Kapitel 33

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Coconut stand wieder auf der Koppel. Nachdem Viktor mit ihm über eine halbe Stunde Bahnfiguren geritten war, hatte er noch ein Hindernis aufgebaut. Nach einer Weile war Lena noch Mal vorbeigekommen. Viktor hatte ihr irgendwas über ein Reitsportzentrum erzählt und dass sein Vater ihn Morgen mit ihm dahin fahren könnte. Lena schien das super zu finden, sie hatte etwas gesagt wie: „Das ist ja toll. Dann bekommt Coco noch eine Chance im Springen. Aber ein Turnier im Monat reicht."

An sich hatte Coconut nichts gegen Turniere, aber nicht mit Viktor. Auch heute hatte er kein Wort zu ihm gesagt. Äppelbell hatte wenigstens noch Sachen wie Komm jetzt mit du Mistvieh oder wehe, du blamierst mich wieder gesagt. Coconut hätte es nie für möglich gehalten, dass ein Mensch so eisern schweigen konnte. Wenn der je ein Wort zu mir sagt, fresse ich mein Knotenhalfter, dachte er.

„Was?", fragte plötzlich eine wohlbekannte Stimme neben ihm. Ups, da hatte er wohl laut gedacht. Wo kam Frido eigentlich gerade her? „Hab nur laut gedacht", murmelte er. „Über Viktor, stimmts? Du magst ihn wohl nicht so sehr", fragte Frido. „Hm", machte Coconut und nickte. „Der ist total seltsam! Der redet kein Wort mit mir! Der hält mich wohl für dumm! Sogar Äppelbell hat mit mir geredet. Und Lena merkt das gar nicht! Was ist eigentlich mit ihr los? Ist sie blind und taub geworden oder was?" „Sie hat wohl gerade sehr viel um die Ohren mit ihrer Arbeit und damit, Laura zu unterrichten. Menschen werden wohl blind, wenn sie Stress haben", meinte Frido und klang wie ein richtiger Philosoph.

„Viktor ist aber schon komisch", kam eine Stimme zu ihnen herüber. Die Stimme gehörte zu Pia, die gerade mit Emma Ringo und Cirly auf die Koppel brachte. „Ist dir eigentlich aufgefallen, dass er kein Wort mit Coco redet?", fragte Pia Emma. „Nicht wirklich", meinte Emma. „Er ist so arrogant, er ist sich wirklich zu fein Coco auch nur das Gefühl zu geben, dass er ein Lebewesen mit Daseinsberechtigung ist", entrüstete sich Pia. „Aber er ist ja auch Adelig", meinte Emma. „Oh ja, der feine Herr von Höbehein", spottete Pia.

„Viktor ist ja echt Gesprächsthema Nummer eins", bemerkte Frido. „Und Coco, hast du das Training mit Von Viktor überstanden?", fragte Ringo. „Naja gerade so", seufzte Coconut. „Wir müssen Lena zeigen, was Viktor für ein Idiot ist!", rief Cirly. „Ich würde noch mal Morgen abwarten. Von Viktor wollte mit mir zu so einem Reitzentrumssport oder so fahren", meinte Coconut und scheiterte daran, zuversichtlich zu klingen.

Am Nächsten Tag kam Von Viktor schon am Vormittag. An seinem BrummKasten war auch ein BrummKastenStall dran. Er brachte Coconuts Sachen in den BrummKastenStall und ein älterer Mann kam mit einem Halfter zu Coconut. „Du bist ja genauso prächtig, wie Viktor erzählt hat. Zwar kein Hengst... Aber Geld kannst du ja trotzdem noch bringen", sagte er, als er Coconut aufhalfterte. Nicht schon wieder solche Leute! Äppelbell war von der gleichen Sorte. „Wenn er sich heute gut macht, musst du diese Lena dazu bringen, ihn zu verkaufen", sagte er auf dem Weg zum BrummKastenStall. „Das wird schwer, aber ich tu mein Bestes Pa", antworte Viktor. Der Mann war also Viktors Vater. Viktors Vater übergab seinem Sohn den Führstrick und Viktor führte ihn hinein. Kurz nach dem die Klappe geschlossen war fuhr der BrummKastenStall los.

Vielleicht würden sie ihn nicht kaufen wollen, wenn er sich nicht gut benahm. Aber von solchen Leuten würde er dann nur Schläge bekommen und Lena war ja nicht da, um was zu machen. Wahrscheinlich sollte er das lieber lassen. Lena würde ihn doch sowieso niemals verkaufen, oder?

Nach ungefähr einer halben Stunde hielt der BrummKastenStall an und Viktor führte ihn heraus. Vor Coconut lagen Mehrere große Gebäude, wahrscheinlich Reithallen und Ställe, zwei große Reitplätze mit Hindernissen und mehrere kleine Paddocks. „Oooouuu, Besuch!", wieherte ihm ein brauner Hengst, der eine weiße Schweifspitze hatte, von einem der Paddocks entgegen. Coconut brummte nur ein Hi und wandte den Blick ab.

Viktor führte ihn zu einem Putzplatz, putzte und Sattelte ihn und führte ihn wieder Richtung Reitplätze. Er führte ihn auf den ersten Platz, auf dem Hindernisse aufgebaut waren, die höher waren, als auf Coconuts letztem Turnier, was bedeuten musste, dass das M war. Auch Viktors Vater wartete schon auf dem Platz. „Dann zeig mal was er kann", sagte dieser und Viktor schwang sich auf Coconuts Rücken.


ℂ𝕠𝕔𝕠𝕟𝕦𝕥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt