Kapitel 43

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Serafina by LuanaWhite

Morgen war ein kleines Fest im Kindergarten, wofür sich meine kleine Tochter ein neues Kleid wünschte. Also wollte ich heute mit ihr in die Stadt fahren. Auch wenn das Erlebnis mit Alexander bei dem Fernsehinterview mich noch belastete, wollte ich nicht dass das meinen Tag mit Isabella zunichte machte.

Aber Lucas bestand darauf dass wir noch jemanden zur Sicherheit mitnehmen würden, deshalb hatte sich Shia dazu bereit erklärt. Allerdings hatte die Hexe und Designerin gefragt, wieso sie nicht für die kleine Hybridin einfach ein Kleid nähen sollte. Das war zwar wirklich lieb, aber shoppen und durch die Läden ziehen, war auch was tolles, wo Shia mir dann auch recht gab und Isabella freute sich schon wahnsinnig auf einen Tag allein mit uns.

Ich stand gerade im Badezimmer um mich für den Tag heute herzurichten, da kam mein fünfjähriges Mädchen zu mir rein gelaufen.

"Mama? Ich habe Tante Shia ganz doll lieb. Aber wieso können nicht nur du und ich gehen? Aurora hat auch schon viel alleine mit Tante Ruby gemacht.

Und Aiden und ich hatten auch schon alleine mit Papa einen Tag verbracht. Das wäre so toll Mama." fragte mich Isabella mit flehenden Augen. Es zeriss mir das Herz.

Ich seufzte leise aus und legte meine Sachen beiseite um mich zu meiner Tochter zu drehen und lächelte sie sanft an. Sie verstand es noch nicht wirklich, dass ich nicht so stark war wie alle anderen hier im Schloss. Durch meine menschliche Seite, die vollständig durch das Glück dass ich empfand, an die Oberfläche gekommen war, hatte ich keinerlei Vampirkräfte mehr.

Ich war sozusagen ein Mensch, der nicht alterte und nur hin und wieder ein paar Tropfen Blut benötigte. Das war schwer für die Kinder zu verstehen, weil ich sie nicht so gut beschützen konnte. Nicht auf übernatürliche Weise.

"Ach Süße. Ich verstehe das und ich wünsche mir das auch. Ich bin leider nicht so stark wie dein Papa und zaubern kann ich auch nicht. Es gibt da draußen Leute die sehr böse sind, deswegen muss jemand bei uns sein, der uns vor ihnen beschützten kann." erklärte ich ihr sanft und strich ihr eine braune Locke hinters Ohr. Dennoch zog sie traurig einen Schmollmund.

"Ich wollte so gerne mal nur Mama Zeit." sagte sie und ließ ihren den Kopf hängen. Ohje...

"Ach Isabella. Es tut mir so leid." sagte ich nun ebenso traurig und hob mein Mädchen hoch um sie zu umarmen, wobei sie sich fest an mich kuschelte. Aber dann bekam ich eine Idee.

"Und was hältst du davon, wenn wir hier einen Mama-Tochter Tag machen? Wir haben die Wohnung heute immerhin für uns, da Daddy und Aiden in Angel Lake sind. Wir machen uns gegenseitig hübsch, backen Kuchen, tanzen, einfach alles worauf wir Lust haben. Nur du und ich. Tante Shia freut sich bestimmt wenn wir ihr sagen dass sie doch ein Kleid für dich nähen darf für das Fest morgen. Was meinst du?" schlug ich meiner Tochter dann vor.

Ich konnte sie einfach nicht so traurig sehen. Das war schrecklich. Meinen Kindern sollte es gut gehen, sie sollten lachen und ein gutes Leben haben.

Isabella strahlte mich regelrecht an. Ich wusste sie hätte es schön gefunden wenn wir in die Stadt gefahren wären, aber so hatte sie mich nun ganz für sich. Manchmal musste man Kompromisse schließen. Auch als Kleinkind.

"Ja! Tante Shia macht immer Prinzessinnenkleider!" sagte sie und knuddelte sich fest an mich. "Wir können mit meinen Barbies spielen und sie auch hübsch machen." sagte sie dann noch ganz begeistert.

Es erfüllte mein Herz mit Freude, meine Kleine nun so strahlen zu sehen. Ich wollte eine gute Mutter sein und auch wenn wir so normale Dinge wie einfach alleine shoppen gehen nicht machen konnten, so wollte ich doch meinen Kindern ein so normales Leben wie möglich bieten.

"Alles was du willst." antwortete ich ihr und gab ihr einen festen Kuss auf die Wange, ehe ich sie wieder runter ließ und dann schnell mein Handy holte um Shia eine Nachricht von unseren geänderten Plänen zu berichten. Sie antwortete dass sie Isabella ein wunderschönes Kleid zaubern würde.

"Okay. Womit sollen wir anfangen? Hilfst du Mami ein hübsches Kleid raus zu suchen? Wir können Daddy überraschen. Dann machen wir dich wunderschön und dann kommen deine Barbies dran?" fragte ich sie herzlich.

Meine Tochter klatschte fröhlich in die Hände und nickte. "Du bist immer so hübsch, Mami. Zieh das rosa Kleid an. Das ist wie ein Prinzessinnenkleid." meinte sie und eilte zu dem Schrank wo meine Schuhe standen.

Isabella schien ein wenig zu überlegen, ehe sie silberne Pumps heraus holte mit einen heftig hohen Absatz. Die trug ich wirklich selten.

Ich lachte weil Isabella so eifrig dabei war. Ich holte das rosa Kleid aus meinen Schrank und zog dann auch die silbernen Schuhe an.
"Du bist noch viel schöner, meine kleine Maus." meinte ich zu ihr und gab ihr einen festen Kuss. Lange würde ich die Schuhe aber nicht anbehalten, sonst würden mir meine Füße ganz schön weh tun.

Dann eilten wir zusammen zu Isabellas Zimmer. Mir fiel sofort das lila Kleid ins Auge dass Shia mal geschneidert hatte. Es hatte einen Rock aus Tüll und es waren lauter kleine Rosen aufgestickt.
"Hier, das ist doch auch wie ein Prinzessinnenkleid. Soll ich dir eine schöne Flechtfrisur auch dazu machen?" bot ihr ihr an.

"Oh, ja!" sagte Isabella begeistert. Ich wusste ja wie gerne sie es hatte, wenn ich ihr die Haare machte. Ganz schnell schlüpfte sie in das Kleid und zog passende Ballerinas an. Dann setzte mein Mädchen sich auch schon brav hin und ließ sich von mir ihre Frisur machen.

"Onkel Sean will mit mir ins Kindertheater gehen. Er war mit Tante Clary schon oft im Theater." erzählte sie mir dann erfreut. Isabella hatte ihren Onkel Sean wirklich sehr lieb. Er war wie ein zweiter Vater für sie und das fand ich wirklich schön.

Ich schmunzelte etwas da ich das schon wusste. Wir waren ja auch am überlegen ob sie Mila und Ariana auch mitnehmen sollten. Für Aiden und Nate war das nicht das Richtige und Aurora war noch etwas zu klein.

"Theater ist schön. Das wird dir sicher sehr gefallen. Ich bin früher auch hin und wieder mit meinen Vater in so was gegangen, aber das ist schon sehr lange her." erzählte ich Isabella und wurde kurz bei dieser Erinnerung traurig. Ich vermisste meinen Vater. Auch wenn er als Vampir keine Seele gehabt hatte, hatte er viel für mich getan. Er war sogar für mich gestorben.

Aber ich wollte jetzt nicht traurig sein. Jetzt war Zeit mit meiner Tochter an der Reihe und als ich mit ihrer Frisur fertig war, betrachtete sie sich im Spiegel. Danach widmeten wir uns ihren Barbies und hatten wirklich viel Spaß. Es war ein wundervoller Nachmittag, den wir bestimmt bald wiederholen würden.

Cursed Beings - Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt