Pirate King - The Lost Treasure [Pausiert]

✴️Logbuch 33✴️

"Da vorne ist sie!"

Wooyoungs Freudeschrei übertönte Jonghos Ankündigung und mit einem kleinen Schmunzeln lenkte ich uns zum Hafen, den ich in der Ferne erblickte. Hongjoong navigierte mich ein wenig und nickend folgte ich seiner Anweisung, steuerte die Bucht an, die die Holzstege umschloss. Meine Jungs waren genauso aufgeregt wie ich, das konnte ich ihnen anmerken. Sie liefen alle aufgeregt über das Boot, waren gespannt, was wir dort auf der Insel finden würde. Mir erging es nicht groß anders - im besten Fall war dort die Karte versteckt, die uns zum Schatz führen würde.

"Jungs, vergesst nicht, eure Klamotten zu wechseln! Wir wollen uns unter die Menge mischen, das ist nicht Tortuga. Piraten sind hier nicht gut angesehen!", rief ich meinen Jungs zu. Ein Schnauben von Mingi ertönte daraufhin und ich bemerkte, wie er sich mit Twilight unterhielt. Seine Beschwerden waren bis hier oben zu mir zu hören, wenngleich er sich brav unter Deck bewegte. Wieder musste ich nur schmunzeln, aber da er meinen Befehl befolgte, sagte ich nichts, nickte dann Hongjoong zu. Er verstand sogleich und übernahm das Steuer, sodass ich in meine Kabine huschen konnte und mir etwas anderes anzog. In Windeseile hatte ich mir meinen Lederharness und die weiße Bluse vom Körper gestritten, um stattdessen ein lockeres, farbiges Hemd anzuziehen, welches zu einem dunkelblauen Mantel passte. Auch mein Captain-Hut setzte ich ab, legte die Totenköpfe ab, die meinen Gürtel verzierten und leider auch meine Waffen. Nur unter diesen Umständen würden wir untertauchen können und unseren Weg gewaltlos fortsetzen können.

Schließlich kehrte ich zurück an Deck. Mingi und Seonghwa hatten ihre Augenklappen abgelegt, während Hongjoong seine noch trug. Seufzend begab ich mich zu ihm und stupste ihn an, sodass er sie etwas widerwillig auszog. Danach schenkte er mir einen kurzen Blick, keine Entschuldigung, nur die Information, dass er hiervon genervt war. Das konnte ich zwar verstehen, aber Sicherheit ging einfach vor.

Ich wollte das Steuer wieder übernehmen, jedoch ließ er es dieses Mal nicht geschehen, was mich irritierte. Erst wollte ich fragen, was denn jetzt mit ihm los war, bis ich von Jongho gerufen wurde, der wohl etwas entdeckt hatte. Ohne zu zögern lief ich zu ihm, inzwischen stand er am vorderen Teil des Decks statt auf dem Mast. Er drückte mir direkt das Fernrohr in die Hand und deutete dann zum Hafen, musterte mich besorgt.

"Da stehen sehr viele Wachen, die uns entgegen blicken, Captain... ich weiß nicht, wie sicher wir sind", erklärte er mir direkt die Lage. Verstehend nickte ich und schaute durch das Fernrohr, kundschaftete so die Situation aus. Der ganze Steg schwirrte nur so vor Wachen, die sämtliche Seefahrer kontrollierten. Darunter würden wir ebenso fallen. Tatsächlich könnte das ein großes Problem werden.

"Verdammt...", murmelte ich leise. Mein Blick glitt zurück zu den Jungs, die alle ihre Waffen abgelegt hatten. Dennoch schrie unser Unterdeck nach einem Piratenschiff, wir würden das nicht verschweigen können. Allerdings bestand die Chance zur Verhandlung, noch war es zu früh, um den Teufel an die Wand zu malen.

"Verhaltet euch alle ruhig!", rief ich laut meinen Jungs zu. Bestimmt sah ich sie an, verdeutlichte mein Selbstbewusstsein. Sie sollten mir vertrauen, gänzlich vertrauen, dass wir dort problemlos durchkommen würden. Glücklicherweise besiegte es wirklich die Unsicherheit in ihren Blicken und sie atmeten alle durch. Seonghwa kam zu mir und trat neben mich, legte eine Hand auf meine Schulter, ein warmes Lächeln zierte seine Lippen. Er war bereit dazu, mich zu beschützen und das schätzte ich sehr.

Doch Hongjoong wirkte kein bisschen begeistert.
"Wir kehren um und legen in der Nähe an, bevor drei von uns mit dem Boot auf die Insel fahren. Das ist zu gefährlich", bestimmte er kurzerhand. Meine Augen weiteten sich etwas verwundert und ich löste mich hastig, um zu ihm zu laufen und ihn aufzuhalten. Warum hörte er denn nicht auf mich, verdammt!

"Nein! Sie haben uns schon gesehen, wenn wir jetzt abdrehen, sind wir erst recht auffällig! Dann werden sie nach uns suchen und uns ins Visier nehmen!", erklärte ich ihm rasch. Meine Finger umgriffen das Steuerrad, damit er nicht einfach woanders hin lenken konnte, jedoch versuchte er mich schnaubend wegzuschieben.