Chapter Eight

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Ich hätte einfach mehr von dir erwartet, Otis

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Ich hätte einfach mehr von dir erwartet, Otis.

Sowas hat sie mir schon damals gesagt und ich verstehe es bis heute nicht. Was erwartete sie denn? Soll ich mich ihr entgegenwerfen wie ein Hund, damit sie kapiert, dass ich sie mag? Die Alex, die sich für ihre beste Freundin blamiert. Die Alex, die sich um ihre Brüder kümmert. Die Alex, die in einem roten Kleid, jedem im Saal die Show stiehlt. Die Alex, die ihren Eistee trinkt, anstatt ihn über mich zu kippen.

Einfach die Alex hinter den ganzen Mauern.

Ihre Worte schwirren mir das ganze Wochenende über in den Kopf. Selbst in meinen Vorlesungen.

Mit einem lockeren Wurf treffe ich direkt in den Korb. Wenn mir das mal so einfach fallen würde, wenn ich gegen Chase spiele.

» Oh..«

Verwundert drehe ich mich um. Ein rothaariges Mädchen steht in der Tür zum Vorraum. Ihr Gesicht hat fast die selbe Farbe wie ihre Haare.

» Kann ich dir helfen?«, frage ich.

» Ich denke nicht.« Sie greift nach dem Henkel ihrer Kameratasche - Alex hat auch so eine, aber sie trägt ihre Kamera meistens um den Hals, wenn sie rausgeht. » Mir wurde gesagt die Turnhalle wäre leer. Ich wollte nicht stören-«

» Wenn du sie brauchst, kann ich gehen.«

Die Röte in ihrem Gesicht wird noch dunkler. » Nein, nein, das ist nicht nötig.«

» Schon gut.« Ich zucke mit den Schultern. » Ich-«

» Warum gehst du nicht rein?« Alex taucht neben dem Mädchen auf. Die Spiegelreflexkamera um den Hals hängend. Den Nikepullover in die verwaschene, blaue Jeans gesteckt und mit den Ärmeln der karierten Bluse darunter hochgekrempelt. Ihre blonden Haare sind hochgebunden zu einem Dutt und.. Sie sieht einfach gut aus. Auf Alexandria-Meyers-Art atemberaubend.

» Ahhh.« Sie hebt die Kamera und macht ein Foto von mir. » Ein besseres Motiv für Homosexualität wirst du nicht finden, Leo.« Boshaft grinst sie mich an. Dabei hat sie, wie immer, nur einen Mundwinkel hochgezogen.

» W-w-was?«, stammelt die Rothaarige.

» Otis verpiss dich, wir brauchen die Turnhalle.«

Also alles wie immer. Es sollte mich nicht wundern, aber ich dachte wirklich, nach dem Essen mit ihren Eltern wird sie etwas zurückrudern. Aber so ist Alex nicht. Das hatte sie mir auch klar gemacht, trotzdem war die Hoffnung größer. Wenigstens ein Waffenstillstand, wir mussten ja keine Freunde werden.

» Ich dachte, du hast einen guten Tag«, murmelt Leo gerade laut genug, dass es in der Turnhalle widerhallt, sodass ich es ebenfalls höre.

Dann muss ich lachen. » Alex hat nie gute Tage.«

» Nicht, wenn ich dein Gesicht sehen muss«, fügt sie hinzu. » Ansonsten hebe ich nämlich so richtig gute Laune, das glaubst du gar nicht.«

Leo schaut zwischen uns beiden hin und her. » Mögt ihr euch wirklich nicht oder bin ich ein einer Enemies-to-Lovers-Romanze gelandet?«

All between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt