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Seine Augenbrauen zucken, als ich die Frage ausgesprochen habe. Sein Blick wird weich und unschuldig. Eine rosane Farbe zieht sich über Fynns Wangen und Nase, wo sich eine bekannte Haarsträhne befindet.

,, Ich ... weiss nicht." brummt er und lehnt seinen Kopf etwas an meine Handfläche, als würde er diese simple Berührung genießen.

,, Wenn du denkst, ich hätte mir das nicht gut überlegt, dann liegst du falsch. Wenn du es unbedingt wissen willst, Fynn, ich vertraue dir." meine ich grinsend und seine Wangen werden nun wesentlich farbbetonter.

Und außerdem bin ich total verliebt in dich, aber spreche es nicht aus, selbst nachdem wir miteinander geschlafen haben, weil ich verdammt stur bin und außerdem Angst habe, dass es für dich nur eine Nacht war.

,, Hätte ich vielleicht auch noch ein bisschen Zeit bekommen, um mir das zu überlegen?" scherzt er und ich schlage ihn spielerisch an der Schulter.

...

,, Hat es sehr weh getan?" fragt er müde, als wir zusammen im dunklen Hotelzimmer liegen.

Seine Stimme hallt in dem kleinen Raum und ich drehe mich zu ihm. In den düsteren Licht kann ich sein Gesicht nur wenige Zentimeter vor meinem sehen.

,, Naja, es wurde mit der Zeit besser." murmle ich.

,, Wie war dein erstes Mal?" gähne ich ohnen nachzudenken.

Will ich wissen, wer sie ist? Kenne ich sie? War es gut? Hat er sie geliebt? Hat sie ihn geliebt?

So viele Fragen schießen mir durch den Kopf, der die letzten Minuten völlig leer gefegt war und trotzdem drücke ich das alles durch einen so einfachen Satz aus.

,, Das war auf meiner ersten oder zweiten Party, wir waren beide ziemlich angetrunken und außerdem war sie ein paar Jahre älter." antwortet er erstaunlich ehrlich und rückt näher an mich, als würde er befürchten, ich könnte ihn auf der Stelle verlassen.

,, Also ein Onenightstand?" frage ich und er stößt ein zustimmendes Brummen aus.

Oh.

,, Bereust dus?" weckt er mich wieder.

Meine Muskeln fühlen sich ganz ausgenockt und müde an. Ich kann mich nicht Mal mehr rühren.

,, Nein." seuftze ich und schließe meine Augen.

,, Happy Birthday, Lexi." flüstert er und küsst mich auf die Schläfe.

...

Das Rauschen der Autos dringt mir in die Ohren und ich drehe mich zur Seite. Als ich auf die andere Matratze schiele, ist diese leer.

Warte was?

,, Fynn?" stöhne ich verschlafen und richte mich auf.

Er wird doch nicht wirklich schonwieder alleine hier gelassen, nachdem wir-

,, Ich hab eine Antwort von Stanford bekommen." hetzt er und läuft gerade von der einen Ecke des Raumes in die andere.

Seine hellbraunen Haare stehen im goldenen Sonnenlicht wellig von seinem Kopf ab, während er nervös seinen Laptop in der Hand hält. Außerdem hat er sich ein Shirt und eine kurze Jogginghose angezogen. Woher hat er die Klamotten? War er heute morgen schonmal in seinem Zimmer?

,, Was steht drin? Wieso so spät?"

Lip hat seine Zusage für das selbe College schon vor Wochen erhalten und ist deswegen total durchgedreht. Er hat sein Handy überall mit hin genommen und auf die Nachricht gewartet, letztendlich kam sie bei einem gemeinsamen Mittagessen im Diners. Deswegen hatte er vor lauter Freude das ganze Restaurant zusammen geschrien.

,, Ich hab sie noch nicht geöffnet." stottert er und setzt sich nervös auf das Bett.

,, Gib schon her. Ich werds dir sagen." grinse ich und stehe auf.

Seine Finger trommeln auf dem Gerät herum und ich nehme ihn einfach von Fynns Schoß.

,, Was ist wenn sie mich nicht nehmen?"

,, Wie ist dein Schnitt?" meine ich und rufe die Seite mit der Antwort auf.

,, 1,25."

1,25?! Fynn hat sich aufgeführt wie ein Arsch und jeder dachte er ist absolut jemand, der die Highschool niemals verlassen wird.

Wer hätte gedacht, dass er überdurchschnittlich schlau ist?

Ich stehe vor ihm und Fynn sieht zu mir heraus als ich die E-Mail öffne. Ein großes herzlichen Glückwunsch ziert in einem quietschgrün darauf und ich muss mir das Lächeln verdrücken.

,, Hast du noch eine Alternative?" meine ich und sehe nur zu gerne den puren Schock auf seinem Gesicht, welchen ich gleich wieder verschwinden lasse.

,, Scheisse nein. Ich hab alle meine Karten auf Stanford gesetzt." seuftzt mein Gegenüber und vergräbt sein Gesicht in seinen Händen.

,, Du solltest das nicht machen, sowas kann mächtig schief gehen... Aber nicht in deinem Fall Baker, du bist drin!"

,, Echt?!" brüllt Fynn erschrocken und springt auf.

Er schmeißt den Laptop auf das Bett hinter sich und schlingt seine Arme um meinen Körper. Mit einem strahlenden Lächeln hebt er mich hoch und dreht sich durch den ganzen Raum.

,, Glückwunsch, Streber." grinse ich und umarme seinen Nacken, bis er mich wieder zu Boden lässt.

,, Ich kann's kaum glauben!" kichert er und drückt mich nochmal ganz fest.

Fynn schnieft in meine Schulter und drückt seine Arme um meine Taille, was mich zwingt, meine Arme an seinen Schultern zu lassen und vor mich hin zu grinsen.

Ich liebe diesen Jungen.

...

,, Und was hast du heute noch so vor?" meint Kim am Telefon, die natürlich so tun muss, als würden meine Freundinnen nichts für mich planen.

Ich hatte auf jeden Fall nicht vor, mich von Fynn entjungfert zu lassen. Naja jedenfalls nicht heute.

,, Ach naja, ich werde die Geschenke auspacken. Meine Torte alleine essen, mich dann irgendwo hinsetzen und Fernseh schauen." grinse ich, während ich die Tür aufsperre und meinen Koffer hinter mir her ziehe.

,, Hallo?"

Ein Tuten ertönt von der anderen Leitung, was bedeutet, dass sie aufgelegt hat. Ich hebe mein Kleid ein Stück an und öffne die Tür. Im Inneren erwartet mich Dunkelheit und nur ein kleiner Lichtstrahl scheint von dem Treppengeländer.

,, Oh, was ist denn jetzt los?" frage ich ironisch in den Raum hinein.

Ich weiss schon, seitdem sich Grace vor 3 Wochen verplappert hat, was mich jetzt erwarten wird.

,, Überraschung!!"

Das Licht geht an und alle meine Freundinnen springen hinter der Kücheninsel hervor.

Don't you trust me? -𝓔𝓷𝓮𝓶𝓲𝓮𝓼 ℴ𝓻 𝓛𝓸𝓿𝓮𝓻𝓼?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt