Stille

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(Triggerwarnung)
ALIA

Lia hob ihren Kopf, als seine Worte langsam durch den Nebel in ihren Gedanken drangen. Für ein paar Momente rang sie mit starrem Blick um Fassung. Ihre Wölfin fiepte entschuldigend und klemmte die Rute zwischen die Hinterbeine. Der Alpha grinste und sagte mit einem seltsam zufriedenen Tonfall: „Ich muss dir gestehen, ich wäre enttäuscht, würdest du dich jetzt schon unterwerfen. Versteh mich nicht falsch, du WIRST dich unterwerfen, du wirst von mir genommen werden und ich werde dich schwängern. Aber ich liebe es, dass ich dir vorher dieses Licht des Widerstands in deinen wunderschönen Augen verlöschen lassen kann. Und... ja, ich gebe es zu... dein Wimmern macht mich hart wie Marmor!"

Die junge Frau sah ihn voller Verachtung an. „Ich hoffe, deine blauen Eier tun dir so richtig weh! Eher reiß ich mir selbst das Herz raus, bevor ich dir bei deinem ‚Marmor-Problem' helfen werde!!"
Clayton lachte nur. „Denkst du wirklich, dass ich die nächsten Tage mit einem steifen Schwanz durch die Gegend laufen werde? Während ich deine Dusche auf den Bildschirmen genossen habe, hat sich eines meiner Delta -Weibchen um meinen Ständer gekümmert. Sie ist echt gut... ich denke, ich werde sie behalten. Ich meine, sobald du trächtig bist, muss ich dich nicht mehr besteigen und kann zu meinen üblichen Gewohnheiten zurückkehren..."
Lia's Wölfin stellte das Nackenfell auf vor Ekel und auch Ihr Mensch hatte auf einmal da dringende Bedürfnis sich zu übergeben.
Japp... sie musste hieraus! Für diesen arroganten, selbstverliebten, komplett durchgeknallten Bastard würde sie NIEMALS Welpen austragen! Göttin, die armen Babys! So einen Vater wünscht man auch dem schlimmsten Feind nicht!

Der Alpha hielt ihr eine Flasche mit Wasser an die Lippen. „Trink! Glaub mir... du wirst es brauchen!"
Alia trank. Das Arschgesicht mochte ein größenwahnsinniger Vollidiot sein, aber er hatte sie noch nie angelogen. Wenn er sagte, sie würde das Wasser brauchen, dann brauchte sie es. Dann zog er sie hoch und stieß sie in das kleine Badezimmer nebenan. „ Erleichtere dich. Du hast 3 Minuten."
Alia taumelte zur Toilette und benutzte sie. Allmählich konnte sie ihre Arme wieder bewegen und auch ihre Körpertemperatur normalisierte sich. Rasch wusch sie sich die Hände und sah in den Spiegel. Sie erschrak, als sie darin die erschöpfte und abgekämpfte Frau sah. Doch da wurden ihre blauen Augen kurz goldfarben. Ihre Wölfin ließ sie wissen, dass sie nicht alleine war. Lia nickte sich entschlossen zu. Dann verließ sie den Raum um sich dem zustellen, was Clayton als nächstes für sie in petto hatte.

Der legte ihr wortlos eine Hand auf den Rücken und dirigierte sie aus dem Zimmer. Er führte sie nicht zurück in den Hobbyraum, sondern in ein Zimmer, welches bis auf einen Stuhl und eine Box vollkommen leer war. „Setz dich, Omega." Gehorsam setzte sich die junge Frau. Der Alpha öffnete die Kiste und holte ein Seil raus. Sorgfältig fesselte er sie an den Stuhl und sah aus der Hocke zu ihr auf. 
Alia erwiderte den Blick ausdruckslos und er begann wieder zu lächeln. „Ach, Wölfchen! Dieser Trotz in deinem Blick... der wird dich nicht vor deinem Schicksal bewahren. Er macht es nur schlimmer für dich."
Seine Hand glitt über ihren Oberschenkel und verharrte knapp vor ihrer Mitte. Immer noch sahen sich beide in die Augen. Sein Blick voller Lust, ihrer voller Verachtung. Clayton lachte leise auf, dann zog er seine Hand zurück und griff wieder in die Box. Er zog eine Art Korsett hervor und legte es zur Seite. Schmunzelnd linste er nach oben, und nahm stattdessen einen Schall isolierenden Kopfhörer hervor und setzte ihn ihr auf. Danach legte er Alia eine Augenbinde an und zwang mit einem schnellen Griff ihren Kiefer auseinander. Der Alpha stopfte ihr ein Tuch in den Mund und fixierte dieses in ihren Nacken.

Zufrieden betrachtete er die Omega. Göttin, war das ein geiler Anblick! All die Dinge, die er jetzt mit ihr machen könnte...
Aufstöhnend schüttelte er den Kopf und setzte Alia das Metall-Korsett auf, so dass sie den Kopf nicht mehr bewegen konnte. Mit einem letzten Blick sagte er: „Mal sehen, wie es dir morgen geht, mein kleiner Brutkasten!"

Die erste Stunde war auszuhalten. Alia hörte ihren Herzschlag und das Rauschen ihres Blutes und sonst ... nichts! Die Zeit verging und die Dunkelheit in Kombination mit den beiden Geräuschen wurde immer unerträglicher. Alia schrie in den Knebel und ihre Tränen versickerten in der Augenbinde. Lia zerrte verzweifelt an den Fesseln, Andere Bewegungen waren durch das Korsett nahezu unmöglich gemacht worden. Sie scheuerte sich die Handgelenke an den Fesseln auf und brüllte solange, bis ihre Stimme versagte. Der Verlust zweier Sinne war für einen Menschen schon entsetzlich... für einen Wolf war es die pure Hölle! Ihr Wölfin duckte sich panisch in der Dunkelheit und rollte sich zu einem bebenden Ball zusammen. Selbst ihr Herzschlag und das Rauschen ihres Blutes verklang langsam.
Stille.
STILLE.
STILLE!
Ihre eigene Stimme war schon vor dem Verlust durch den Knebel kaum zu hören gewesen.
Als die Zeit voran schritt, wurden die Bewegungen immer kraftloser, bis sich ihr Verstand abschaltete und Alia die gnädige Betäubung annahm, die ihr völlig erschöpfter Geist ihr schenkte...

Nach einer scheinbaren Ewigkeit entfernte jemand das Korsett und die Fesseln. Kurz darauf fielen auch die Augenbinde und der Knebel zu Boden. Alia starrte blicklos ins Nichts. Ihre Atmung war flach und stockend. Ihr Körper zitterte und Übelkeit schwappte in Wellen über sie hinweg. Clayton legte behutsam ihren Kopf in den Nacken und flößte ihr Wasser ein. Dann hob er sie wieder hoch und trug sie in den Raum mit dem Bett zurück. Er setzte sich hin, die junge Frau auf seinem Schoß. Leise schnurrend streichelte der Alpha über ihre Arme und massierte die verkrampften Muskeln. Alia fühlte sich seltsam leer. Ihre Wölfin hatte sich tief in ihr Inneres zurückgezogen und rührte sich nicht mehr. Auch wenn Lia den Mann hinter sich wie die Pest hasste, so nahm sie dieses Mal verzweifelt den Trost an, den er ihr bot und schmiegte sich - von dem Schnurren eingelullt - in seine Arme.

Die Stunden vergingen und langsam kehrte ihr Bewusstsein zurück und mit diesem auch ihre Wölfin. Noch ein, zwei dieser ‚Behandlungen' und sie würde den Verstand verlieren und einknicken. Bei dem Gedanken knurrte ihr inneres Tier wütend auf...
Oh, nein...
Damit war die Wölfin gar nicht einverstanden!
Das leise Knurren drang auch über Lia's Lippen und sie spürte, wie der Mann hinter ihr aufmerkte.
„Immer noch nicht genug, Omega? Ich bin beeindruckt!"
Alia drehte sich in seinen Armen um und ihre Verachtung loderte hell in ihren Augen. „Ausgezeichnet! Dann gehts weiter, kleiner Trotzkopf!"
Alpha Arschgesicht erhob sich und stellte sie auf die Füße. Alia schnaubte verächtlich und stackste würdevoll aus dem Raum. „Aber, aber... wo willst du denn hin, Wölfchen?" Clayton folgte ihr rasch und zog sie in den Bettraum zurück. Er tätschelte ihr grinsend die Wange, drehte sich um und verließ das Zimmer. ‚Häh???' dachte die junge Frau und hörte dann, wie der Schlüssel sich umdrehte und sie einschloss. ‚Göttin... was hatte der Psychopath jetzt wieder vor,' fragte sie sich erschöpft und setzte sich wieder aufs Bett.

Lange musste sie auf die Antwort nicht warten...

AliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt