Chapter Thirty-Five

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Ich habe noch einen Tag gewartet

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Ich habe noch einen Tag gewartet. Gestern war genügend für Otis, da wollte ich, dass er sich noch gut fühlt, sobald wir wieder bei mir zu Hause waren. Ich wollte, dass er sich auch an etwas gutes erinnern kann und wenn er es braucht, seine Ruhe. Kein weiterer Stress mehr. Hätte ich es alleine hinbekommen, hätte ich ihn jetzt auch nicht dort mit reingezogen, aber ich kann das nicht alleine.

Ich kann meiner Mutter nicht ins Gesicht schauen und den Schmerz, das Entsetzen und die Schuldgefühle sehen und weitermachen. Wenn Otis neben mir sitzt, werde ich mich sicherer fühlen. Bei Skylar war es hart, aber sie war nicht direkt mit involviert, sie war nicht teilweise im selben Haus, während es passiert ist.

» Mom? David? Kann ich mit euch reden?«, frage ich, meine Hände knetend, nachdem ich Ethan und Austin schlafen gelegt habe. Diese Jungs dazu zubringen, dass sie ihren Mittagsschlaf machen, ist nochmal eine andere Kunst.

» Natürlich«, antwortet meine Mutter sofort und beugt sich vor. Auch David setzt sich aufrechter hin und stellt seinen Laptop zur Seite. Otis führt mich zu dem Sessel, damit ich mich hinsetzen kann und setzt sich selbst auf die Armlehne. » Was gibt es?«

Ich schaue zu Otis hoch und er nickt kaum merklich. Dann atme ich nochmal durch. » Ich weiß nicht wie ich anfangen soll, weil ich dieses Gespräch niemals in meinem Leben führen wollte.« Vorsichtig schaue ich zu meiner Mutter, die schon jetzt einen besorgten Blick auf dem Gesicht hat. » Diese Nacht.. Du weißt welche.« Ich warte bis sie nickt. » Das war nicht die Einzige.«

Es ist nur ein Herzschlag, aber der besorgte Ausdruck verschwindet und es scheint als würde ihr ganzes Blut in diesem Moment gefrieren. In ihrem Gesicht steht nur Schock. David legt eine Hand auf ihr Knie und schaut mich über ihre Schulter an. » Erzähl weiter Alex«, sagt er mit sanfter Stimme.

Ich will aufstehen und wegrennen. Jetzt sofort, da legt sich Otis' Hand auf meine Schulter. » Erzähl weiter«, wiederholt dieser.

» Es hat mit Matthew angefangen und dann ist es immer wieder passiert.«

» Matthew?«, flüstert sie. Ihre Unterlippe bebt. » Da warst du neun.«

Ich nicke nur.

» Diese Nacht.. Da warst du doch.. zwölf. Das sind drei Jahre.«

» Ja, Mom.«

In dem Moment in dem ich versuche den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken, bricht sie vor mir in Tränen aus.

» Es.. es hat erst aufgehört als du mit David zusammen warst... Naja.. also nicht wirklich.. aber wenigstens hat David mich nie angefasst.«

Ihr Blick richtet sich auf ihren Mann. Dessen Blick fest auf mich gerichtet ist. » Was meinst du mit nicht wirklich?«, fragt er.

Meine Schultern ziehen sich abwehrend hoch. » Die Jungs in meiner Schule waren sehr..aufdringlich, aber es ist dort nie zu einer.. Vergewaltigung gekommen.«

All between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt