Chapter Thirty-Four

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» Bist du bereit?« Alex zupft an den Kragen meines schwarzen Hemds

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» Bist du bereit?« Alex zupft an den Kragen meines schwarzen Hemds.

» Ist man irgendwann bereit, seine Mutter zu beerdigen?«

» Touche.«

Ich lasse meine Hände über den seidigen Stoff ihrer schwarzen Bluse streichen. Die schwarze Jeans schmiegt sich perfekt um ihre Kurven. Die letzte Woche haben wir kaum die Hände voneinander nehmen können. Das war auch vorher nicht der Fall, jedoch war ich fast jede Nacht in ihrer Wohnung. Meine App habe ich mittlerweile wieder komplett verworfen.

Ich muss mir darum nochmal in Ruhe Gedanken machen und es passiert momentan so viel, das mehr Priorität hat.

» Aber ich meinte, dass wir loskönnen.«

Ich nicke. Unsere Finger verschränken sich miteinander und wir verlassen das Haus von Alex' Eltern. Den Weg bis zum Friedhof verbringen wir großteils schweigend. Im Bus lag ihr Kopf auf meiner Schulter, während sie über meine Hand, die ihre keinen Moment losgelassen hat, gestreichelt hat. Ab und zu lachten wir, weil wir komische Konversationen von fremden Menschen mitbekamen oder Alex versuchte die bedrückende Stimmung etwas aufzulockern.

Doch der Anlass dieses Tages liegt schwer zwischen uns. Nein, meine Trauer war in den letzten Wochen nicht riesig, doch jetzt ist der Moment in dem es beängstigend real wird. Wahrscheinlich werde ich zum letzten Mal meinen Vater sehen und dann muss ich damit leben, dass ich keine Familie mehr habe.

Jedenfalls keine die mir nahesteht.

Am Friedhof angekommen sammeln sich keine Grüppchen von Frauen mittleren Alters, die ich noch nie im meinem Leben gesehen habe und anscheinend ihre Männer. Da ich keine Lust habe mit jemanden außer Alex zu reden, treten wir zusammen durch das Tor und gehen zu dem Bestattungshaus. Meine Freundin streicht über meine Schulterblätter als ich meinen Vater erblicke. Und. Erstarre.

Keine Ahnung was ich erwartet habe. Vor allem nach dem letzten Mal, als ich ihn gesehen habe. Weggetreten vom Alkohol. Als wäre seine Welt zerstört gewesen, obwohl ich wusste, dass er weder mich noch Lilith wirklich geliebt hatte. Nicht so, wie andere Väter ihre Kinder lieben können. Von diesem zerstörten, im Schlaf sabbernden, alkoholisierten Mann ist nichts zu sehen.

Stattdessen steht er hier, mit neuem Hemd und Anzugshose, ordentlich gekämmten, frisch schwarz gefärbten Haaren. Keine Augenringe, keine Anzeichen von Alkohol.

Ich dachte nicht, dass ihm eine Person egaler sein könnte als ich. Aber da lag ich falsch, der Tod meiner Mutter, seiner Frau, geht ihm am Arsch vorbei. Wahrscheinlich ist er nur hier, weil er schließlich dafür bezahlt.

» Otis?«

Ruckartig schaue ich zu Alex hinunter. Eine Sorgenfalte hat sich auf ihrer Stirn gebildet. » Mein Vater.« Ich schaue wieder zu ihm, er hat mich immer noch nicht bemerkt. Er redet mit einem Typen ungefähr unser Alter, erst als er die schwarzen Locken aus der Stirn streicht erkenne ich meinen Cousin Taylor. Er ist auch der Erste, der mich bemerkt. Er sagt etwas zu meinem Vater, der sich umdreht als Taylor die Treppe runterläuft.

All between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt