Don't you trust me? -𝓔𝓷𝓮𝓶𝓲𝓮𝓼 ℴ𝓻 𝓛𝓸𝓿𝓮𝓻𝓼?

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Wieder ist alles in Dunkelheit getränkt und ich beleuchte einen Teil mit meinem Handy Bildschirm.

,, Hast du meine Nachricht gelesen?" fragt Fynn nun wieder in normaler Sprechlautstärke.

,, Ja klar. Holst du mich ab?"

,, Natürlich." grinst er und versucht aufzustehen, doch dabei stößt er seinen Kopf an dem Balken an und ein Lachen rutscht mir heraus.

,, Lachst du mich etwa aus?" spottet er und ich spüre sofort deine Finger an meiner Taille kitzeln.

Ich kichere auf, zwenge mich hinter dem Metallpfosten durch und bin nun wieder in dem Tunnel von Schwebebalken.

,, Na warte!" prustet Fynn und ich krieche auf allen Vieren unter den Sportgeräten hervor.

,, Komm doch!" antworte ich kichernd und beobachte seinen Rücken, der immernoch mit der Flucht zu kämpfen hat.

Als seine zerwühlten Haare unter dem Gestell hervor blitzen, beginne ich weg von ihm und durch die Halle zu rennen. Ich höre seine Schritte, als ich die Tür hinter mir zu schmeiße und auf geradem Weg in die Bibliothek laufe.

,, Leute, Lehrer!" meine ich laut und deutlich.

Lachen und genervte Laute hallt durch die Reihen. Henry kommt mir entgegen und mindestens 10 Personen folgen ihm, auf dem Weg alle anderen rechzeitig aus dem Versteck zu holen.

...

,, Was machst du denn hier?" fragt mein Bruder, als er kurz nach Fynn und mir sein Klassenzimmer bertritt und mich auf seinem Schlafsack vorfindet.

,, Musste schnell gehen." erkläre ich schulterzuckend und mache Platz, damit er sich neben mich setzten kann.

Natürlich war es Absicht, dass ich somit näher zu Fynn rutschen muss, der trotzdem noch einen Meter entfernt ist.

Ein unbekanntes Mädchen betritt als letztes das Klassenzimmer und gibt völlig außer Atem bekannt, dass die Lehrerin mit Bev auf dem Gang steht.

,, Ach und außerdem glaube ich, dass jemand im Geräteraum neben mir Sex hatte." kichert sie und setzt sich gegenüber von uns.

Zum Glück haben sie das Licht vor etwa fünf Minuten schon aus gemacht, sonst könnte man jetzt meine knallroten Wangen sehen. Wir hatten keinen Sex, würde ich jetzt gerne klarstellen, aber aus offensichtlichen Gründen tue ich das nicht. Ich fühle mich sicher, doch dann bemerke ich, dass die halbe Klasse, inklusive Phillip, zu uns sieht. Gerade will ich mich erklären, da bemerke ich, dass der Blick meines Bruders an mir vorbei geht.

,, Baker." seuftz er grinsend und lehnt seinen Kopf an die Wand hinter uns.

,, Wer ist es dieses Mal?" lacht ein Junge aus dem Eck rechts von uns.

Dieses Mal?

,, Ich hab nichts gemacht, oh mein Gott. Stellt mich doch nicht wie eine Hure da!" lacht der Beschuldigte und hebt seine Hände.

Ich beiße meine Zähne so fest aufeinander, um keine Miene zu verziehen.

,, Die du bist." brumme ich schmunzelnd und spüre den Blick meines Bruders auf mir.

,, Besser als eine Jungfrau." spottet Fynn und zum ersten Mal fühle ich mich nicht angesprochen, obwohl er wahrscheinlich mich meint.

Ich blicke zu ihm, sein Blick zeigt, dass er lügt. Erkennt Lip, wenn sein bester Freund etwas sagt, was nicht zutrifft? Ein Schmunzeln zuckt kurz über seine Mundwinkel und er beißt sich sichtbar auf die Innenseite seiner Wange.

,, Hast du Cassie hier rein geschmuggelt oder was?" prustet Wesley lachend und ich kann mein Grinsen nicht mehr zurückhalten.

Fynn sagt dazu nichts und ich sehe auf meine Fingernägel, um nicht zu interessiert an diesem Gespräch zu wirken.

,, Hast du?" hackt jemand nach und ich rappel mich auf.

,, Ich geh dann Mal." verabschiede ich mich von meinem Bruder und steuere auf die Klassenzimmertür zu.

Bevor ich sie öffne blicke ich nochmals zu Fynn, dessen Augen ich schon die ganze Zeit auf mir gespürt habe. Doch als ich hinaus gehen will, sehe ich die Lehrerin und schließe die Tür hektisch wieder. Ihre extrem lauten Schuhe kommen näher und die ganze Klasse verstummt. Mein Bruder winkt mich zu sich und ich lege mich auf den flachen Boden, auf dem er mir schnell eine Decke über wirft. Alle legen sich in ihre Schlafsäcke und tun so, als wären sie nicht mehr ansprechbar.

Mein Bruder liegt mir dem Rücken zu mir, was ich von meinem Gegenüber, Fynn, nicht gerade sagen kann. Durch das Mondlicht, welches durch die Fenster in alle Ecken des Zimmers scheint, kann ich ein Schmunzeln erkennen und ohne viel Geraschel schiebt er mir eine Schachtel entgegen. Ich blicke verwirrt. Was will er mir jetzt geben, was er vorhin nicht hätte tun können?

Die Tür geht quietschend auf und ich sehe den Schatten der Lehrerin herein fallen. Nach wenigen Sekunden allerdings geht sie wieder und alle kommen synchron aus ihrer Schlafhaltung.

...

,, Bev du bist ein Genie!" lache ich, als ich nach einem waghalsigen Sprint endlich wieder bei meiner Klasse angekommen bin.

Sie sitzen alle in kleinen Grüppchen und unterhalten sich. Das Versteckspiel scheint vergessen, nach dieser chaotischen Aktion, die meine beste Freundin in echte Schwierigkeiten hätte bringen können.

Mein Handy leuchtet auf. Zuerst denke ich, dass es Fynn ist. Doch als ich die Nachricht lese, sticht mein Herz unangenehm.

» Papa weiss von dem Alkohol.« schreibt Phillip.

Ich wusste, dass es Ärger geben wird.