Zwei Welten

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ACE

Sarah sah unter Tränen dem großen schwarzen BMW nach, der Emma zurück in ihre persönliche Hölle brachte.

In der letzten Woche seit der Gefährtenbund-Zeremonie hatten die drei neuen Alphas und auch deren Vater alles mögliche versucht, um den kleinen Rotschopf im Rudel zu behalten, doch irgendwann hatte der Hamburger Alpha die ganze Debatte beendet, die eine Million zurückverwiesen und mit einem Rudel Krieg gedroht. Das war der Zeitpunkt, in dem Emma dazwischen gegangen war und verkündet hatte, dass sie freiwillig zurückgehen würde. Alia hatte sie daraufhin an der Hand genommen und war mit ihr in den Garten gegangen. Da war die kleine rothaarige Omega weinend in ihren Armen zusammengebrochen. Sie hatte lange gebraucht um sich zu beruhigen und als sie wieder in der Lage war zuzuhören, hatte ihr Alia von ihrer Vergangenheit mit ihrer Mutter erzählt. Von dem Opfer welches diese für sie gegeben hatte und dann steckte Lia ein kleines Döschen mit violetten Tabletten und einen Flakon mit Kräuterparfum in Emmas Tasche. „Für den Fall, dass du ausbrechen kannst... Damit du unsichtbar wirst!" hatte die weißhaarige Frau gesagt und küsste ihre Mit-Omega auf die Wange.

Sarah sah zu den beiden hin und wusste, dass der einzige Trost für Emma nun von jemanden kommen konnte, der ähnliches erlebt hatte. Ace zog die junge schwarzhaarige Frau an sich und massierte ihr die verkrampften Muskeln der Schulterpartie. „Bitte, bleib!" sagte Ace leise. Sarah drehte sich zu ihm um und sah den großen Beta in die Augen. „Ace... was ist das mit uns? Ich meine, du bist ein Wandler und ein Beta dieses Rudels... wie soll ich da rein passen? Ich bin nur ein Mensch..." Ein wütendes Knurren dröhnte in der Kehle des Mannes, seine Augen wurden golden als der Wolf aufstieg. Und verdammt...war der Wolf sauer! Dieses Weibchen war seins! Niemand beleidigt sein Weibchen! (Auch sie selbst nicht!) Vielleicht musste das Weibchen mit einer großen Jagdtrophäe beeindruckt, besänftigt und beruhigt werden... ÜBERZEUGT WERDEN...mit einem köstlichen Reh zum Beispiel!

Sarah streichelte zärtlich über die bebende Brust des Mannes und summte leise ein Schlaflied. Als Emma so schrecklich verletzt und halb wahnsinnig vor Angst zu ihr gekommen war, hatte sie ihr dieses Lied vorgesungen und die Omega hatte sich dadurch tatsächlich beruhigt. Und auch bei dem Wolf vor ihr klappte es. Langsam verblasste das glühende Gold und die Teddybär Augen des Mannes sahen wieder auf sie runter. Ace lehnte seine Stirn gegen ihre und lächelte: „Wieviele Beweise brauchst du noch? Nur eine vorbestimmte Gefährtin kann einen aufgestiegenen Wolf beruhigen und zurückdrängen..."

„Aber ich bin ein Mensch, Ace.." wisperte Sarah mit feucht schimmernden Augen. „Und? Ich hab hin und wieder sehr flauschiges Fell und heule den Mond an... Es ist mir völlig egal, ob du ein Mensch, Wandler, Hexe oder Engel bist... Mein Wolf hat dich erkannt! Du hast Lia nicht nur das Leben, sondern auch ihre Zukunft gerettet. Dank dir trägt mein kleines Mäuschen jetzt Welpen und ist mit meinen Alphas verpaart. Das warst du, Liebling! Ich werde dich nie, nie mehr gehen lassen!" Jetzt heulte Sarah wahre Sturzbäche und bekam prompt einen Schluckauf. „Und ... (hicks) ... das Rudel ?" Ace lachte schallend, legte seine Hände an ihre Hüften, hob sie hoch und wirbelte sie mehrfach im Kreis. „Engel! Die vergöttern dich! Du hast diesem Rudel eine unglaubliche Luna gegeben... Sag ja! Sag, dass du bleibst!"

Sarah weinte und lachte zugleich und rief: „Ok, ok... du hast mich!" Ace ließ sie mit einem ernsten Ausdruck zu Boden, nahm ihr Gesicht in beide Hände und sagte mit heiserer und dunkler Stimme: „Ganz recht, Liebling... ich hab dich!" Dann senkte er seine warmen vollen Lippen auf Sarahs Mund. Zunächst sanft, dann wurde der Kuss leidenschaftlich, ihre Zungen rangen um Dominanz - ein Kampf, den der Wandler im Endeffekt gewann. Als er den Kuss schließlich beendete, waren ihre Lippen von der wilden Glut leicht geschwollen und die Augen glasig vor Lust. „Ok, Wolfsjunge... wir brauchen dringend ein ruhiges Plätzchen... sofort wäre gut."Ace hob eine Augenbraue und grinste frech. „Willst du etwa unartig werden?" fragte er hoffnungsvoll. „Ich bin ungefähr 6,5 Sekunden davon entfernt, dir die Hose runterzureißen und meine Zungenfertigkeit unter Beweis zustellen!" schnaufte die junge Frau und ihre Hände wanderten unter sein Hemd.

„Alles klar, Baby... Halt dich fest!" Ace schaufelte sie in seine Arme und stürmte in den Wald. Das kleine Teufelchen auf Sarahs Schulter kicherte und Sarah begann seinen Hals zu küssen und an der Schulter zu knabbern. Ace stöhnte während er weiterlief und knurrte: „Vergiß den Engel! Du kleine Sirene!!!" „Weniger reden!" (Kuss!) „Mehr laufen!" (Knabber!). Ace erreichte eine Lichtung, wundervoll malerisch plätscherte ein kleiner Bach in einer Blumenwiese. Sarah warf einen kurzen atemlosen Blick darauf und japste: „Jepp... Perfekt!!" Dann wand sie sich aus Ace' Armen und zerrte an seinem Hemd. Die Knöpfe sprangen in alle Richtungen und endlich konnte sie die stahlharten Muskeln streicheln. Sie folgte dem feinen Pfad aus goldenen Haar über das Eight-pack, dann der V-Linie entlang und öffnete mit einem entschlossenem Gesichtsausdruck seine Jeans.

„Hmmmm..." summte sie glücklich als die Hose weg war und Sarah feststellte, dass das heiße Exemplar von Mann vor sich keine Unterwäsche trug, sein Glied für sie schon äußerst bereit war. „Sekunde, Baby... Gleiches Recht für alle!" flüsterte Ace heiser und zog die junge Frau genüsslich aus. Gierig glitt sein Blick über den üppigen Körper, dann sah er ihr in die Auge: „Verdammte Perfektion!!" schnurrte er und Sarah sprang ihm in die Arme.

Beide lagen danach aneinander geschmiegt in den Blumen und versuchten wieder zu Atem zu kommen. Ace' Wolf war halb im Delirium, lag in seiner Brust auf der Seite und hechelte glücklich. Sanft streichelte Ace in kleinen Kreisen über Sarahs Arm. „Bleib bei mir...!" sagte er leise. „Hmmm...?!" kam es von ihr.
„Tritt in den Gefährtenbund mit mir...!" Sarah richtete sich auf. „Meinst du das ernst? Bitte spiel nicht mit mir, Ace?! Das könnt ich nicht ertragen!" Ace umfasste ihr Gesicht und strich mit dem Daumen sachte über ihre Wange, seine braunen Augen fesselten die ihren mit einer Ernsthaftigkeit, die Sarah einen Schauder über den Körper schickte. „Ich hab noch nie etwas ernster gemeint. Du bist der fehlende Teil meiner Seele und meines Herzens. Lass mich nicht ohne dich leben, meine kleine, wunderschöne Sirene! Tritt in den Gefährtenbund mit mir.. bitte!!!" und Sarah gab überglücklich ihr Einverständnis.


Als der Wagen mit Emma in der Ferne verschwand, schluchzte Sarah auf. Ace' starke Arme zogen sie fest an seine Brust. Sie wimmerte: „Ich fühle mich so schuldig... Emma fährt zurück in die Hölle und ich..? Ich habe einen Gefährten und eine neue Familie gefunden... Das ist so unfair!" Weinend vergrub Sarh ihr Gesicht in seinen Armen. Ace streichelte zärtlich ihre schwarzen Locken und massierte sachte ihre Kopfhaut. „Sie wollte nicht, dass du unglücklich bist, Liebste... und wir finden einen Weg, dass wir sie alle wiedersehen können... der kleine Rotschopf ist doch längst in unserem Herzen.." „Versprochen?" fragte Sarah mit Tränen nassen Gesicht. Ace neigte den Kopf und küsste sie zärtlich.

„Versprochen!"

AliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt