Hi und auch gleich wieder vielen Dank an alle Kommentarschreiber und Voter, Ihr seid die Besten <3
Und jetzt wieder viel Spass mit dem neuen Kapitel und einigen aufkeimenden Gefühlen von Robert...
LG eure Lewi
~Robert~
Magdalena sah aus, wie eine wunderschöne griechische Göttin. Sie trug ein bodenlanges schneeweißes Kleid im Empire-Stil. Der kurze obere Teil des Kleids war mit kleinen hellgrauen glitzernden Steinen bestickt. Die dezente Stickerei führte auch entlang des einen Trägers, der auf ihrer linken Schulter war. Der untere Teil war aus fließender schimmernder Seide und umspielte beim gehen ihre schlanken Beine. Was den Look der griechischen Göttin noch unterstrich war die lockige Hochsteckfrisur, die mit dünnen seidigen ebenfalls schneeweißen Bändern gehalten wurde. Nur eine einzelne Strähne war nicht hochgesteckt worden. Sie verlief von ihrem Nacken an ihrem Hals vorbei und lockte sich sanft auf Lenas rechtem Schlüsselbein.
Am Arm ihres Verlobten, den ich nun zum ersten mal sah, strahlte sie mit der Sonne um die Wette, die draußen den Herbst wärmte.
Patryk war etwa einen halben Kopf größer als sie und somit immer noch über fünf Zentimeter kleiner als ich. Er hatte strohblondes Haar, das sich an der Stirn und am Hinterkopf schon etwas lichtete. Sein Anzug, ein schwarzer mit einer weißen Blume im Knopfloch und einem weißen Tuch, das aus der Brusttasche lukte, saß irgendwie schlecht, als sei Patryk um einen Zentimeter geschrumpft.
Ich konnte nicht ganz nachvollziehen, was Magdalena an ihm fand. So besonders sah er nun auch nicht aus und hatte zudem eine viel zu große Nase.
Nach dem Brautpaar betraten seine Eltern und Lenas Mutter den Raum. Ich wusste nur deshalb, wer zu wem gehörte, weil Milena es mir ins Ohr flüsterte. „Danke, ich hätte mich sonst gewundert, warum die sich alle so ähneln", flüsterte ich etwas erbost zurück, weil sie mich dabei gestört hatte, ganz hingerissen Lena zu beobachten. Diese setzte sich gerade vorn hin.
Patryk hatte auf dem ganzen Weg, zwischen den Stuhlreihen, die bis zum letzten Platz besetzt waren, nur Augen für seine Verlobte. Eigentlich hätte es mich doch trösten sollen, dass er scheinbar genauso verliebt in sie war, wie Lena in ihn - tat es aber aus irgendeinem Grund nicht. Während der ganzen Trauung versuchte ich dahinter zu kommen, warum ich Patryk nicht recht traute, aber es wollte mir einfach nichts einfallen.
Nach der zwanzig minütigen Trauung und dem Ganzen unterschreiben der Urkunden war es das dann auch schon wieder gewesen.
Für die Gäste, die im Standesamt waren ging es zum Hotel, das nur einige Autominuten vom Rathaus entfernt war. Dort würde es ein kleines Mittagessen für uns geben. Ich hatte gehofft, dass Lena und ihr neuer Ehemann dort auch sein würden, aber gleich zu Anfang es Essens wurde von Dunja, Lenas Mutter, im großen Stil verkündet, dass sich das Brautpaar für die kirchliche Trauung zurecht machte.
Es stellte sich heraus, dass der Großonkel irgendwelchen Grades von Patryk, schon beim Mittagessen mit uns am Tisch sitzen würde, zusammen mit einer entfernten Cousine Lenas und einer Tante, der Nichte von Lenas Cousin. Die wollte uns dann auch erklären, wer noch so alles mit Lena verwandt ist, aber irgendwann kam ich nicht mehr mit und nickte dann nur stumm.
Dann endlich ging es weiter, zur katholischen Kirche, in der ich auch schon getauft worden war. Dort waren ganz ähnliche Blumengestecke arrangiert worden, wie in dem Festsaal, in den wir nachher gelangen würden.
In der Kirche waren weitaus mehr Gäste, die die alten Bänke füllten. Auch war in der Kirche anders, dass die Eltern des Brautpaars nicht mit dem Paar in die Kirche kamen. Das Brautpaar kam als letztes. Auffällig war, dass Dunja, Lenas Mutter, die ungefähr genauso groß war wie sie, schwarzes schulterlanges Haar hatte und ein dunkelrotes schimmerndes Kostüm mit riesigem Hut trug, immer wieder stehen blieb, auf dem Weg den Gang zum Altar entlang. Sie tat gerade so, als seien alle Anwesenden einzig und allein wegen ihr hier. Irgendeinen fand sie in fast jeder Bank, den sie meinte persönlich begrüßen zu müssen. Ihre Stimme schallte durch die ganze Kirche, so laut war sie. Da wir ziemlich weit vorn und ich am Gang saß hatte ich ein wenig Angst vor der nahenden Frau. Und dann war es so weit und wie ich schon befürchtet hatte, blieb sie bei mir stehen. „Herr Lewandowski", trällerte sie erfreut - und laut - als sie mich sah und direkt vor mir stehen blieb.
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Ihr verlorenes Lächeln
FanfictionMit seiner ersehnten Ruhe ist es für Robert schnell vorbei, als sich die lebenslustige Quasselstrippe Lena im Flugzeug neben ihn setzt. Er ist auf dem Weg zu seiner Familie, sie auf dem Weg zu ihrer Hochzeit. Aber als Robert sie Monate später wieder...