✴️Logbuch 5✴️

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"So, wie sich San verhalten hat, scheinst du ja eine ganz besondere Ausstrahlung zu haben, dass er dir einfach so vertraut und nachfolgt", murmelte Yeosang. Ich konnte nicht sagen, ob er verletzt oder traurig über das Verhalten des Anderen war, vielleicht war er auch einfach wütend oder sogar eifersüchtig. Immerhin war er genauso mit Wooyoung befreundet und durfte wegen San mehr oder weniger keinen wirklichen Kontakt zu ihm haben. Das schien ihm wohl sehr zu stören, aber das würde schon vergehen. Er sollte sich keine Sorgen darüber machen.

"San braucht immer etwas, bis er auftaut. Mir haben sie vertraut, weil ich ihre einzige Rettung war, jeder andere Pirat hätte sie ermordet. Von der Marine ganz zu schweigen. Also sei nicht so missmutig, das wird schon", versuchte ich Yeosang aufzumuntern und lächelte ihn sanft an. Für einen Moment schaute er zu mir und musterte mein Lächeln, bevor er leicht seinen Kopf schüttelte und wieder auf das Wasser schaute.

"Wen hast du als nächstes aufgenommen?", wollte er wissen. Meine Worte ließ er unkommentiert, stattdessen versuchte er das Thema zu wechseln. Was genau ich davon halten sollte, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, aber ich sollte meine Erzählung fortführen, damit hatte er recht.

"Yunho war der Nächste. Bei ihm kann man sogar sagen, er wurde nach dem offiziellen Piratenklischee aufgenommen...

Zwei Wochen, nachdem San und Wooyoung zu uns kamen, haben wir immer noch nicht viel erlebt und leider auch keinen Schatz gefunden. Ich habe die Jungs zwar eingeweiht, welchem Schatz ich nachjage, aber abgesehen von ein paar Blicken, die mir zeigten, wie lächerlich sie diese Idee fanden, und dem Versprechen, dass sie die Augen offen behalten würden, habe ich nichts bekommen. Das ist aber verständlich, denn der Schatz, den ich finden möchte, besitzt keine wirklichen Anhaltspunkte. Jedenfalls dachte ich das zu diesem Zeitpunkt noch.

Da wir aber allgemein für unsere Reisen mehr Piraten brauchten, gerade auch deshalb, weil keiner von uns wirklich kochen konnte und wir bei Angriffen flüchten mussten, um zu überleben, haben wir an einer Insel angelegt. Tortuga war ihr Name, die Insel der Piraten, dort versteckt, wo keiner der Marine es je vermuten würde. Ein perfekter Ort für all die Seemänner, die nicht auf Schiffen lebten. Und der perfekte Ort, um Menschen für seine Crew zu finden.

Auch wir haben uns dort umgesehen und die Insel erkundigt. Jongho hat mich begleitet, weil er ziemlich stark ist und mich notfalls beschützen kann, sollte einer der dort lebenden Leute in die Versuchung geraten, sich an mir zu vergreifen. Die anderen drei sind auf dem Schiff geblieben und haben es bewacht, denn gerade auf Tortuga muss man aufpassen, dass nichts gestohlen wird.

Jongho und ich sind über die Marktplätze gelaufen, haben uns die Angebote dort angesehen, waren in den Gasthöfen und Kneipen und haben uns umgehört, um ein passendes Mitglied zu finden. Ziemlich lange haben wir gesucht, aber niemand schien sich zu eignen. Keiner von ihnen passte wirklich zu unserer Crew.

Erst auf dem Marktplatz, kurz bevor die letzten Stände schlossen, entdeckte ich etwas. Es war ein Tierhändler, der unterschiedliche Tiere zur Auswahl hatte und diese wohl verkaufte. Eigentlich wollten wir weiterlaufen und nach einem Menschen Ausschau halten, jedoch zog ein Papagei meine Aufmerksamkeit auf sich. Er hatte hübsches, dunkelrot und hellblaues Gefieder und kommentierte alles entweder mit einem 'Das Wasser glänzt, das Wasser glänzt!' oder mit einem 'Ich habe Hunger!'. Jongho hielt mich in diesem Moment zwar für verrückt, jedoch fand ich das so niedlich, dass ich ihn mitgenommen habe und 'Twilight' aufgrund seiner Federn taufte.

Damit habe ich zwar unser Geld ausgegeben, mit dem wir eigentlich einen Piraten bestechen wollten (um ehrlich zu sein unser ganzes, ich habe den Verkäufer sogar noch gebeten, mit dem Preis runterzugehen, damit ich bezahlen kann), aber das war es mir wert. Und tatsächlich ist es im Endeffekt egal gewesen, denn als wir Yunho entdeckt haben, war er vollkommen dicht.

Ich habe ihn fast nicht bemerkt, weil er zusammengekauert in einer Straßenecke saß, aber Jongho hat mich angestupst und auf ihn gedeutet. Wir beide sind stehen geblieben und haben ihn kurz gemustert, aber da er ziemlich am Boden zerstört aussah, sind wir zu ihm gegangen und sind neben ihm in die Hocke gegangen. »Entschuldigung«, habe ich ihn angesprochen. »Brauchst du bei irgendetwas Hilfe?«

Der Dunkelhaarige hat langsam seinen Kopf gehoben und mich ziemlich traurig sowie wütend auf sich selbst angeguckt, ehe er lautstark geseufzt hat. »Keiner kann mir helfen. Meine Freundin hat mich verlassen, weil ich auf der See leben will und sie mich dadurch nur selten zu Gesicht bekommen hätte«, lallte er halb und griff direkt danach nach meiner Hand, um sie verdammt fest zu drücken. So fest, dass ich mir ein Zischen verkneifen musste, bevor er an meiner Hand zog und ich neben ihm gelandet bin.

»Dabei versteht sie nicht, welche Abenteuer auf dem Meer auf mich warten und wie reich ich uns hätte machen können«, erzählte er weiter und führte ausschweifende Handbewegungen vor, mit denen er zu demonstrieren versuchte, wie groß seine Reichtümer gewesen wären. »Stattdessen meint sie nur, unsere Beziehung würden zerbrechen, ich würde sterben und alles sei doof!«, fuhr er fort. Sein Blick fiel auf mich und mit großen Augen schaute er mich beinahe schon flehend an. »Aber du verstehst mich, nicht wahr? Du weißt, wie ich denke?«

»Ja«, stimmte ich ihm ehrlich lächelnd zu, immerhin kannte ich das wirklich zu gut und ignorierte dabei Jonghos deutlich misstrauischen Blick. Die Augen des Betrunkenen wurden größer und ungläubig starrte er mich an, so als hätte ich ihm eben gesagt, dass die Sterne uns beobachten würden. »Ja, ich verstehe dich, weil ich selbst Captain bin und auf der See lebe. Und wir brauchen ganz dringend noch mehr Crewmitglieder«, erklärte ich ihm. Sofort bildete sich ein breites Lächeln auf seinen Lippen und automatisch salutierte er.

»Mein Name ist Jeong Yunho und ich melde mich freiwillig zum Dienst«, sprach er so ernst wie möglich, damit ich ihm ja Glauben schenkte. Leicht musste ich deshalb schmunzeln, doch da ich genau wusste, dass Menschen durch Alkohol ehrlich waren, glaubte ich ihm das auch. Und mein Papagei Twilight, den Jongho festhielt, schien ebenfalls begeistert zu sein: »Das Wasser glänzt, das Wasser glänzt!«

»Gut, Jeong Yunho. Ich bin Kwon Sohyun und das ist Choi Jongho, einer meiner Jungs. Möchtest du Teil von 'Ateez' werden?«, fragte ich ihn, um noch einmal eine offizielle Bestätigung zu erhalten, dabei war die Antwort längst klar. Sie war sogar so klar, dass Yunho die halbleere Rumflasche einfach in eine Ecke schmiss und begeistert aufsprang, bevor er mich euphorisch auf die Beine zog.

»Ay, Captain Sohyun!«"

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I'm sorry, dass ich so spät dran bin ;-;
Ich hab wegen der Hitze den ganzen Tag nicht schreiben können.
~Cookie

Pirate King - The Lost Treasure [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt