Kapitel 11

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Akira by LuanaWhite

Nachdem wir schnell nach Hause gefahren waren um das Mittagessen fertig zu machen und zu essen, kam auch Niara zu uns, die ziemlich gestresst wirkte. Der Lieferant schien ihr wohl den letzten Nerv geraubt zu haben und sie wollte sich erstmal in der Badewanne entspannen. Das sollte sie ruhig, denn heute Abend würde sie ihre Kräfte definitiv brauchen.

Joe, Ariana und ich gingen in der Zwischenzeit in den Park, wo Joe unserer Tochter noch mal genau erklärte warum sie die Magie im Kindergarten nicht einsetzen durfte. Ich verstand zwar dass wir vorsichtig sein mussten, aber ich war der Meinung dass Joe, Sam und Lexi das alles ein wenig zu eng sahen. Nate und Ariana waren nun mal magisch, etwas besonderes und das sollten sie nicht verstecken müssen.

Ariana war gerade dabei zu rutschen, als wir beobachteten dass ein etwas älterer Junge sich immer wieder vor drängte wahrend die anderen Kinder brav warteten bis sie dran waren. Und als Ariana protestierte, schubste er sie sogar! Aber unser kleines Mädchen war wiff, und als der Junge wieder rutschte, setzte sie ihre Magie ein und ließ ihn in einer Matschepfütze landen. Ich grinste stolz, das hatte sie wirklich gut gemacht.

Joe gefiel das nicht dass Ariana gezaubert hatte, und gerade als er aufstehen wollte, hielt ich ihn zurück.
"Jetzt lass sie. Der Junge hat das verdient und außerdem hat niemand bemerkt dass das Ariana war. Gib zu, dass du genauso stolz bist wie ich, und Niara wäre das auch. Manchmal muss man eben auch unartig sein, stimmts?" meinte ich zu ihm und zwinkerte ihm frech zu.

Joe schüttelte in diesem Fall den Kopf.
"Nein, sie ist noch viel zu jung. Wenn sie jetzt damit anfängt nach Lust und Laune zu zaubern, wird sie es nie verstehen. Die Menschen brauchen nicht zu wissen, dass das Übernatürliche existiert. Nicht zu vergessen, dass es hier draußen auch Jäger gibt, die uns tot sehen wollen.

Ich will meine Tochter in Sicherheit wissen und möchte auch dass sie das versteht." erklärte er mir ernst und stand auf, um Ariana wieder zu uns zu holen. Ich wusste er hasste es den strengen Papa rauszulassen, aber dennoch machte er es.

"Ariana, wir hatten doch gerade darüber gesprochen. Ich weiß der Junge war nicht fair, aber du sollst deine Magie nicht so benutzen. Das ist gefährlich." versuchte er ihr erneut klar zu machen.

Mir gefiel es nicht wirklich das Joe sich so gar nicht auf meine Meinung einließ und somit sagte ich nichts mehr dazu. Eigentlich hatten wir uns dazu entschieden Ariana zusammen groß zu ziehen, aber gerade fühlte ich mich ein wenig ausgeschlossen.

"Aber Daddy, manchmal passiert das einfach." verteidigte sich das kleine Mädchen und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ich sah Joe an wie es ihm das Herz zeriss aber ich schwieg weiter und ließ Joe das auf seine Art machen, da ich Angst hatte wieder etwas falsches zu sagen.

Mein Mann seufzte tief aus.
"Ariana Mäuschen, ich weiß, dass das manchmal von selbst passiert, aber das gerade hast du bewusst getan und das geht einfach nicht. Das ist für dich auch gefährlich. Und dein Papa und deine Mamas wollen nicht, dass dir was passiert, weil wir dich ganz doll lieb haben, verstehst du?" erklärte er Ariana sanft.

Sie schien ein wenig über die Worte ihres Vaters nachzudenken und gab schließlich nach.
"Okay. Ich zaubere nicht mehr. Darf ich jetzt wieder spielen gehen?" fragte sie und Joe lächelte kurz und küsste die Stirn unserer Tochter.

Ich hingegen ließ meinen Kopf etwas hängen und fühlte mich gerade wirklich mies. Natürlich wollte ich auch nicht das Ariana etwas geschah, keine Frage, dennoch hatte ich das Gefühl gerade bekommen als wäre meine Meinung nicht so wichtig, weil ich nicht Ariana's richtige Mutter war. Und irgendwo stimmte das ja auch.

"Wieso habe ich das Gefühl, dass ich jetzt der Böse bin? Du weißt doch, dass ich das nicht böse gemeint habe. Ich wollte dir doch nur erklären, dass wir das mit Ariana nicht so locker sehen dürfen. Das ist doch nichts schlimmes. Ich weiß, doch dass du unsere Tochter liebst und willst, dass es ihr gut geht." sagte Joe niedergeschlagen und sah auf seine Hände.

Ich sah Joe zunächst etwas erschrocken an. Natürlich war er nicht der Böse und ich wollte auch nicht dass er sich so vor kam. Dennoch hatte mich die Situation traurig gemacht und ich kämpfte gerade sehr mit mir selbst.

"Ich weiß dass du es nicht böse gemeint hast, Joe. Aber... Es hat mir in dem Moment einfach weh getan. Aber dafür kannst du natürlich nichts. Als ich wieder erweckt wurde, war Ariana bereits fast ein Jahr alt. Ich habe alles davor verpasst.

Ich war mein Leben lang immer nur auf mich gestellt und bin es nicht gewohnt für jemanden zu Sorgen und habe Angst etwas falsch zu machen. Ich bin nun mal eine sehr lockere und direkte Person, das hast du immer an mir gemocht, aber vielleicht macht mich das auch zu einer ungeeigneten Mutter. Ich kann ja nicht mal kochen..." erklärte ich ihm, oder versuchte es zumindest. Keine Ahnung ob Joe daraus schlau wurde. Niara und Joe waren wirklich gute Eltern, aber ich hatte meine Zweifel ob das auch auf mich zutraf.

Joe schien geschockt von meinen Worten zu sein und nahm meine Hände in seine.
"Akira, du bist eine wundervolle Mutter. Dabei ist es doch völlig egal, ob du kochen kannst oder nicht. Und an seinen Aufgaben wächst man.

Du wirst sehen, das kommt alles von alleine. Und ich liebe deine direkte und lockere Art, aber in diesem Fall müssen wir für die Sicherheit unserer Tochter etwas strenger sein. Ich liebe dich und das wird immer so sein, ok?" erklärte er mir und strich mir liebevoll eine Strähne hinters Ohr.

Joe war so gut zu mir, genauso wie Niara.  Ich wusste sie liebten mich, und auch wenn ich nach außen hin immer stark wirkte, so war ich mir doch in vielen Dingen einfach unsicher. Ich konnte nichts dagegen tun, und nach Joe's Worten verließ kurz eine Träne mein Auge.

"Ja, ich weiß." antwortete ich ihm leicht schluchzend und drückte meine Lippen auf seine. Auch wenn wir jetzt schon eine Weile verheiratet und eine Familie waren, musste ich mich immer noch an so vieles gewöhnen, aber so lange Joe und Niara zu mir standen und mich liebten, würde das schon irgendwie werden. Das hoffte ich zumindest.

Cursed Beings - Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt