Don't you trust me? -𝓔𝓷𝓮𝓶𝓲𝓮𝓼 ℴ𝓻 𝓛𝓸𝓿𝓮𝓻𝓼?

50

Fynn

,, Ich schwöre dir Alexia, wenn er dich anrührt dann-"

,,Dann was?" spottet sie mir ins Gesicht und schlägt meine Handgelenk zur Seite, um sich aus meinem Griff zu befreien.

Dieses Mädchen-
Jedes Mal wenn sie sich sträubt macht es mich nur noch wütender. Sie weiss ja gar nicht, was in den Köpfen solcher Jungs abgeht, wenn sie mit einem unschuldigen Mädchen -wie ihr- in einem Auto sitzen.
Ihr Brustkorb hebt sich hektisch, als sie einen Schritt zurück tritt und keinen Ton von sich gibt.

Sie hat mich schon längst durchschaut. Sie ist nicht dumm, das muss man ihr lassen. Ich sollte ihr verbieten mit diesem Schnösel auf ein verficktes Date zu gehen.

,, Dann verprügelst du ihn?" lacht sie ironisch und nimmt ihre kleine Tasche.

,, Du bist nicht mein scheiss Bodyguard und hör auf mich so anzupacken." zischt Alexia und wirft ihre welligen Haare zurück.

Sie seuftz. Wie sehr ich es liebe, wenn sie das tut. Aber sie hört mir einfach nicht zu und dafür könnte ich sie anschreien.

,, Es war ein verfickter Spruch, komm drüber weg!" fahre ich sie an und sehe das Feuer in ihren dunklen Augen.

,, Vielleicht komme ich lieber gleich über dich hinweg du mieser-"

,, Du bleibst hier!"

,, Ach und in welcher Position bist du, um mir zu sagen, was ich tun soll? Du kannst mich nicht zwingen, Fynn Baker!" fuchtelt sie und zeigt mir den Finger auf mich.

Sie hat extra ihre Nägel neu gemacht, nur für diesen beschissenen Surferboy.

,, Nein, aber ich bitte dich!" antworte ich etwas lauter und sie lacht wieder auf.

Solche Worte sind eigentlich nur mit einem anderen Tonfall effektiv, denn jetzt wird sie es ganz sicher tun, nur um mich wütend zu machen. Ich balle meine Hände in zwei Fäuste und trotz meines Auftretens scheint sie dennoch keinen Respekt zu haben. Ganz im Gegenteil. Sie benimmt sich, als wäre sie die Stärkere und das schüchtert mein Ego ein. Was macht sie nur mit mit?

,, Bitten? Ich glaub ich spinne- Wer denkst du eigentlich, wer du bist?!" spottet sie mit einem angewiderten Unterton und schlüpft in ihre Schuhe.

Ich kann nichts mehr sagen. Es hat mir die Sprache verschlagen. Dieses Mädchen ist durch nichts zu beeindrucken. Ich kann mich noch so sehr aufregen, sie wird mein Temperament immer übertreffen. Weiss sie eigentlich, wie sehr mich das um den Verstand bringt? 

Im nächsten Moment geht auch schon die Haustür auf und meine Mutter kommt herein. Lilian schließt sich ihr an und beide haben ein strahlendes Lächeln aufgesetzt. Ein kühler Wind weht durch den Raum und die zwei Damen begrüßen uns.

,, Mum? Was machst du denn hier?"

,, Darf eine Frau keine Freundinnen haben? Hallo Lexi, wie schön dich wieder zu sehen." grinst sie und Lilian schenkt ihr etwas zum Trinken ein.

Lexi hat meine Mutter bereits kennengelernt, als sie mir meine Sachen wieder gegeben hat. Wieso ist sie auch so dumm und macht es so offensichtlich?

,, Na, wo gehst du denn heute hin?" richtet sich Lilian an Lexi, deren Gesicht gerade wieder etwas entspannter wird.

,, Ich also- habe jetzt ein Date." murmelt sie und blickt gespannt auf die Uhr.

Meine innere Stimme schreit, dass ich sie aufhalten muss. Aber wie soll das gehen, wenn sie nicht auf mich eingeht?

,, Oh, dann viel Spaß euch beiden." grinst die Verlobte und Alexia läuft auf der Stelle wieder rot an.

Die Nervosität überkommt mich und ich beginne von einem Bein auf das andere zu treten.

,, Ehm- also wir- gehen nicht zusammen." korrigiert sie ihre Stiefmutter und wünschte ich läge falsch.

,, Oh ich dachte nur-" beginnt Lilian, doch wird durch ein lautes Hupen von Draußen unterbrochen.

Oliver.

,, Bis dann." grinst Lexi und verlässt das Haus.

Ich blicke ihr hinterher, bis sie zu diesem Blonden Fischfetischisten ins Auto steigt und nicht einmal zurück sieht.

,, Wo geht sie denn hin?" fragt meine Mutter und lässt ihre gemachten Nägel auf dem Glas klimpern.

,, Autokino." brumme ich und setze mich zu den Damen an den Tisch, um mich etwas von meiner schlechten Laune abzulehnen.

,, Und wieso geht sie da mit einem anderen Jungen hin?" grinst Lilian und ich blicke sie verwirrt an.

Ahnen die zwei etwas?

,, Kennst du ihn denn?" ergänzt Ma und scheint in ihrer Cola zu lesen.

,, Sie kann doch tun, was sie will. Ich bin nicht ihr Freund." gebe ich erstaunlich ehrlich zu.

,, Ein Jammer." seufzt meine Mutter und blickt zu ihrer neuen Freundin.

Scheisse, die wissen es. Aber woher? Wir waren vorsichtig, bei den wenigen malen, die wir uns getroffen haben. Aber wenn es Lilian weiss und es Lip noch nicht erzählt hat, wird es wohl hoffentlich so bleiben. Ich mus mit Lexi sprechen, wenn sie überhaupt nochmal normal mit mir reden wird.

Lexi

Das Date ist nett, zu nett. Wenn ich mit Fynn hier wäre, hätten wir schon längst gestritten. Oder er hätte mich zum lachen gebracht, indem er die Charaktere dieses Horrorfilms verarscht. Das alles macht Oliver nicht. Er sieht einfach nur den Film und hällt meine Hand. Verdammt er soll mich küssen, vielleicht würde das Feuer dann endlich für den Richtigen brennen.

Ein paar Autos entfernt wird schon rumgemacht. Es ist nicht Grace, denn die sitzt zwei Wägen entfernt und scheint sich zu amüsieren. Ich sehe sie lachen und Popcorn essen. Aber Oliver hat sich Nachos bestellt -mit Knoblauch Sauce- also sehe ich das als Zeichen, dass ich heute niemanden küssen werde. Es ist trotzdem ein schönes Date und es ist unfair, die Gedanken an Fynn zu verschwenden, der mich vor genau 62 Minuten noch angeschrien hat.

...

,, Es war wirklich ein sehr schöner Abend mit dir." grinst Oliver und als wir vor meinem Haus stehen beugt er sich rüber.

Er gibt mir einen Kuss auf die Wange und es löst nichts aus. Warum denn nicht? Vielleicht kommt das ja mit der Zeit. Ich brauche einfach mehr Zeit mit ihm und weniger mit Fynn. Das wird bestimmt nicht klappen, wenn wir eine ganzen Urlaub zusammen verbringen.

,, Finde ich auch." lächle ich zurück und steige aus.

Sofort kommt mir ein frischer Wind entgegen. Wie warm es in diesem Wagen war, ist mit gar nicht aufgefallen.

,, Gute Nacht." wünscht mir Oliver und startet wieder den Motor.

,, Gute Nacht."

Ich schmeiße dir Autotür zu und drehe mich grinsend um. Doch als ich den Hof entlang sehe verschwindet meine Fröhlichkeit. Fynn steht zusammen mit meinem Bruder vor der Haustür und beobachtet jeden meiner Schritte. Hoffentlich hat Baker den Kuss gesehen. Vielleicht denkt er ja, das ich Oliver auf den Mund geküsst habe. Dann würde er mich sicher endlich in Ruhe lassen und sich ein anderes Püppchen suchen, mit dem er spielen kann.