Sicht Mike:
Stacy!
Was macht sie denn hier?
Und vor allem woher weiß sie, wo ich wohne?
Ich weiß nicht, was ich erwidern soll und was ich zuerst denken soll? Mein Kopf wechselt die ganze Zeit von "Bist du irre?" bis hin zu "Himmel, siehst du scharf aus in dem Kleid." Und umgekehrt. Aber letztendlich siegt die Vernunft und ich sehe sie verwirrt an. "Was machst du eigentlich hier?", will ich das wissen.
Sie schaut sowohl schuldbewusst als auch unsicher. "Ich wollte dich sehen und Emily hat mir geöffnet."
An meine Nichte gewandt. "Emily, wie oft noch, du sollst nicht jedem die Tür öffnen", erinnere ich sie daran.
"Sie hat mir gesagt, ihr wärt Freunde", sagt sie und sieht mit ihren großen braunen Augen mich an.
"Ich habe sogar Bilder von uns gezeigt, damit ich das beweisen konnte", klärt mich Stacy auf. Ich blicke wieder zu ihr und versuche mich nicht von ihren Körper ablenken zu lassen, der so unsagbar geil aussieht in diesem Kleid.
"Emily, holst du deine Kuscheldecke, damit wir uns gleich den Film angucken können?", bitte ich meine Nichte drum, die sicher nickt, was ich aber nicht sehe kann, weil ich immer noch Stacy ansehe.
"Wird Stacy mit uns mitgucken?", will Emily wissen.
Stacy sieht mich an, wartet auf eine Antwort. Aber was soll ich denn bitteschön antworten? Dass sie gehen wird, weil sie viel zu tun hat? Eher nicht, denn ich möchte Stacy nicht fortjagen oder ihr das Gefühl geben, dass sie hier unerwünscht sei. Aber ich kann auch nicht sagen, dass sie hierbleiben kann. Die beiden kennen sich noch nicht einmal. Und in ihrer Gegenwart drohe ich den Verstand zu verlieren.
Zuerst sollen wir uns dringend unterhalten.
"Bitte", sage ich nur und drehe mich halb zu meiner Nichte um. "Hol die Decke und wenn du magst, auch deine Stoffpuppe."
"Okay." Sie eilt aus der Küche und ins Zimmer, während ich Stacy noch lange ansehe, die einen schuldbewussten Blick hat.
"Mike, es tut mir leid", fängt sie sofort damit an, aber ich unterbreche ihre Entschuldigung, indem ich die Hand hochhebe.
"Was hast du dir dabei gedacht?", verlange ich zischend zu wissen und sehe sie verärgert an. "Du kannst doch nicht so einfach herkommen."
"Und du hättest mir was von einem Kind sagen sollen, die obendrein noch deine Nichte ist", spricht sie leise, scheinbar, weil sie nicht will, dass Emily was vom Gespräch vernimmt. Aber sie klingt nicht weniger wütend als ich es ebenfalls bin.
"Julie wollte nicht, dass ihr das erfährt", bin ich ebenfalls leise und schaue Stacy lange in die Augen.
Sie schaut mich entgeistert an. "Wieso verheimlicht sie uns ihre Tochter?"
"Du weißt, warum", sage ich nur und sie schaut mich verwirrt und fast unaufhörlich blinzelnd an. Sie öffnet den Mund, um etwas zu sagen, schließt ihn aber dann und ihre Augen zucken hin und her, ehe sie sich geweitet vor Schock mich ansehen.
"Emily ist Leifs Schwester."
Ich atme durch die Nase ein und aus. "Ja", antworte ich nur.
Fassungslos sieht Stacy mich an. "Wa-warum hast du mir das nicht gesagt?", will sie von mir wissen.
"Es war so-", fange ich an, aber ich höre dann die schnellen Füße meiner Nichte.
"So, da bin ich wieder", verkündet sie und sieht uns beide mit einem strahlenden Lächeln an. "Können wir nun den Film gucken?"
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Desire in the Fall
RomanceBand 2 der New York Love Reihe Die im BeIng arbeitende Stacy Williams sehnt sich sehr nach Ruhe vor den vielen Männer, die nur von ihr das eine wollen. Und wer eilt ihr ausgerechnet zur Hilfe in einer schlimmen Situation: der unglaublich heiße und...