Kapitel 6

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Sicht Mike:

Die Sonne scheint ins Fenster und bringt mir starke Kopfschmerzen ein, von diese ich wach werde und mir stöhnend und immer noch mit geschlossenen Augen den Kopf halte. Warum nur habe ich vergessen, die Vorhänge zuzuziehen?

Weil ich zu müde war, deshalb!

Ich Blödmann habe ausgerechnet das Wichtigste vergessen nachdem ich wieder zurück gekommen bin. Sonst habe ich immer dran gedacht. Warum also ist es mir heute entfallen?

Weil Emily wieder im Wohnzimmer auf mich gewartet hat und weil ich wieder an Stacy gedacht habe. An Stacy und wie sie mich geküsst hat. Wie sie geschmeckt hat und wie sie reagiert hat, als ich sie zurückgeküsst hab. Wir uns unser Verlangen immer mehr nachgegeben haben, bis wir uns voneinander lösen mussten, weil Dana uns gestört hat. Wenn Dana nicht gewesen wäre, wäre vielleicht noch viel mehr passiert als das. Und erneut kommt in mir die Vorstellung hoch, wie es ist, mit Stacy viel weiterzugehen, wie sie sich mir hingibt und ich auf ihr liege. Wir beide nackt und uns der Lust hingebend.

Argh, verdammt, fluche ich stumm und spüre, wie es mir wieder eng in der Jeans wird. Ich darf nicht dran denken. Stacy ist einer meiner liebsten Freundinnen und somit tabu. Ich brauche Ablenkung, ich brauche wieder ein One Night Stand. Ich brauche eine kalte Dusche.

Widerwillig öffne ich meine Augen, blinzle das grelle Licht entgegen, was mir die Augen wehtut. Die morgendliche Herbstsonne scheint hell und grell ins Zimmer herein und ich setze mich auf. Mein Schlafzimmer sieht wie immer aus, nur bemerke ich, dass ich unbedingt wieder aufräumen und Wäsche waschen muss, da viele getragene T-Shirts, Jeans und alles weitere verteilt hier und dort im Zimmer herumliegen. Ich stehe mit einem schmerzvollen Stöhnen, weil mir der Kopf von dem wenig Schlaf noch dröhnt, auf und schlurfe ins Badezimmer. Auch wenn das Bad nicht so groß ist wie das Wohnzimmer, es hat dennoch alles, was es braucht. Und damit bin ich eigentlich zufrieden.

Schnell entledige ich mich meiner Kleidung und Schuhe und schalte die Brause an. Das Gute an dieser Dusche, das Wasser wird innerhalb von fünf Sekunden schon warm, also kann ich sofort rein steigen und mich gründlich abbrausen. Gründlich seife ich mich ein und massiere mir den steifen Nacken. Also ehrlich, angenehmer wird gar nichts mehr. Vielleicht kann Julie sich später drum kümmern. Solange sie mir wieder kein Yogakurs rät.

Fertig mit Duschen, greife ich nach ein Handtuch und trockne mich an. Danach wickel ich ihn mir um die Hüften und kehre ins Zimmer zurück, wo ich mir aus den Kleiderschrank frische Kleidung heraushole. Und wie immer ein schwarzes Shirt und eine graue Sporthose, die schön locker geschnitten ist. Ich ziehe mich an, bleibe Barfuß, trockne mir die Haar bedürftig ab und verlasse das Zimmer. Bereits beim Verlassen höre ich lachende Stimme, die darüber reden, was sie zum Frühstück essen sollen morgen.

"Nein Mama, ich will Pancakes mit Schokoladensoße", sagt Emily mit kindlicher Stimme.

Ich höre Julie lachen. "Wenn du willst, gibt es das morgen, aber nur dieses eine Mal", höre ich den Tadel einer Mutter, die ihr Kind noch richtig erziehen will.

"Jaaa!", höre ich meine Nichte jubeln und Porzellan und Löffel klirren laut, worauf ich schließen kann, dass sie gerade Frühstücksflocken essen.

Breit grinsend betrete ich die kleine aber begehbare, gut ausgestattete Küche. Die gelb gestrichene Wände sehen so freundlich und einladend aus, was seht gut zu der dunkeln Ausstattung der Küche passt, die gut in Schuss gehalten wird. "Frühstückt ihr wieder ohne mich?", frage ich sofort, als ich schon drinnen bin und beiden schauen auf. Emily ist die erste, die vom Platz aufspringt. 

"Onkel Mike!", ruft sie und springt, sofort hebe ich sie hoch auf meine Arme und halte sie an mich gedrückt.

"Hey, kleine Maus", ich gebe ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. "Wie hast du geschlafen?"

Desire in the FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt