Kapitel 21

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Sicht Mike:

15:54.

Es ist also gleich soweit und meine Freunde kommen jede Minute.

Die Dekoration ist fast fertig. Solange ich das übernehme, ist Julie mit Emily raus, um einen Spaziergang mit ihr zu machen, damit sie ja nicht mitkriegt, was hier abgeht. Zwischenzeitlich schreibe ich mit Julie, um den Stand der Dinge zu wissen und wie es so läuft. 

Sie hat mir zurück geschrieben, dass sie bald zurück sein werden. Zuvor wollen sie nochmal in den Kiosk gehen, um Chips zu holen und hat wissen wollen, welche Sorte es unbedingt sein müssen. Ich hab ihr geschrieben, dass es einmal Salz und einmal Paprika sein sollen. Vorhin hat mir Stacy geschrieben und gesagt, sie würde den Dip mitbringen, den sie hier einmal gemacht hat. Seitdem wir ihn probiert und gegessen haben, fragt Emily immerzu, ob es den irgendwann nochmal geben wird, also hab ich sie gefragt, ob sie den machen würde für heute. Und sie hat zurück geschrieben, dass sie ihn machen wird.

Mein Gaumen freut sich schon jetzt darauf, wieder die Geschmacksexplosion zu erleben, den ich mit Stacy zuletzt hatte. 

O weh, denke ich und meine Augen weiten sich. Hört sich das zweideutig an.

Mein Lachen vibriert in der Brust, weil ich ihn zu unterdrücken versuche. Ein Schmunzeln taucht auf mein Gesicht auf und ich denke an die Nacht bei ihr in der Küche zurück, die dann nur wenig später auf dem Sofa vorgesetzt wurde. Ich erinnere mich noch genau, wie sie geschmeckt hat. Und dass ich sie wieder haben will. Wieder schmecken will.

Ruhig bleiben, Mike, ruhig bleiben, denk nicht mal daran!

Ich muss ruhig bleiben, mich zusammenreißen und mich weiter auf die Dekoration konzentrieren, statt vor mich hin zu fantasieren. 

Bunte Luftschlangen und Girlanden hängen und liegen hier und dort im Wohnzimmer und in der Küche verteilt, die Tischdecke dekoriert den Tisch und unser bestes Geschirr haben wir hervorgeholt und sie stapelweise aufgereiht, damit jeder danach greifen und sich sein Essen portionieren kann. Und der Banner hängt auch bereit, der zur Küche führt. Es ist fast alles fertig, es fehlen nur noch die Gäste und das Geburtstagskind.

Das Klingeln an der Tür lässt mich aufhorchen und ich eile dorthin, um sie dem ersten gast zu öffnen. Stacy tritt ein und begrüßt mich mit einem strahlenden Lächeln, dass mich sofort ansteckt und ich es ebenso strahlend erwidere.

"Hi."

"Hi." Die Tür mache ich hinter ihr zu.

In ihrer Hand hält sie eine Tüte, aus der ein Geschenk hervorlugt und in der anderen Hand sind sicher die Dips, die sie gemacht hat. Aber ich achte nicht darauf, eher betrachte ich sie. Der grüne Mantel bedeckt nur ein Teil ihres dunkelblauen Kleides, der mit geflochtenen Lederkordeln um ihre Taille ihren Körper umschmeichelt, den ich gerne wieder spüren will. Passend trägt sie flache Ballerinas und ihr Haar hat sie zu einem breiten Hochzopf gebunden.

"Du sieht umwerfend aus." Sanft küsse ich ihre Wange, bevor ich es wage, ihren wundervollen Mund zu erobern.

Seufzend gibt sie den Kuss nach und er wird tiefer. Meine Zunge streichelt ihre und ich schmecke ihre herrliche Süße, die mich süchtig macht.

Aber ich muss mich zusammenreißen, also löse ich mich schweren Herzens von ihr.

"Danke, du auch", murmelt sie, noch ganz benommen vom Kuss.

Ich lecke mir über die Lippen, um den letzten Rest des Kusses zu schmecken.

"Schon aufgeregt?", fragt sie mich.

"Etwas, denn es werden unsere Freunde dabei sein und Emily wird heute ihren großen Bruder kennen lernen", sage ich und nehme ihr das Geschenk ab und führe Stacy in die Küche, wo sie die Tüte mit den Dips abstellen kann, die sie dann herausholt und verteilt. "Und du? Bist du auch aufgeregt?"

"Ja, aber es wird sicher gut werden", klingt Stacy zuversichtlich.

"Bestimmt."

Es klingelt wieder. Ich öffne und es kommen Dana und Leif herein. Sie sind ebenfalls beladen mit Geschenke und Tüten, in der sicher die Partysnacks drinnen sind. Dana ist ein wenig geschminkt, sie schimmert lila, blau und silbern, worauf ich schließen kann, dass sie das Geschenk für Emily bereits trägt und nicht mehr viel zu machen ist. 

Leif begrüße ich mit einem brüderlichen Handschlag und Dana drücke ich einen Kuss auf die Wange. Dana redet die ganze Zeit davon, wie nervös Leif ist, in wenigen Minuten seine Schwester kennen zu lernen. Leif lacht nur und meint, dass sicher alles gut laufen wird.

Die Geschenke verteilen sie auf dem Sofa und ich kann bereits Süßes riechen. Hmm, das riecht aber total lecker. Das erinnert mich an ... Erdbeeren.

"Hat jemand ein Kuchen gebacken?", frage ich neugierig und schaue zu, wie Dana einen großen Kuchen aus der Tüte hervorholt, die mit rosa Zuckerguss bestrichen ist und oben steht Emilys Name mit blauer Farbe drauf.

"Ja", sagt sie und präsentiert ihn.

"Sieht gut aus." Am liebsten hätte ich davon jetzt was genascht, doch ich muss mich zusammenreißen und auf die anderen warten. "Schokolade?"

"Worauf du einen lassen kannst", bestätigt sie und zwinkert mir frech zu.

Ich schmolle. Nun will ich wirklich ein Stück haben. Dana, warum ärgerst du mich?

"Du musst mit den Naschen warten, Mike", höre ich Stacy kichern. Ich schaue zu ihr rüber und sehe ihr Grinsen.

"Ich weiß."

"Aber bald gibt es ein Stück."

Breit grinse ich. Darauf freue ich mich schon. Ich spüre, wie sich mir der Speichel im Mund ansammelt vor Hunger auf den lecker aussehenden Kuchen.

Erneut klingelt es und diesmal ist es Stacy, die zur Wohnungstür hingeht, um die nächsten Besucher zu empfangen. 

"Moment kurz, wer ist es?", will Dana laut wissen, die aus der Küche geeilt kommt.

"Es sind Rémi und Maggie", ruft Stacy zurück.

"Alles klar." Ich nehme wahr, wie sie ins Bad geht. 

"Aber wir haben eben Julie gesehen", sagt Maggie, die fast schon rennend in die Küche kommt.

"Und Emily auch, sie ist so süß, ein kleiner Engel", schwärmt Rémi sofort und zieht seine Jacke aus. Alle dekorieren noch fertig, stellen die Snacks auf den Tisch, Dana ist im Bad verschwunden und Leif läuft auf und ab. Er sieht sichtlich nervös aus, weshalb ich zu ihm komme und ihn frage, ob es ihm gut geht.

"Ja, schon, aber ...", er atmet tief durch und redet weiter. "Was, wenn unser Kennenlernen anders verlaufen wird als erhofft."

"Glaub mir, mein Freund, es wird schon alles gut gehen", versuche ich zu beruhigen.

Dana kommt wieder aus den Bad zurück und ... Donnerwetter, sie sieht ja wirklich fantastisch aus! Jeden entfährt ein "Wow!", als sie sie sehen. Dana sieht umwerfend toll aus in dieses Elsa-Kleid, das Stacy extra genäht hat, um Emily damit zu überraschen, dass sie ihre persönliche Elsa heute zu ihrer Geburtstagsfeier bekommt.

"Du siehst umwerfend aus, Süße", ruft Maggie und umarmt sie vorsichtig, um das Kleid nicht zu schaden.

"Da hat sie recht", Rémi küsst ihre Wangen und lächelt breit und entzückt. "Einfach manifique!"

Sie lacht und auch Leif sieht sie wie verzaubert an und in seinen Augen kann ich erkennen, dass er sie am liebsten küssen, entführen und wer weiß was so alles mit ihr anstellen würde.

Aber gerade ist nicht die Zeit dafür, denn ich höre erneut das Klingeln.

Sie sind da.


Heute ist es nun etwas kürzer das Kapitel als sonst, weil mir nicht viel eingefallen war beim schreiben. Aber es ist nicht jedes gleichlang oder mit gleich viele Worten geschrieben.

Hoffe, euch gefällt die Geschichte dennoch und hoffentlich bleibt ihr weiter dabei ^^

Lg Syena

Desire in the FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt