Sicht Stacy:
Der Glasstrohhalm klirrt im halbvollen Glas herum, der genauso lustlos aussieht, wie ich es bin. Ich mag dieses Getränk nicht so, aber es passt zu meiner deprimierten Stimmung. Es schmeckt zwar, doch meine traurige Stimmung lässt alles Schöne fad schmecken und das macht mich noch trauriger, als ich ohnehin schon bin.
Leise seufze ich auf und schaue hoch Richtung Bar, Mike aber sehe ich nicht mehr dort stehen, sondern die andere. Die junge Frau, die mit einer anderen sich unterhält und die gleiche Haarfarbe hat wie sie selbst. Soweit ich weiß, ist diese Frau lesbisch und ganz sicher mit diese Frau, mit die sie sich so vertraut und strahlend unterhält, zusammen.
Erneut seufze ich leise auf. Neid spüre ich und ich möchte wieder zurück nach Hause, doch lieber habe ich Lust, mich hier in diesem Moment zu betrinken; trotz des Wissens, dass ich Morgen ein wichtiges Treffen mit meine Eltern habe und sie sicher nicht wollen, dass ich mit einen Kater ihnen gegenübertrete. Aber das ist mir jetzt gerade egal. Am besten ich hätte einen ganzen Eimer voll Swimming Pool, in der ich ertrinken könnte. Aber dann könnte ich nicht mehr gerade stehen oder würde sogar wortwörtlich ersaufen.
Ich blicke runter zu mein Cocktail, rühre weiter das Crash Eis durch und trinke einen weiteren Schluck vom blauem Wunder. Mich schüttelnd schlucke ich es hinunter und nehme mir dann einen weiteren, aber diesmal größeren Schluck, damit ich meinen Kummer betäuben kann, der mich noch immer seit einigen Stunden mit ihren scharfen Krallen festhält.
Eine Gänsehaut breitet sich leicht auf meine Arme aus, die ich sofort wegstreichen will, aber es nicht tue. Ich ignoriere es stattdessen, wie ich es die vergangenen paar Tage noch mit Mike getan habe. Mein Verhalten ihm gegenüber bereue ich so sehr, und wie Mike erst mit mir umgegangen ist. So gleichgültig, kühl. Mich hat es bis ins Mark verletzt und mir nur noch mehr offenbart, wie viel ich wirklich für ihn empfinde und dass mein Verhalten mehr als nur schlecht und einfach dumm ist.
"Kein guter Tag, nicht wahr?", werde ich einfach so von der Seite angesprochen und drehe mich zu dieser Person um, der vor mir steht. Ein junger Mann, schätze mal Anfang Dreißig, steht mir gegenüber und schaut mich fragend an. Seine dunkelbraunen Haare sehen zerzaust aus und einige Haarsträhnen fallen ihm leicht über die dicken Augenbrauen, die wunderbar zu seinem kompletten Gesicht passen. Er hat kantige Wangen- und Kieferknochen, schmale Gesichtszüge, einen 3-Tagebart, der ihm richtig gut kleidet und blaue Augen, die fast dieselbe Farbe haben wie mein Cocktail. Ein sehr attraktiver Mann, das ist nicht zu leugnen. Und er sieht auf lässiger Weise schick gekleidet aus mit Hemd, Anzughose und sein Jackett, das über sein Arm hängt.
Ich antworte nur mit ein Schulterzucken. Gerade ist mir nicht nach reden, was ich ihm stumm klarzumachen versuche. Aber er geht nicht, sondern setzt sich einfach mir gegenüber hin ohne zuerst meine Erlaubnis bekommen zu haben. Dass er es wagt, auf mein Stammplatz zu sitzen, während ich hier bin, da hab ich wirklich Lust, ihn anzumaulen und zu verjagen, aber dazu fehlt mir die benötigte Kraft, es zu tun.
"Was wollen Sie hier und warum setzen Sie sich hin, obwohl ich das nicht will?", frage ich genervt und unhöflich, bleibe aber ruhig im Ton, damit ich ja kein Aufsehen errege.
"Sie sehen mir so aus, als würde Sie Kummer plagen." Der Blitzmerker. "Und darauf schlussfolgere ich, dass es sich eindeutig um ein Mann handelt."
"Woher nehmen Sie sich die Frechheit, solche Schlussfolgerungen festzulegen?", will ich verärgert wissen. Und wundere mich trotzdem, woher er das weiß?
"Ist leicht zu erraten." Ja, klar. "Sie haben das Gesicht beim trinken verzogen, was mir zeigt, Sie haben sich ein Getränk bestellt, was Sie nicht mögen und sonst nie bestellen würden. Ihre Laune ist genervt, aber auch unsagbar traurig. Sie wollen mich nicht bei sich haben, obwohl wir uns kaum kennen. Und allein, wie Sie eben zur Bar gestarrt haben, das zeigt mir nur, ein bekanntes Gesicht, für dass Sie mehr empfinden als Freundschaft, die sicher lange gehalten hat. Länger als solche sonst normalerweise sind."
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Desire in the Fall
RomanceBand 2 der New York Love Reihe Die im BeIng arbeitende Stacy Williams sehnt sich sehr nach Ruhe vor den vielen Männer, die nur von ihr das eine wollen. Und wer eilt ihr ausgerechnet zur Hilfe in einer schlimmen Situation: der unglaublich heiße und...