27. Planung

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Sowohl die Rumtreiber, als auch meine Freundinnen saßen noch immer im Gemeinschaftsraum, als ich eintrat.

Dorcas hatte ihre Aufsätze mittlerweile beendet und auch Mary schien beinahe fertig zu sein.

Marlene saß auf Blacks Schoß, während Potter am Fenster stand und Remus Peter irgendetwas über Zaubertränke erklärte.

Sobald ich im Raum stand, blickten sie jedoch alle auf und starrten mich abwartend an.

Das machte mich ziemlich nervös und am liebsten hätte ich einen Blick in den Spiegel geworfen. Wenn ich jetzt noch Blut im Gesicht hatte, wäre das ziemlich schwer zu erklären.

"Verdammt, wo warst du?", fragte Potter und ließ auffällig unauffällig ein unbeschriebenes Blatt Pergament in seiner Tasche verschwinden.

War das die Karte, von der sein Vater erzählt hatte? Die, die ganz Hogwarts anzeigte? Wenn ja, wussten sie jetzt, dass ich das Schloss verlassen hatte.

"Das ist privat", entgegnete ich ruhig und setzte mich auf einen der Sessel, als wäre nichts gewesen. Der Zaubertränkeaufsatz schrieb sich ja leider nicht von allein.

"Ich finde schon, dass wir ein Recht darauf haben, zu erfahren, von wem die liebe Evans ihren Liebesbrief bekommen hat", sprang Black seinem besten Freund bei.

"Ganz sicher nicht", fauchte ich. "Wenn ich es nicht will, werde ich niemandem von meinem Liebesleben berichten. Auch nicht dem selbstverliebtesten Schwanzkopfseeadler aus ganz Hogwarts...ach, Verzeihung...den beiden selbstverliebtesten Schwanzkopfseeadlern aus ganz Hogwarts".

Mary prustete los, während Black die Stirn runzelte, versuchend, meinen Ausdruck zu verstehen.

"War das jetzt eine Beleidigung?", fragte er irritiert. "Die habe ich noch nie zuvor gehört".

"Ich würde sagen, schon", meldete Remus sich mit beeindruckend teilnahmsloser Stimme zu Wort. "Lily meinte sicher den Weißkopfseeadler, einen großen Greifvogel aus Nordamerika, hat das erste Wort jedoch umgeändert, wodurch es zu einer Beleidigung geworden ist".

"Ja, ja, das habe ich auch verstanden", stöhnte Mary ungeduldig und griff nach meinem Handgelenk. "Wenn ihr uns kurz eine Minute geben würdet...Mädchenbesprechung im Bad".

Sie winkte Marlene und Dorcas zu, uns zu folgen, während sie mich ins Bad zerrte und die Tür abschloss.

Als wir unter uns waren, plapperte sie schon drauflos: "Also, mir war klar, dass du das vor den Jungs wahrscheinlich ungern erzählst. Aber jetzt sind wir ja unter uns. Also, wer ist dein heimlicher Verehrer? Was habt ihr gerade gemacht? Und wo habt ihr euch getroffen?"

"Viel Wichtiger", rief Marlene, ohne mir Zeit zum Antworten zu lassen, "Hattest du dein erstes Mal? Wie war es? Habt ihr verhütet?"

Ich verfluchte Sev dafür, diese Art der Nachrichtenübertragung gewählt zu haben. Klar, niemand würde erwarten, dass ein Spion damit seine Infos weitergibt, aber jetzt hatte ich sieben überaus neugierige Schüler am Hals.

"Das war kein kurzfristiges Date", gab ich schnell zu und suchte fieberhaft nach einer Ausrede. Doch mir fiel nichts ein, außer: "Meine Freundschaft mit der Person war rein platonisch. Wir mussten nur kurz etwas Wichtiges besprechen. Ist nicht so interessant".

"Wer's glaubt", grinste Marlene. "Du kannst uns ruhig die Wahrheit sagen. Wir haben schließlich auch von unseren ersten Malen erzählt".

"Ich will aber nicht, dass es die ganze Schule erfährt", diese Sorge war durchaus berechtigt. Marlene konnte, wenn es sich um den neuesten Tratsch handelte, nur selten den Mund halten und plapperte auch immer wieder gern Geheimnisse aus, wenn es die Situation zuließ. Die einzige Möglichkeit, sie ruhigzustellen, war jedoch, wenn ich ihnen von Meghan erzählte. Eine richtige Lüge würde irgendwann auffliegen.

Mein Leben als ZeitreisendeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt