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,, Ist dein Dad eigentlich genauso, wie Lip? Also ich meine, sorgt er sich genauso um dich?" frage ich und setzte mich auf die Auflagefläche des Pick-Ups.

,, Oh ja. Er ist sogar noch ein bisschen schlimmer. Was glaubst du was ich ihm alles nicht erzähle? Die Partys, Oliver, Adam- Scheisse wenn er das wüsste, hätte ich ein echtes Problem. Er mistraut mir schon, wenn ich ein Feuerzeug mit in mein Zimmer zu nehmen, um Kerzen anzuzünden, weil er dann denkt ich rauche oder kiffe, wie Lip es in meinem Alter gemacht hat. Ich erzähle meinem Bruder einen Bruchteil von den Sachen, die mein Vater nicht weiss. Wie er reagiert, weißt du." erklärt sie mit einem falschen Lächeln.

,, Das nennt man dann wohl Überfürsorglich." antworte ich und sie nickt nur, während sie ihr essen in die Soße taucht.

,, Lilian ist da ganz anders, aber trotzdem wird das alles mit der Zeit etwas schwierig." fügt sie an und ich kann ihre Angst verstehen.

Was sie allerdings sicher nicht verstehen wird, ist warum Jungs ihre Liebsten mit Gewalt verteidigen. So wie ich es tat, als Kai, sie an dem Abend angefasst hat, doch damals konnte ich meinen Gefühlsausbruch noch nicht einordnen. Deshalb kann ich Phillips Mordlust bei jedem Jungen, mit dem Lexi zu tun hat, verstehen. Trotzdem wäre es mir egal, wenn er mir die Nase bricht und mir danach verzeiht, gehe ich das Risiko ein. Selbst wenn möglicherweise noch ein paar Rippen involviert werden.

,, Wir sollten einen Plan machen." scherzte ich.

,, Das ist gar keine schlechte Idee!"

Lexi

Ich wühle in meiner Tasche herum, bis ich einen Stift und einen kleinen Block in den Händen halte.

,, Was genau hast du da noch alles drin?" grinst er und setzt sich neben mich, um meine Notizen mitzuverfolgen.

Die Ladefläche des Pickups ist nicht gerade gemütlich, aber gut genug, um hier zu sitzen. Kühler Wind weht mir durch die Haare und ich muss sie immerwieder zurück streichen, damit sie mir nicht im Gesicht herum hängen.

,, Also-" ich knabbere am Ende des Bleistifts herum, den kleinen Block an meine Oberschenkel gelehnt.

,, Anfassen." wirft Fynn in den Raum, der mein Prinzip überraschender Weiss verstanden hat, ohne das ich es erklären musste.

,, Ich würde sagen, nur wenn wir alleine sind."

Ich lasse den Stift auf das Papier sinken und mache einen Stichpunkt unter der Überschrift Regeln.

,, Und die Sache am Frühstückstisch gestern?" widerspricht er und rückt näher.

,, Die war defenitiv sehr riskant." erläutere ich diese Situation, welche wirklich ausgesprochen dumm war und echt hätte schief gehen können.

,, Wie wär's, anfassen nur wenn wir uns sicher sind, dass es niemand sieht."

,, Und wenn Lip oder unsere Eltern dabei sind, können wir uns nicht leiden." denke ich laut und kritzel es in Stichpunken auf den kleinen Block.

Er nickt zustimmend.

,, Wir müssen jemanden einweihen, oder ein Alibi finden, sonst läuft das jedes Mal, so wie heute und ich hab jetzt schon Angst, nach Hause zu gehen."

,, Ich werde mir was einfallen lassen. Wir werden uns in nächster Zeit sowieso öfter sehen. Meine Mutter hat vor dich zu fragen, ob du Sunny Babysitten willst."

,, Echt? Cool, das mache ich gerne. Aber warum?" grinse ich.

Auf dieses süße Mädchen aufzupassen würde ich sogar umsonst machen. Aber so, wie ich Lilian kenne, wird sie ihrer Freundin vorschreiben, mich dafür zu bezahlen.

,, Mein Vater wird auf eine andere Polizeistation verlegt, er wird die nächsten Jahre nicht mehr so häufig hier sein und ich gehe bald aufs College. Meine Mutter kann nicht immer auf sie aufpassen und du bist so süß mit ihr."

,, Aber das weiss deine Mum doch nicht."

,, Ich hab ein gutes Wort für dich eingelegt, natürlich ohne nett zu klingen, versteht sich." lächelnd er und seine Hand nährt sich meinem Dekoltée, auf dem er anscheinend seine Kette entdeckt hat.

,, Du trägst sie."

Seine Stimme klingt plötzlich ziemlich tiefer. Ich lege meine Hand auf seine und blicke tief in seine Augen, bis sie zu meinen Lippen wandern. Mein atmen wird plötzlich ganz flach, als er sich zu mir lehnt und meine andere Hand an seinen Nacken wandert.

,, Weißt du noch, als ich gesagt habe ich fühle nichts?" flüstere ich kurz bevor sich unsere Münder berühren.

,, Hm." brummt Fynn und blickt wieder zurück in meine Augen, was ein Kribbeln in mir auslöst.

,, Ich hab gelogen." gebe ich zu und schiebe meine Finger zwischen seine, bevor er unsere Lippen miteinander vereint.

Wie bei fast jedem Kuss läuft im Hintergrund die Musik weiter. Ein leises Seuftzen entweicht mir und das nützt er als Chance, deine Zunge in meinen Mund gleiten zu lassen. Seine Hand streift eine Strähne hinter mein Ohr und wandert dann nach unten. Sie bewegt sich über meinen Arm, bis zu meiner Taille und dort zwickt er in meine Haut. Ich muss kichern und er wiederholt es, bis ich mich von seinem Lippen löse.

,, Kitzelig?" grinst Fynn und versucht es wieder, doch dieses Mal schlage ich seine Hand mit einem Lachen zur Seite.

,, Lass es!" pruste ich und springe auf, um vor ihm wegzurennen.

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er die Verfolgung aufnimmt. Also springe ich von dem Pick Up und renne um das Auto herum.

,, Okay okay. Ich gebe auf." kichert Baker und hebt seine Arme, um zur Fahrerseite zu gehen.

,, Lass mich doch fahren." protestiere ich und gehe ihm entgegen.

,, Oh nein, du rast mir zu sehr." grinst er und Blick zum ersten Mal seit 3 Stunden auf sein Handy.

Fynn

» Bock auf ein Rennen? Scott ist da, leicht verdientes Geld.« schreibt Ryan und ich blicke zu Lexi, die gerade zu einem Lied vom Elvis Presley singt und dabei so wunderschön aussieht.

» Sorry, bin gerade auf einem Date.« antworte ich und will mein Handy wieder einstecken, doch es vibriert erneut.

» Komm schon, Chicks stehen doch auf schnelle Autos und vergess nicht, du brauchst das Geld.«

» Halt mir ein Race frei.«

Don't you trust me? -𝓔𝓷𝓮𝓶𝓲𝓮𝓼 ℴ𝓻 𝓛𝓸𝓿𝓮𝓻𝓼?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt