Kapitel 5

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Lexi by LuanaWhite

Wir fanden es richtig süß, was die Jungs da für ihre Schwestern getan hatten, und eigentlich fanden wir es auch gar nicht schlimm. Sam hatte schon schlimmeres angestellt. Aber das Problem war, dass Nate und Aiden noch so jung waren und sie durften nicht nach Lust und Laune ihre Kräfte einsetzen. Wir mussten unser Wesen vor den normalen Menschen verborgen halten. Ich erinnerte mich noch gut an das Labor, wo sie damals mein Wertier erforschen wollten. Sowas sollte mein Sohn niemals erleben.

Wir ließen das Thema dann gut sein, weil wir unseren Familientag mit unseren Freunden weiter genießen wollten und auch wenn das Essen furchtbar lecker war, so hatte ich auch Hunger auf Blut und holte eine Thermosflasche hervor, wo ich mir ein wenig mitgenommen hatte. Der Inhalt war nicht zu sehen und an einem öffentlichen Ort ging es nur so.

Ich musste ständig über den Tag verteilt immer wieder Blut zu mir nehmen, damit mein Hunger nicht überhand nahm. Auch wenn ich jetzt schon drei Jahre ein Vampir war, so kam ich mit dieser Methode meinen Hunger zu stillen, am besten klar.

Während ich trank, fiel mein Blick zu der kleinen Aurora, die wirklich unglaublich intensiv roch. Sie roch nicht einfach nur nach Blumen, sie roch nach Wald. Natur. Nach allem was ich damals als Schneeleopard gerochen hatte und während ich ihren Geruch in meiner Nase hatte, erinnerte ich mich nur daran wie sehr ich meine Werkatze vermisste.

Aber sie lebte in meiner kleinen Mila weiter und wenn sie dann mit zwölf Jahren soweit war, dann war ich an ihrer Seite. Egal ob ich ein Vampir war.

Aurora knabberte gerade an einer Salzbreze, als eine kleine Biene angeflogen kam und sich direkt auf Auroras Hand setzte. Das kleine Mädchen sah das Tier nur völlig fasziniert an, während mein Mädchen bestimmt Sam gebeten hätte die Biene weg zu tun.

Auch mein Sohn schien die Biene bei Aurora bemerkt zu haben und er sah Aurora ebenso fasziniert an. Aber er schien sich auch Sorgen zu machen, dass die Bienen das Mädchen stechen könnte und lief zu ihr hin, um sich neben sie zu setzen.

Mit einem kleinen, unauffälligen Windstoß ließ er die Biene wieder wegfliegen und Aurora sah ihn mit großen Augen an.
"Du musst aufpassen, Aurora. Die Bienen können dich stechen." erklärte er ihr und lächelte sie an.

Sam und ich tauschten einen stolzen Blick aus. Nate war so unglaublich fürsorglich und wollte einfach alle beschützen. Auch Ruby und Noah lächelten über die kleine Aktion und Noah legte seiner Frau seinen Arm um und küsste ihre Wange.

Aurora sah Nate weiter mit großen Augen an und nahm ihre Breze dann aus dem Mund und streckte sie Nate entgegen. Oh man war das süß, sie wollte mit Nate teilen.

Mein Junge lächelte sie an und nahm die Breze und brach sie in zwei. Dann gab er Aurora ein Stück zurück. Die beiden waren wirklich allerliebst.
"Du wirst es bei Onkel Noah und Tante Ruby gut haben. Sie sind toll." erzählte er Aurora munter und ihre Eltern lachten darüber etwas amüsiert.

Aber Aurora war wirklich still, aber Nate gab nicht auf und sprach weiter mit ihr.
"Das du eine Fee bist, ist echt cool. Ich bin ein Hexer wie Papa." sagte er stolz.

Aurora sah Nate weiter neugierig an und ich fand es süß, dass er sie zum sprechen bringen wollte. Wir wussten immerhin nicht, was sie bisher erlebt hatte. Aber plötzlich drehte sie ihren Kopf zu ihren neuen Eltern und zeigte mit dem Zeigefinger ihrer freien Hand auf Noah.
"Papa." sagte sie plötzlich und der Hybrid und seine Ehefrau rissen die Augen vor Staunen auf. Sie hatte das wohl zum ersten Mal gesagt.

Noah schien es gar nicht glauben zu können, dass Aurora wirklich zum ersten Mal etwas gesagt hatte. Sie hatte ihn Papa genannt und ihm kamen vor Freude die Tränen und er nickte lächelnd.
"Ja, ich bin dein Papa. Und das ist deine Mama." sagte er völlig glücklich und hob Aurora auf seine Arme, wo er ihren Kopf küsste.

"Oh Aurora." schniefte der Hybrid und küsste ihren Kopf gleich wieder.
"Sag mal Mama zu Ruby. Ich freue mich so, dass du dich bei uns wohl fühlst meine Süße."

Wie sich Noah freute war einfach herzzereisend und ich fühlte mich geehrt, dass wir bei diesem besonderen Augenblick dabei sein durften. Ich lehnte mich an Sam's starke Arme und beobachtete die frische Familie.

"M... Mama." sagte Aurora und Ruby, der genauso wie ihrem Mann die Tränen über das Gesicht liefen, war einfach nur sprachlos und knuddelte ihre Tochter. Aurora begann zu lächeln und das machte den Moment noch perfekter.

Sam küsste meine Wange und wuschelte Nate über den Kopf, der ihn gleich wieder maßregelte, weil er seine Frisur ruinierte, aber das war meinem Mann egal. Wir waren stolz auf ihn, weil er Aurora dazu gebracht hatte etwas zu sagen. Wir hatten so wundervolle Kinder.

"Aurora, willst du mit uns eine Sandburg bauen? Ich passe auch auf dich auf." fragte Nate sie dann und strahlte sie aus seinem blauen Augen an. Er schien das kleine Mädchen sehr ins Herz zu schließen, und dass obwohl sie vier Jahre auseinander waren. Aber vermutlich machte er keinen Unterschied zu seiner kleinen Schwester, um die er sich seit Beginn an auch immer herzlich gekümmert hatte.

Aurora sah ihre neuen Eltern fragend an und Ruby nickte lächelnd, während sie sich ihre Freudetränen weg wischte.
"Du darfst gerne mit Nate und den anderen Kindern spielen." sagte die Hexe und Noah setzte seine Tochter wieder ab, damit sie mit Nate in den Sand grabbeln konnte.

Solche Tage wie heute mussten wir wirklich viel öfter machen. Es war schön mit anzusehen wie gut sich alle Kinder verstanden und auch Zeit mit unseren Freunden zu verbringen tat richtig gut. Da zählte es nicht, welches Wesen ich war, oder mein Mann oder meine Kinder oder welche Gefahren noch auf uns warteten. An Tagen wie heute waren wir einfach nur eine große glückliche Familie, die gerne Zeit miteinander verbrachte. Und aus solchen Momenten schöpften wir alle Kraft.

Cursed Beings - Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt