Superhelden und Angsthasen

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Hi und auch gleich wieder VIELEN VIELEN Dank an die Kommentarschreiber und Voter vom letzten Kapitel <333

Und jetzt auch gleich weiter mit dem nächsten und einem etwas größeren Rückfall Lenas... viel Spass, wünsch ich euch <3

LG eure Lewi



~Robert~


„Was...?", murmelte ich total verdattert über Lenas seltsames Verhalten.

„Jede Wette, dass sie sich vor etwas erschreckt hat. Sicher 'ne Spinne", meinte Mats.

„Nein", Sven schüttelte nachdenklich den Kopf. „Das hörte sich für mich an, als hätte sie eine Maus gesehen."

Spinne? Maus? Wovon redeten die eigentlich?

„Nein", widersprach Mats Sven. „Wenn sie eine Maus gesehen hätte, hätte sie um ihr Leben geschrien und hätte nicht noch die Zeit gehabt ihre Sachen zusammen zu raffen, weil sie dann nämlich auf das Nächstbeste rauf gesprungen wäre."

„Gut, wie viel?", sagte Sven angriffslustig.

„Zehn?"

„Zehn", willigte Sven ein.

„Wie kommt ihr darauf, dass sie schreit und wegrennt?", fragte ich jetzt.

Mats verdrehte genervt die Augen, genauso wie Sven und Kuba. Marcel war es schließlich, der sich erbarmte mir zu erzählen was es damit auf sich hatte. „Mädchen haben Angst vor Spinnen und Mäusen, das weißt du nicht, weil das bei Anna nicht so war, aber die meisten haben durchaus Angst davor."

Das stimmte, Anna hatte nie einen Aufriss wegen einer Spinne oder so etwas gemacht. Aber das Lena genauso sein sollte, wie die meisten Mädchen, von denen Marcel da gesprochen hatte, wollte mir einfach nicht in den Kopf. „Lena, ist alles in Ordnung bei dir?", rief ich ihr von der Couch her nach.

„Klar, alles bestens, wir werden uns von jetzt an dieses Zimmer teilen müssen", verkündete sie und hielt kurz ihren Kopf zur Tür heraus. „Macht nichts. Ich werde auf der Couch schlafen, du brauchst dir wegen deinem Bett keine Sorgen machen. Und wegen meiner Sachen auch nicht, denn ich wollte ja ohnehin demnächst einkaufen gehen, wie du sicher noch weißt. Du wirst sehen, das fällt überhaupt nicht auf, du wirst keine weiteren Umstände haben deswegen. Es ist nur eine kleine Verlagerung, der Zimmerverteilung. Nicht weiter schlimm, glaub mir." Sie zog den Kopf wieder ein und somit sah sie mein dickes fettes Grinsen im Gesicht nicht.

Aber den anderen blieb es nicht verborgen. „Hey, lass das. Die mögen es überhaupt nicht, wenn man sich über sie lustig macht", warnte Mats mich vor.

„Ich mache mich doch nicht lustig." Ich freute mich nur über alle Maßen darüber, dass Lena einen kleinen Rückfall von der alten Lena hatte. Aber scheinbar hatte sie noch ganz andere Anfälle, denn auf einmal hörten wir ein seltsames leises Klopfen aus meinem Zimmer.

Es nützte wohl alles nichts.

Nach einem weiteren Wechsel ratloser Blicke mit den anderen stand ich auf, durchquerte das Wohnzimmer und ging im Flur am blockierenden Stuhl vorbei in mein Zimmer. Dort war Lena gerade damit beschäfftigt die Wand neben der Tür abzuklopfen, als würde sie einen Hohlraum dahinter suchen.

„Lena, was machst du denn da?" Ich blieb in der Tür stehen und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Lena sah mich nur einen winzigen Moment an, dann klopfte sie weiter. „Sag mal, hier hinter ist doch schon die nächste Wohnung. Dort wohnt doch keiner. Meinst du der Vermieter lässt uns hier eine Tür rein machen, so dass wir das Zimmer hier hinter auch mieten könnten? Ich könnte mir das schön herrichten. Auch um die Tür kümmere ich mich selbst, du hast also keinerlei Arbeit. Mach ich alles selbst." Sie ließ von der Wand ab und kam auf mich zu. Direkt vor mir blieb sie stehen. Sie wirkte ängstlich und etwas gehetzt und dabei unglaublich süß. Am liebsten hätte ich sie in die Arme genommen, da sie sicher Trost brauchte - gut ich hätte sie vor allem anderen nur aus einem einzigen Grund gern in die Arme genommen: einfach weil sie Lena war und ich glücklich war, dass sie gerade so viel redete.

Ihr verlorenes LächelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt