Ein Plan wird gefasst

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Hallo, erstmal wieder meinen HERZLICHEN Dank an alle Kommentarschreiber und Voter vom letzten Kapitel und ich wünsche euch auch gleich wieder viel Spass beim neuen Kapitel, dieses Mal mit einer ganz veränderten Lena...

LG eure Lewi



~Robert~


Keine zehn Minuten später bogen wir in die Straße ein, in der das weiß gestrichenen Haus stand.

„Halt, hier ist es", sagte ich und deutete auf das Haus. „Können Sie in der Nähe warten?", fragte ich den Taxifahrer, als wir mitten auf der Straße ausstiegen.

Der Fahrer nickte nur.

In dem Haus befand sich eine private Musikschule, wie wir von dem Schild, dass neben dem Eingang angebracht war, erfuhren. Gleich im Erdgeschoss sagte uns ein weiteres Schild, dass hinter einer schweren Holztür die Schule war. Wir traten ein und gelangten gleich in einen Empfangsbereich, der ehe an eine Arztpraxis erinnerte.

„Sind wir hier wirklich richtig oder hat sich da einer einen Scherz erlaubt und die Schilder vertauscht?", rätselte Kuba, während er sich nach allen Richtungen umsah.

„Hey, hallo", rief ich an dem großen weißen Tresen, hinter dem niemand saß.

„Komme ja schon", antwortete eine junge Männerstimme.

Ich sah mir die Bilder an den schneeweißen Wänden an. Aquarelle, die Musikinstrumente darstellten. Jedes ein anderes. Posaune, Cello, Oboe, eine Harfe und eine Geige, bei der ich sofort an den Vorfall mit Lenas Geige am Dortmunder Flughafen denken musste. Alle Bilder waren in schlichte goldene Rahmen gefasst. Kuba ging zu der offenstehenden Tür, gegenüber dem Tresen. Er lukte hinein und kam gleich wieder raus.

Dann endlich kam der Mann, dem die Stimme gehörte. Er war noch nicht lange erwachsen, jedenfalls schien es nicht so. Um seine große Nase tummelten sich die Pickeln nur so und auf seinem Kinn waren so etwas wir flaumige Bartstoppeln. Als er uns beide entdeckte, sah er uns prüfend an.

Natürlich er hatte uns wiedererkannt, wie fast jeder in Warschau.

„Ja?", fragte er etwas verhalten und machte sich erst gar nicht die Mühe höflich zu wirken.

„Guten Tag, wir hätten gern mit Magdalena Nowak gesprochen", sagte ich.

Sofort verfinsterte sich das Pickelgesicht und funkelte uns hinter den dicken Brillengläsern an. „Ich denke, Sie sollten jetzt wieder gehen", raunte er und deutete auf die Tür.

Kuba und ich wechselten einen verwunderten Blick. Keiner von uns beiden hatte etwas so aggressives von dem halben Hemd hinterm Tresen erwartet.

„Aber wir wollen doch nur..."

Aber er ließ mich nicht ausreden. „Ich weiß was Sie wollen", fuhr er uns wutentbrannt an.

Das schien Kuba zu reichen. Wie immer wollte er die Wogen glätten und versuchte beruhigend auf das halbe Hemd einzureden. „Hör mal, wir sind nur hier, weil wir..."

Aber auch Kuba ließ er nicht ausreden. Der schlaksige Junge nickte heftig, wie in Rage. „Sie sind hier, weil Sie sie noch mehr ausnehmen wollen, ich weiß schon."

Ich konnte nicht glauben, dass das halbe Hemd uns für Geldeintreiber hielt. Wir sahen doch nun wirklich nicht aus, wie Schlägertypen. Na ja, Jakub...

Das halbe Hemd redete weiter. „Aber das können Sie vergessen, sie hat schon alles bezahlt, hören Sie, sogar ihre Violine hat sie verkauft, wenn Sie wirklich noch mehr Geld haben wollen, dann macht doch ihren verdammten Ehemann ausfindig. Aber dafür seid ihr Geldeintreiber ja zu dumm für", schrie er.

Ihr verlorenes LächelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt