanden wir uns bereits in der Luft und legten mit einem Affenzahn Meter für Meter zurück.

Der Gürtel surrte unter der Geschwindigkeit und Last zweier Menschen, erledigte jedoch seinen Job zuverlässig uns auf die andere Seite zu bringen.

Mein Herz schlug in meiner Brust bis zu meinem Hals hoch und mit aller kraft klammerte ich mich an Loid, als ich meine Augen so fest es ging geschlossen hielt. Hätte ich auch nur einen Blick nach unten gewagt, wäre ich innerlich gestorben.

Was wir für Anya taten war weder normal, NOCH irgendwo der Durchschnitt.

"Andere Eltern würden sich garantiert nicht aus Meternhöhe in den Abgrund schmeißen..."

Ich stolperte über meine eigenen Gedanken.

"Moment mal. Eltern? Was denke ich da nur?! Ich bin nicht Anyas Mutter! Ich bin lediglich eine gute Freundin welche ab und an aushilft! ... Das ist alles!"

Meine Gedanken lenkten mich von der Realität ab und zögerlich öffnete ich meine Augen, um einen Blick auf Loid werfen zu können.

"Ich sollte mich schämen so gedacht zu haben. Wenn hier einer Lob verdient hat, dann ist es sicherlich Loid und nicht ich. Dieser Vater geht über das Maß aller Dinge hinaus. Das ist es was Wertschätzung verdient. Nicht aber eine Frau, welche nicht einmal die leibliche Mutter ist, oder gar die Frau des Mannes."

Während meine Gedanken in meinem Kopf schwirrten musste ich Loid unbewusst angestarrt haben. Als mein innerlicher Monolog endete fiel mir auf wie irritiert mich Loid anblickte, jedoch kein Wort sagte.

Peinlich berührt versuchte ich mich zu rechtfertigen.

"Das dauert aber wirklich lange! A-Also, diese "fahrt"! Ich hatte mich nur gefragt wann sie enden würde und–!"

Ich spührte wie Loids Arm sich noch fester um meine Taille legte und erstaunt schloss ich meinen Mund, ohne auch nur einen weiteren Ton von mir zu geben.

"Ist schon in Ordnung. Wir sind jetzt da.", sagte Loid.

Mit vor peinlichkeit hochrot gefärbten Wangen nickte ich leicht.

"Verstanden..."

Mit einem kräftigen Ruck wurde unsere Ankunft auf der anderen Seite verkündet, als Loid und ich in der Luft zum stehen kamen.

Anyas jubeln war vor uns klar zu hören gewesen, während Franky genervt in sein Megaphon knurrte.

"Ich lasse dich zuerst runter.", sagte Loid als er langsam von meiner Taille abließ. Wir befanden uns sicher auf der anderen Seite und unter uns befand sich fester Boden.

Ich spührte wie ich behutsam dem Boden immer näher kam als Loid von mir abließ. Wir waren lediglich nur noch wenige Zentimeter in der Luft.

Meine Füße trafen wieder auf festen Boden und erleichtert atmete ich aus, ehe ich Loid dabei unterstützte selbst den Boden wieder sicher fühlen zu können.

"Dies ist dann wohl die letzte Etappe, ehe dieses kleine Abenteuer endet, wie?"

Zweiseitige Klinge (Loid Forger x Reader) [SPY X FAMILY]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt