Die Sirenen eines Krankenwagens holen mich aus dem Schlaf und ich drehe mich verwirrt hin und her. Als meine Gedanken sich sortiert haben schrecke ich hoch. Mit einem Ruck werfe ich die Decke zurück und spüre sofort die stechende Kälte, die mich jetzt umgibt.
Scheisse.
Ich habe gestern Abend nach meinem -wie soll ich das nennen?- Treffen mit Fynn, nur noch meine Unterwäsche angezogen , bevor ich mit ihm eingeschlafen bin. Aber warum fehlt von dem Dunkelhaarigen dann jede Spur? Hat er mich einfach liegen lassen? Ein kleines Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht, wenn ich daran denke, mit welchen Worten ich eingeschlafen bin.
Du bist wunderschön, Lexi.
Flüsterte er und küsste meinen Hals, bevor wir eng verschlungen in den Schlaf gerissen wurden. Doch jetzt ist er einfach weg. Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt haben, erkenne ich etwas silbernes auf meinem Nachttisch. Es ist die Kette. Der Grund, warum Fynn gestern Abend noch zu meinem Zimmer gekommen ist.
Als ich mein Handy in die Hand nehme, zeigt die Uhr kurz nach neun. Ich habe also noch eine halbe Stunde Zeit, bis das Frühstück eröffnet wird. Meine Entscheidung, diese Sache mit Oliver zu beenden, ist längst getroffen. Deshalb öffne ich unseren Chat und beginne zu tippen.
»Hey Oli, wir sollten uns Mal unterhalten wenn ich aus dem Urlaub zurück bin.«
Ich hoffe, dass ich ihm damit nicht nicht das Herz breche, denn das hat er defenitiv nicht verdient und ich fühle mich wegen diesen ganzen Geheimnissen schon schlecht genug.
Wie wird es jetzt zwischen Fynn und mir sein? Schwirrt in meinem Kopf herum, als ich mir seine Kette um den Hals lege und meine Frisur noch ein letztes Mal vor dem riesigen Schrankspiegel betrachte. Wobei seit dem ersten Kuss zwischen uns schon alles anders ist, sollten weitere Annäherungen uns nur noch mehr verbinden. Auf dem Flur riecht es bereits nach dem leckeren Frühstück und kurz bevor ich den Essenssaal betrete, erhalte ich eine Nachricht.
» Finde ich auch.«
Einerseits bin überleichtert, dass Oliver die gleichen Gedanken hat, wie ich, aber warum? Habe ich etwas falsches gemacht oder gesagt? Das könnte mir egal sein, es geht mir nur darum frei zu sein, sollte das mit Fynn und mir ernst werden. Aber wenn es für Oliver ein Problem gab, könnte es ja nicht schaden, dies zu erfahren und für Fynn besser zu machen.
...
Ich bekomme kaum einen Bissen hinunter, wenn ich Fynns Blicke in meinem Augenwinkel spüren kann. Unbehagen breitet sich in meinem Magen aus, wenn ich daran denke, dass Phillip es jederzeit herausfinden könnte. Die Szeenen seiner Reaktion muss ich jeden Tag aus meinem Kopf verbannen, denn ich will einfach nicht daran denken, wie er die Fassung verliert.
Ein Schauer überzieht meinen Körper als ich eine Hand auf meinem Oberschenkel spüre und ich mein Sanftglas wieder auf den Tischen schnellen lasse. Meine Augen wandern zu meiner Familie, die nichts zu bemerken scheint. Auch Beverly unterhält sich interessiert mit meiner Stiefmutter über Brautmode. Ich presse meine Knie zusammen und erhasche einen kurzen Blick zu meiner Linken. Fynn redet mit Lip, als würde nichts passieren, als würde er mich nicht gerade betatschen.
Hat er kein schlechtes Gewissen? Warum habe ich das nicht? Ganz im Gegenteil, es gefällt mir, diese reizvolle Stimmung egal wo Fynn und ich aufeinander treffen, vor meinem Bruder, vor meiner Familie und niemand merkt es.
Durch den dünnen Stoff meines Kleides spüre ich ein Zwicken, welches offensichtlich von seiner Hand kommt. Mein Atem stockt, während ich Versuche so normal wie möglich mein Frühstück zu essen. Doch bei jedem Versuch in mein Brot zu beißen, habe ich Angst ich könnte mich verschlucken und alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen.
,, Also, der Plan ist: Wir gehen heute in das Shoppingcenter, hier in der Stadt. Ich weiss Jungs, ihr steht da nicht so drauf, aber dafür könnt ihr am Abend gerne in die Disco, oder wie ihr jungen Leute das heute sagt, in den Club." grinst Lilian und ich werde hellhörig, während ich versuche Fynns Hand zu ignorieren, die ungehindert den Stoff auf meinem Bein hinter sich bringt.
So schön die Schmetterlinge in meinem Bauch auch sind, mein Kopf siegt dieses Mal. Langsam lege ich meine Hand auf seine und er zuckt für einen kurzen Moment, weil er wahrscheinlich denkt, dass wir jetzt Händchen halten. Seine Haut ist weich, als ich sie umschließe und zurück auf seinen Schoß lege. Berührungen dieser Art sind leider nicht jetzt -und ganz sicher auch nicht hier- angebracht.
,, Lexi, ich hab nochmal über deine Frage nachgedacht, wegen einem kleinen Job. Wir werden uns einfach demnächst einmal umschauen." fügt Lilian und ich nicke nur verständnisvoll während ich seine Blicke in meinem Nacken spüre.
...
,, Dreh dich Mal." befehle ich meiner besten Freundin und betrachte das beerenfarbene Kleid, welches sie in dem Brautladen anprobiert hat.
Natürlich suchen wir ein Kleid für Lilian und mich, da sie darauf besteht mir ein Brautjungfer-Kleid zu kaufen. Außerdem möchte sie das Brautkleid alleine auswählen, demnach hat sie ihren Schwestern nicht bescheid gesagt. Die wird sich wundern, wenn sie eine Hochzeitseinladung bekommt. Lilian meinte, die Meinung von Bev und mir genügt.
,, Süüüß." grinse ich und Bev geht in ihrer Prinzessinnen Rolle regelrecht auf.
...
Als ich mit einem dunkelroten Kleid die Umkleide verlasse klatscht Lilian in die Hände. Das Farbschema der Hochzeit sind warme Töne, wie Rosa, lila, rot und ähnliche. Natürlich musste sie meinen Vater erst überreden, aber er selbst findet dunkelrot ebenso unschlagbar. Die Hochzeit selbst soll in der Stadthalle stattfinden. Ich war bist jetzt nur einmal dort und habe mir ein paar Bilder angesehen. Wunderschöne hohe Wände und ein altmodischer Stil, genau wie das Ehepaar.
Ich freue mich riesig auf die Hochzeit und vor allem auf das Brautkleid, welches hoffentlich heute ausgesucht wird.
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Don't you trust me? -𝓔𝓷𝓮𝓶𝓲𝓮𝓼 ℴ𝓻 𝓛𝓸𝓿𝓮𝓻𝓼?
Roman d'amourDieser Sommer wird anders. Der Traum jedes Teenie Mädchens, auch Lexis, die sich seid Jahren nach Veränderung sehnt. Spaßige Monate zusammen mit ihren besten Freundinnen verbringen und sich von dem letzten Beziehungsdrama erholen. Das war der Plan...