Kapitel 37

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Aaron by LuanaWhite

Die letzte Nacht mit Sienna war wirklich schön gewesen. Alle Tage mit ihr waren wundervoll gewesen. Aber auch verwirrend. Mich verwirrte, dass ich diese Löwin mehr mochte als ich sollte. Vor langer Zeit hatte ich entschlossen niemanden mehr an mich heran zu lassen, da ich sowieso nur verletzt wurde.

Alle sahen mich immer nur als Monster, Freak oder sogar Bastard. Ja, sogar meine Mutter. Deshalb hatte ich beschlossen allein zu bleiben. Aber diese Tage mit Sienna hatten in mir Gefühle wieder hervor gebracht, wo ich dachte ich könnte sie gar nicht mehr empfinden. Aber egal wie sehr ich sie auch mochte, ich durfte nicht vergessen wieso ich überhaupt hier war.

Ich musste endlich wissen, was ich neben meinen Wertier noch in mir hatte, wieso meine Augen schwarz wurden und woher diese seltsamen Fähigkeiten kamen. Und dann musste ich weg. So jemand wie ich, hatte natürlich auch sehr viele Feinde. Deshalb hätte ich diese Gefühle nicht zulassen dürfen, doch was als zwangloser Spaß angefangen hatte, wurde zu etwas sehr intensiven, was aber jetzt leider vorbei war.

Die Sonne ging auf und wir zogen uns wieder Kleidung an.
"Danke Sienna. Diese Tage mit dir waren wirklich besonders und auch danke dass du das Treffen mit deinem Bruder organisierst. Ich schulde dir was." bedankte ich mich bei der Löwin und sah ihr auch deutlich an, dass sie etwas beschäftigte. Dennoch lächelte sie sanft, als ich sie ansprach.

"Natürlich Aaron. Es war wunderschön mit dir im Wald. Ich habe mich noch nie so frei gefühlt. Und was das andere angeht, besteht die Chance dass du vielleicht länger hier in Angel Lake bleibst? Damit könntest du deine Schuld begleichen und ich würde mich freuen. Du musst es nicht sofort entscheiden, aber bitte denke einfach nur darüber nach." meinte sie sanft und küsste meine Wange, ehe wir aufbrachen.

Sie wollte also dass ich blieb. Auf einer Seite freute ich mich und würde es wirklich gerne in Erwägung ziehen, auf der anderen Seite bedeutete dass, dass sie mich auch sehr gern hatte aber das sollte sie nicht. Das würde sie nur in Gefahr bringen.

"Warten wir mal ab was dein Bruder zu mir sagt. Ob er überhaupt gut auf mich zu sprechen sein wird? Denn eigentlich habe ich doch seine Schwester mehr als nur einmal verführt. Das kommt bestimmt nicht gut an." scherzte ich etwas und auch Sienna musste darüber etwas lachen, ehe sie mir ein amüsiertes Grinsen zuwarf.

"Ich bin alt genug selbst zu entscheiden, was ich tue und was nicht und ich stehe dazu. Da hat mein Bruder nichts mitzubestimmen. Und egal was er sagt, ich würde mich trotzdem freuen, wenn du bleibst." entgegnete sie mir und wir liefen weiter.

Es dauerte nicht lange, bis wir bei dem Haus des berühmten Vampirhexers ankamen und Sienna auch schon die Türklingel betätigte. Ich musste zugeben, als wir vor dem Haus standen, wurde ich etwas nervös. Nur weil Sienna mir helfen wollte, hieß das noch lange nicht dass auch Samuel Green mir helfen wollte.

Eine junge Frau mit weißen Haaren und dem Geruch eines Vampires machte uns auf, in ihren Armen hielt sie ein kleines Mädchen mit braunen Haaren und sie roch nach Wertier. Auch eine Katze?

"Hallo Sienna." begrüßte die Frau die Löwin und sie umarmten sich kurz, während das Mädchen neugierig aber auch schüchtern zu mir sah.

Sienna strahlte die Vampirin an und drückte dem Mädchen einen Kuss auf den Kopf. "Hallo Lexi, hallo Mila. Das hier ist Aaron. Aaron, das ist Lexi, Sams Ehefrau und das ist Mila, ihre kleine Tochter. Ich weiß nicht, ob Sam es dir gesagt hat, aber Aaron braucht seine Hilfe." erklärte die Löwin und lächelte.

"Hat er." ertönte dann eine männliche Stimme und ein Mann mit eigenartigem Geruch kam zu uns. Das musste dann wohl Samuel Green sein und er ging zu Sienna, um sie zu umarmen, ehe er mir seine Hand entgegen hielt. "Hallo Aaron, ich bin Sam." stellte er sich nochmal höflich vor.

"Freut mich dich kennenzulernen. Dein Ruf eilt dir vorraus, Sam." entgegente ich dem Vampirhexer mit fester Stimme und schüttelte seine Hand. Es war seltsam, er roch zugleich nach Tod und nach Minze. Wirklich eigenartig, aber das war ich ebenso. Ich hoffte nur er wollte und konnte mir helfen.

"Jetzt kommt doch erstmal rein." meinte diese Lexi freundlich und wir gingen zusammen ins Wohnzimmer, wo ein kleiner Junge durch die Terassentür rein gelaufen kam und die Vampirin dann auch das Mädchen runter ließ.

"Und das hier ist Nate." erklärte Sam noch und wir setzten uns.
"Nate, geh bitte mit Mila in den Garten spielen. Wir müssen hier was wichtiges klären." machte Sam dann den Jungen klar.

"Aber Dad..." wollte Nate protestieren, doch Sam schüttelte den Kopf und Nate gab sich geschlagen und lief mit Mila nach draußen.

"Ok Aaron, um was geht's?" forderte der Vampirhexer mich dann auf zu sprechen. Ich rieb mir etwas die Stirn und überlegte wie ich anfangen sollte.

"Naja, ich bin kein gewöhnliches Wertier. Ich bin stärker, schneller, und habe Fähigkeiten die nicht zu meinen Wesen passen. Und meine Augen sind auch anders." erklärte ich und ließ sie kurz schwarz werden, meine silbernen Pupillen erscheinen, ehe ich sie wieder normal werden ließ.

"Ich bin der Überzeugung dass ich nicht nur ein Wertpanther bin, sondern auch was anderes. Und ich hatte gehofft, du als mächtiger Hexer, kannst mir helfen herauszufinden was ich bin." erklärte ich Sam und ließ dabei die Tatsache weg, dass Mutter gesagt hatte ich stamme vom Teufel persönlich ab, ehe sie mich weg gejagt hatte.

Sam rieb sich nachdenklich das Kinn. Dann sah er zu Sienna und nickte. Ich wusste, dass er mich anhörte, tat er auch für seine Schwester.

"Na schön, Aaron." fing der Vampirhexer an und ließ mit einem Zauber eine Schüssel und einen Dolch erscheinen. Faszinierend.
"Einmal etwas Blut in die Schüssel, bitte." wies er mich an und ohne zu zögern nahm ich den Dolch an mich und schnitt mir das Handgelenk auf, als wäre es nichts.

Als die Schüssel mein Blut beinhaltete und meine Wunde wieder geschlossen war, gab ich ihm die Schüssel wieder zurück. Sam tauchte seine Finger hinein, schloss seine Augen und begann einen Zauber zu sprechen. Sienna legte ihre Hand an meinen Arm, bestimmt um mir etwas Halt zu geben. Das war wirklich süß von ihr.

Dann öffnete Sam wieder seine Augen und sah mich überrascht an.
"Das ist wirklich erstaunlich. In dir schlummert auch ein Dämon neben deines Wertieres. Das erklärt auch deine ganzen Kräfte. Ein Elternteil muss also dämonische Abstammung haben. Faszinierend." erklärte der Green.

Ein Dämon? Ich hatte bisher nie gehört, dass es auch solche Wesen gab. Ich war zuvor noch nie einen begegnet aber jetzt ergaben die Worte meiner Mutter einen Sinn. Das bedeutet dass mein Vater ein Dämon sein musste und mit Teufel hatte sie bestimmt ihm gemeint.

Was sollte ich davon halten? Aber das erklärte nicht nur meine Fähigkeiten, auch dass ich ohne Gewissen tötete, dass es mir Spaß machte zu töten und ich ein Gemetzel liebte, so wie neulich bei den Werwölfen.

Diese Seite in mir war nicht gut. Sie war dunkel und wer wusste wozu ich noch alles im Stande war? Der Schock war mir sicher ins Gesicht geschrieben und ich brach gerade kein Wort raus. Stattdessen sah ich zu Sienna. Sie hatte einen besseren Mann wie mich verdient. Auch wenn sie es vielleicht nicht hören wollte, aber ich musste sie wieder verlassen. Ich konnte nicht bleiben. Oder?

Cursed Beings - Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt