Ghost Whispers

Kapitel 11

"Du willst es mir nicht sagen?", fragte Silen etwas enttäuscht.

„Falsch, ich werde es dir nicht sagen." Tatsächlich würde ich am liebsten mit ihm darüber reden. Ihm von seiner Mutter erzählen und von seiner Schwester, die er gar nicht kannte. Aber wenn er es in den falschen Hals bekam würde er mir wohl gar nicht mehr helfen Keyla zurückzuholen.

Silen schnaubte. „Ich dachte über diesen Punkt wären wir hinweg."

Seine Anschuldigung versetzte mir einen Stich. „Du hast doch gerade mich angefahren!"

„Tut mir leid, dass ich nicht so perfekt bin wie dein Freund!" Seine Stimme wurde lauter.

„Er ist nicht mein Freund!", wiederholte ich und wusste immer noch nicht, warum mir das so wichtig war, allerdings verstand ich auch nicht, warum Silen sich das nicht merken wollte.

„Ach ja? Und warum besabbert er dich dann jedes Mal, wenn ihr euch seht?!" Seine roten Augen funkelten wütend doch ich hielt seinem Blick stand.

„Und warum interessiert dich das überhaupt?!" Darauf erwiderte er nichts, sondern verschränkte nur die Arme. „Was?", fragte ich herrisch.

Silen zuckte mit den Schultern. „Ich habe mir Sorgen gemacht okay? Deshalb habe ich gefragt wo du warst." Sein Ton war jetzt wieder sanfter.

Mein Herz machte einen Sprung. „Warum bist so eifersüchtig auf Dylan?"

Sein Blick war jetzt nicht mehr wütend, sondern abschätzend. „Schau in den Spiegel, dann weißt du es."

Meine Wangen wurden heiß. „Silen, ich..."

„Nein, versuch gar nicht es zu erklären", unterbrach er mich. „Ich weiß es selbst."

Ich nickte und ging an ihm vorbei. Das Buch, das ich ihm heute Morgen aus dem Regal und auf den Tisch gelegt hatte war auf der letzten Seite aufgeschlagen. Also hatte er es zu Ende gelesen. Ich nahm es und stellte es wieder zu den anderen. Silen konnte die Seiten umblättern, aber beim Rausholen der Bücher tat er sich schwer. „Wie war es?"

„Nicht schlecht, aber nicht so gut wie das von gestern."

Ich legte ihm mittlerweile jeden Morgen ein Buch hin, damit er sich beschäftigen konnte. Er bedankte sich zwar nie dafür, aber er meckerte auch nicht.