(Triggerwarnung)
ALIAAlia bemerkte nicht, wie Alpha Warren ihr folgte. Zu vertieft war sie in ihre Gedanken verstrickt, zu sehr bettelte ihre Wölfin darum, zurück zu ihren Gefährten zu gehen. Als Lia sich den Rudelgrenzen näherte, konnte sie die wartenden Gammas riechen, deren Gewaltbereitschaft und .... sie konnte Clayton Manning riechen. Ein Angstschauer raste durch ihren Körper und setzte gewaltige Mengen an Adrenalin in ihren Blutkreislauf frei. Clayton stand lässig an einen Baum gelehnt da, die Arme vor der Brust verschränkt und sah der Omega mit einem grausigen Lächeln entgegen.
Vier lange Narben zogen sich über sein schönes Gesicht und sein verletztes Auge bedeckte eine schicke, piratenartige Augenklappe. Bei dem Anblick richtete sich Lias Wölfin triumphierend auf und putze sich stolz das Brustfell. Der Beta tauchte hinter Alpha Arschgesicht zwischen den Bäumen auf und gesellte sich zu seinem Boss. Es war gespenstisch still. Selbst die nächtlichen Räuber verhielten sich vollkommen ruhig. „So sehen wir uns also wieder, meine kleine Omega..." schnurrte Clayton. Der Beta zog verächtlich die Lippen hoch und bleckte die Zähne. „Du hattest recht... Die Androhung, dass andere ihretwegen zu Schaden kommen könnten, hat sie direkt zurück in meine wartenden Arme getrieben. Ich danke dir, Kayla!" Hinter ihrem Bruder betrat nun die Delta die Szenerie.
Lias Augen weiteten sich in Schock. „Wir waren mal Freunde... Wie konntest du nur?" flüsterte die junge Omega schockiert. Kayla sah sie voller Verachtung an und sagte: „Du hast dir etwas genommen, was dir nicht gehört! SIE WAREN MEIN! FÜR MICH BESTIMMT!"
„Das ist nicht wahr!" donnerte eine dunkle Stimme, Warren trat an Alias Seite und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Ich weiß, was du da tun willst, Kleines. Aber das darfst du nicht. Meine Jungs brauchen dich. Ihre Wölfe haben dich bereits vor Jahren gewählt und deine Wölfin sie doch ebenso! Ganz egal, was Alpha Manning sich da zusammen fantasiert... Deine Wölfin hat gewählt! Sie wird ihn niemals akzeptieren. Jede Vereinigung mit ihm wird für dich UND für sie eine Vergewaltigung sein, ist dir das klar?"
Alia atmete schluchzend ein und nickte kaum wahrnehmbar. „Alpha... ich bin nicht dumm... natürlich ist mir das klar. Aber lieber wähle ich dieses Leben, als dass andere meinetwegen ihr Leben verlieren!" Um Verständnis flehend sah die junge Frau zu dem Vater ihrer drei Liebsten auf. Der seufzte leise und strich ihr sachte über den Kopf. „Meine Söhne haben sich weise entschieden! Du wirst eine großartige Luna werden. Und ich versteh, dass du denkst, dich opfern zu müssen. Dennoch werden wir jetzt gehen. Mein Territorium, mein Wort zählt... wenn die Eifel Krieg will, dann wird das so geschehen! Und nichts was du tust, könnte das verhindern, Kleines."Warren drehte Alia um und schob sie vor sich her, als er plötzlich zurückgerissen wurde. Der Beta hatte die Rudelgrenzen überquert und den Alpha auf das Eifelgebiet gestoßen.
„Oh, oh, oh.... So was... du stehst hier auf meinem Land! Und hast versucht, die Mutter meiner zukünftigen Welpen zu entführen... Tststs..." missbilligend schnalzte Clayton mit der Zunge. Beta Johannes grinste finster und ließ die Fingerknöchel knacken...
.... Wie ein Mann stürzten sich die Gammas auf Warren Blackford. Dieser verwandelte sich rasend vor Wut in seinen riesigen schwarzen Wolf und warf sich in den Kampf. Ein sehr ungleicher Kampf, als sich zu den acht Kriegern, der Beta und Clayton selbst gesellten. Alia japste entsetzt und erstarrte für eine Sekunde. Dann übernahm ihre Wölfin. Lias Knochen formten sich um und ihr kleines weißes Seelentier schoß vorwärts.
Die Wölfin war stinksauer!
Sie war zwar halbwegs einverstanden gewesen mit Alias Plan, aber sie würde doch nicht an der Seitenlinie stehen bleiben und zusehen, wie der Vater ihrer gewählten Gefährten in Stücke gerissen wurde!Das Wölfchen - nur halb so groß wie die kämpfenden Krieger - hing auch prompt am Hinterbein eines Gammas, der Warren zu Boden drückte und begann dieses als Kauknochen zu missbrauchen. Knurrend fuhr der massige Kriegerwolf herum und packte sie am Nacken. Mit einem Ruck riss er sie von sich und schmetterte sie gegen einen Baumstamm. Hechelnd blieb sie benommen einige Sekunden liegen, dann schüttelte die Wölfin fauchend den Kopf und preschte erneut vor. Sie verbiss sich kreischend in der Rute des Betas und zerrte mit aller Kraft daran. Die Wirbel in der Rute krachten und begannen zu brechen. Der Beta heulte vor Schmerz. Da traf ein mörderischer Schlag Lias linke Flanke und schleuderte sie zur Seite. Eine braune Wölfin richtete sich grollend vor ihr auf, sah kurz voller Hass auf sie herab ... dann stürzte Kayla sich auf die weiße Omega.
Die Fänge der braunen Wölfin gruben sich in Alias Schultern und die scharfen Krallen rissen die Seiten des viel kleineren Tieres auf. Blut sprudelte auf den Waldboden und tränkte die aufgewühlte Erde. Warren heulte auf, als er das sah und versuchte ihr zur Hilfe zukommen, doch die schiere Masse der Gammas - deren brutale Attacken allmählich das Leben aus ihm prügelten - drückte den schwarzen Wolf zu Boden. Und so konnte er nur hilflos zusehen, wie die Delta sich auf die am Boden liegende Omega stürzte und die Sichelkrallen tief.. ach, so tief in ihren Unterleib rammte und diesen weit aufrissen...
Die weiße Wölfin bäumte sich auf und versuchte auf die Beine zukommen, doch der Blutverlust war zu groß und mit einem verzweifelten Blick auf Warren schlossen sich die dunklen Augen.
Der alte Alpha brüllte auf, mit letzter Kraft buckelte der schwarze, übel zerbissene Wolf und schaffte es sich zu Alia durch zu kämpfen. Es war auf einmal totenstill auf der Lichtung. Die Eifler wandelten sich wieder zu Menschen und starrten auf die regungslos, in einer immer größer werdenden Blutlache daliegenden Omega. Fiepend stupste der schwarze Wolf sie an und sackte dann hechelnd neben ihr zusammen.
Clayton drehte sich langsam zu Kayla um und musterte sie mit einer Eiseskälte. „Du hast meine Omega getötet!" zischte er. Kayla duckte sich verängstigt und schwer atmend. „Sie lebt doch noch..." wimmerte sie. Clayton packte die Delta Wölfin an der Kehle und rammte sie hasserfüllt gegen einen Felsen. „OMEGAS HABEN KAUM SELBSTHEILUNG! SELBST WENN SIE JETZT OPERIERT WERDEN WÜRDE, WÜRDE DER BLUTVERLUST ZU IHREM TOD FÜHREN! WAS MEINST DU WARUM ICH KEINE KÖRPERLICHE FOLTER ANGEWENDET HABE, UM IHREN WILLEN ZU BRECHEN?" brüllte er.Der Alpha wandte den Kopf und sah mit verzerrter Miene zu Warren hinüber. „Jetzt ist es auch egal... Tötet ihn." Sein Beta grinste geisterhaft und schlenderte seelenruhig zu dem schwarzen Wolf hinüber. Warren hatte - wie Alia - das Bewusstsein verloren. Sein großer Kopf lag halb auf den kleinen, vom Blut rot gefärbten Körper. Johannes griff in den Nacken und setzte seine Klauen an der entblößten Kehle des sterbenden Alphas an, da wurde er nach hinten geschleudert. Ein großer goldener Wolf verbiss sich in seiner Seite. Brüllend vor Wut warf Ace sich in den Kampf, sein Vater nur eine Sekunde hinter ihm. Zwei goldene Riesen, rasend vor Zorn, ohne Verletzungen und halb im Berserker-Modus trieben nun die feindlichen Gammas vor sich her.
Drei gewaltige schwarze Wölfe stürmten an der Spitze von mehr als dreißig riesigen Kriegerwölfen ins Kampfgetümmel. Ace wirbelte mit blutverschmierter Schnauze herum und knurrte sie an. Dann deutete er mit einem Kopfschlenker in Warren's Richtung, bevor er sich wieder daran machte, die Feinde zu Schaschlik zu verarbeiten.
Konstantin wandelte sich und kniete neben seinem Vater nieder. Mit einem scharfen Pfiff rief er zwei der seiner Gamma-Krieger zu sich. Diese hoben ihren Alpha auf und rannten zum Rudelhaus zurück. Kon drehte die reglose Wölfin um und wimmerte verzweifelt auf. Lucan sank auf den Bauch und stupste ihn jaulend an. Sein Drilling verstand, hob den leblosen Körper hoch und band ihn mit den Überresten der zerfetzten Kleidung auf dem Rücken seines Bruders fest. Lucan erhob sich und schnellte vorwärts. Mit gewaltigen Sätzen preschte er durch den Wald, seine Brüder an der Seite und betete zur Göttin, dass sie nicht zu spät sein würden um ihre kleine geliebte Gefährtin zu retten...
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Alia
WerwolfEine Omega ist wertvoll und sehr selten. Daher gehört sie immer dem gesamten Rudel. Doch meine Eltern wollten mir ein freies Leben außerhalb des goldenen Käfigs ermöglichen und so bezahlte meine Mutter den ultimativen Preis für meine Freiheit. Ich...