Kapitel 3

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Sicht Mike:

"Hier für Tisch drei", rufe ich meinen Kollegen Jake zu, der sofort das vollbeladene Tablett nimmt mit den ganzen Cocktails an dem Mädchentisch, wo einige mir bekannte Gesichter sitzen, mit denen ich mal was hatte. Oder doch nicht? Meine Güte, bei all den weiblichen Bekanntschaften und die gesammelten Handynummern zahlreicher Frauen die ich habe, habe ich schon den Überblick verloren. Daher nicht verwunderlich, dass ich schon nicht mehr weiß, mit wem ich alles Sex hatte.

"Wird gemacht", sagt Jake und geht zu den Damen, die sehnsüchtig auf ihre Cocktails warten. Und scheinbar auch auf mich, wie ich es von hier aus erkennen kann, weil deren Gesichter irgendwie enttäuscht aussehen, weil ich sie ihnen nicht persönlich bringe. Aber sie nehmen es trotzdem an und bedanken sich ihm. Doch kaum, dass er sich wieder umdreht, winken mir die Ladys zu und ich grinse ihnen sexy zurück, wodurch sich deren Stimmung wieder hebt.

Jap, ich hab's drauf.

"Mal ehrlich, Mike, wie schaffst du das jedes Mal mit den Mädels?", fragt er mich das und ich kann ein wenig Neid in seiner Stimme heraushören.

Ich mische das nächste Cocktail gerade, als er mich das fragt. "Ich mache das schon sehr lange und da hilft nur Übung. Und vor allem Selbstvertrauen."

"Das sagst gerade du. Du mit deinem Gesicht und deinem Körper, da kannst du jedes Mädchen haben", höre ich wieder Neid heraus und Resignation. Ich verstehe den Grund nicht, warum er sich immer so klein macht. Ja, es mag zwar stimmen, dass ich für die Damenwelt sehr heiß bin und auch sehr gut im Bett, aber Jake hat doch auch gute Chancen bei den Mädels. Die sehen nur nicht, was er in sich hat und das ist das Traurige daran. Und obendrein noch bemerkt, sieht Jake auch ganz gut aus mit seine verwuschelte braune Haarmähne und die braunen Augen. Und Muskeln hat er ebenfalls, alles gute Eigenschaften plus seinen Charakter mit einbezogen.

"Ach, hör auf, Jake, du bist auch nicht von schlechten Eltern. Du kannst gut mit mir mithalten."

"Ja, klar", sagt er nur und ich kann eindeutig das Augendrehen vernehmen, auch wenn ich das nicht sehe, da ich mich auf den Erdbeer Daiquiri konzentrieren muss, der für Dana ist. Das Meiste ist bereits fertig, nur noch das, und dann kann es zum Stammtisch meiner Freunde. Kurz linse ich zum Tisch rüber und sehe meine Freunde da reden und lachen. Die Damen sehen heute wieder ganz bezaubernd aus. Eine so erfrischend in ihrem mintfarbenen Jumpsuit, die andere in so ein Lilaton. Und dann noch Stacy, die in einem schwarzen Hauch von Nichts gekleidet am Tisch sitzt und lacht, wie als hätte sie das Lustigste der Welt gehört. Ein kleines Grinsen schleicht sich auf meinem Gesicht, als ich wieder an unsere erste Begegnung zurückdenke. Da waren Stacy und Rémi das erste Mal hierhergekommen und haben sich dort was zu Trinken bestellt und ich so, als ich meine Schicht erst angefangen habe, habe Stacy sofort angemacht und mit ihr geflirtet. Und was machte sie, sie lehnte sich an Rémi und nannte ihn "Liebling". Zuerst hatte ich echt gedacht, sie wären ein Paar, bis sie irgendwann nach mehrere Besuche hier und nach mehrere Anmachversuche meinerseits gestanden haben, dass sie das nicht seien. Über meinem verdatterten Blick hatten sie dann so gelacht und ich hatte nur gefragt, wie das sein kann und dann Rémi so "Eigentlich sind Männer wie du voll mein Typ." Ab da hatte sich diese Bekanntschaft zu Freundschaft umgewandelt. Klar mag es zwar noch sein, dass ich mit Stacy auf eine gewisse Art und Weise flirte, aber das ist mittlerweile rein freundschaftliches Necken. Auch wenn ich schon zugeben muss, dass Stacy wirklich die Obergranate ist. Richtig scharf und sexy, aber so unnahbar für mich.

"So", sage ich dann laut genug, damit Jake das hört, "Bring das zum Stammtisch unserer liebsten Gäste." Die Cocktails und alles weitere stehen auf dem Tablett bereit und können gebracht werden.

"Okay." Mit dem vollbeladenen Tablett verschwindet er zu meinen Freunden und ich nehme weitere Bestellungen auf, die ich sofort weiter reiche oder nochmal kurz mixe und sie dann überreiche. Einer dieser männlichen Gästen, die sehen so aus wie trinkende Rowdies, will Bier vom Fass, was ich ihm sofort gebe.

Desire in the FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt