Hallo und wieder meinen GROSSEN Dank an alle Kommentarschreiber und Voter vom letzten Kapitel, hab mich RIESIG gefreut.
Und jetzt viel Spass mit dem neuen Kapitel und einigen Zweifeln von Robert...
LG eure Lewi
~Robert~
„Also, würdest du dich so mit mir raus trauen?", fragte Lena mich und in ihren Augen sprach die Unsicherheit Bände.
Ich erinnerte mich plötzlich an den Augenblick, als Lena damals neben mir im Flugzeug gesessen hatte. Die Flugbegleiterin führte vorn gerade die Sicherheitsunterweisungen durch und statt ihr zu zuhören hatte sich Lena den Hals verrenkt um sich die anderen Passagiere ansehen zu können.
„Suchst du jemanden?", hatte ich sie damals gefragt. Ich wusste noch, dass ich sie eigentlich gar nicht hatte fragen wollen, es war einfach so passiert.
„Nein, ich wollte nur etwas wissen", hatte sie mir damals geantwortet.
„Was denn?"
Ich konnte mich, selbst jetzt noch, obwohl es schon mehrere Monate her war und einiges in der Zwischenzeit geschehen war, ganz genau an das erinnern was darauf folgte. Lena hatte mich angesehen - nein sie hatte mich angestrahlt, so wie sie es damals immer getan hatte und wie nur sie es konnte - und mich dann gefragt: „Sag mal bin ich hübsch?", ganz unverblümt.
Ich weiß noch, dass meine Augenbrauen in die Höhe geschossen sind und ich sie erstaunt gefragt hatte „Was?"
Und dann hatte sie einfach drauf los geplappert, so wie sie es damals immer getan hatte. „Ich meine, ich bin recht hübsch, das weiß ich, nur weiß ich leider nicht, warum die dort vorn", sie hatte zu den Flugbegleitern gezeigt, unter denen an jenem Tag auch zwei Männer waren, „nicht über mich tuscheln. Du hast Recht, eigentlich könnte es mir egal sein, da ich ja schon jemanden habe, aber ich habe eben nachgesehen, in meiner Altersstufe, bin ich die einzige hier. Alle anderen sind entweder zu jung oder schon zu alt. Warum reden die dann nicht über mich? Über dich reden sie doch auch. Gut ich will jetzt nicht sagen, dass du hässlich bist, du siehst schon sehr gut aus..."
Dieses „Ich meine, ich bin recht hübsch, das weiß ich...", das so gerade heraus, so selbstbewusst und herzlich von Lena gefragt worden war, damals in dem Flugzeug, keine Stunde nachdem ich sie zum ersten Mal gesehen hatte, bildete einen krassen Kontrast zu dem was Lena mich eben gefragt hatte und wie sie es mich gefragt hatte.
Nur eines war gleich, damals wie heute: in beiden Fällen überrumpelte sie mich mit der Frage. Damals hatte ich überhaupt nichts mit ihrer offenen, ehrlichen und herzlichen Art anfangen können, und heute konnte ich mit ihrer ehrlichen, selbstzweifelnden Art nichts anfangen - zumal mir die selbstbewusste Art von damals lieber war.
Ich fragte mich, was in den Monaten bevor ich sie wiedergefunden hatte, alles mit ihr passiert sein musste, um sie so zu verändern. Was hatte ihr dieses Schwein von Ehemann angetan, dass sie ihr Selbstbewusstsein und ihre Herzlichkeit verloren hatte?
Für einen Augenblick war ich mir nicht mehr sicher, ob ich ihr wirklich helfen konnte. Vielleicht brauchte sie professionelle Hilfe und keinen Fußballer, der in sie verknallt war. Auf einmal fühlte ich mich überfordert mit ihrer veränderten Art.
Lena sah mich immer noch fragend an. Sie erwartete eine Antwort von mir. Aber was sollte ich ihr sagen? Würde sie mir dann überhaupt glauben, wenn ich ihr sagte wie hübsch ich sie fand? In mir stieg Wut hoch. Wut auf ihren beschissenen Ehemann. Schnell ging ich um die Couch herum, wobei ich auf die runter gefallene Fernbedienung latschte, aber das war mir jetzt herzlich egal, und ging dann auf sie zu. Am liebsten hätte ich ihren Kopf zwischen meine beiden Hände genommen und sie wie ein Exorzist so lange angeschrien, bis die bösen Geister, die ihr Ehemann in ihr hinterlassen hatte, vertrieben waren. Als ich dicht vor ihr stand und in ihre unglaublich hübschen Augen sah, die schüchtern zu mir rauf schauten, da verrauchte meine Wut wie Zigarettenqualm und von dem Exorzisten blieb nichts weiter übrig als ein verliebter Fußballer.
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Ihr verlorenes Lächeln
FanfictionMit seiner ersehnten Ruhe ist es für Robert schnell vorbei, als sich die lebenslustige Quasselstrippe Lena im Flugzeug neben ihn setzt. Er ist auf dem Weg zu seiner Familie, sie auf dem Weg zu ihrer Hochzeit. Aber als Robert sie Monate später wieder...