Epilog

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Mit schnellen Schritten lief ich durch die Gänge des Hauptquartiers. Poppys Patronus war wirklich sehr kurzfristig gekommen und ich hatte keine Zeit gehabt, einen Aufpasser für den schlafenden Harry zu finden.

Doch sie hatte gehetzt geklungen und mir versichert, es würde nur eine halbe Minute dauern. Also war ich dennoch teleportiert, in der Hoffnung, dass alles gutgehen würde.

Es fühlte sich seltsam an, wieder hier zu sein. Früher war ich täglich die Treppe hoch und runter gelaufen, hatte hier täglich Training gehabt. Doch seit ein paar Jahren war ich nicht mehr hier gewesen und hatte auch nicht über die Organisation nachgedacht. Deshalb überraschte mich diese plötzliche Einladung doch ziemlich.

Ich hoffte, dass James nicht von seinem Einkauf für Halloween zurückkehrte, während ich weg war. Denn besonders jetzt, wo Voldemort uns suchte, war es gefährlich, einfach so das Haus zu verlassen und ich würde sicherlich keine gute Ausrede finden.

Er hatte gehen müssen, weil wir wirklich wieder ein paar Lebensmittel benötigt hatten und zudem ein wenig Deko für ein kleines Fest, nur mit uns dreien, haben wollten, doch ich hatte keinen für ihn nachvollziehbaren Grund gehabt.

Leicht atemlos, meine Kondition war nicht mehr die Beste, erreichte ich den Versammlungsraum, in dem Poppy bereits stand und mich seltsam anblickte. Nahezu schon mitleidig. Doch bevor ich etwas fragen konnte, erklärte sie schon: "Tut mir leid, dass das so plötzlich kam, aber Jayden ist in Gefahr. Die Organisation hat ihn ein wenig überwacht. Er hat sich in einem magischen Wald in Kanada verlaufen und wird momentan von gefährlichen Tieren angegriffen".

Entsetzt und besorgt sah ich sie an. Der arme Jayden. Er erinnerte sich zwar nicht mehr an mich, doch ich wollte nicht, dass ihm etwas zustieß. "Und wie können wir ihm helfen?"

"Es gibt ein Ritual", erklärte Poppy ruhig, "bei dem Magie übertragen wird. Ich fürchte, du musst deine Magie auf einen Gegenstand übertragen, den wir ihm bringen. Er erhält dann die Magie und kann sich besser verteidigen. Die Magie in deinem Körper bräuchte aber ein wenig Zeit, um sich zu regenerieren. Ich weiß, gerade jetzt ist das sehr gefährlich, aber ihr lebt doch geschützt unter dem Fideliuszauber. Natürlich ist es dennoch deine Entscheidung".

"Wie lange braucht meine Magie denn, bis sie sich wieder so weit erholt hat, dass ich zaubern kann?", fragte ich interessiert nach.

"Nicht lange. Vielleicht drei Tage. Höchstens".

"Dann mache ich das", bestimmte ich. Schließlich ging es um Jayden. Wenn er dadurch überlebte, konnte ich schon ein paar Tage ohne Magie leben. Was war schon der kleine Verzicht gegen ein Menschenleben?

"Sehr gut. Leite deine gesamte Magie in deine Hand um und übertrage sie von dort auf diesen Stein. Das geht wie bei der stablosen Magie".
Poppy hielt mir einen hellblauen, glitzernden Stein hin.

Ich nickte und tat, wie mir befohlen. Dabei spürte ich, wie ich immer schwächer wurde, bis mir so vorkam, als würde ein ganzes Stück von mir fehlen. Tat es ja auch. Die Magie.

"Danke", lächelte Poppy, als meine letzte Kraft aufgebraucht war und der Magiefluss stoppte. "Ich bringe dich dann zurück zu dir nach Hause".

Sie steckte den Stein weg und umarmte mich, zu meiner Überraschung, zum Abschied noch einmal.

Überrascht erwiderte ich die Umarmung. Das hatte sie noch nie getan.

Nach der Teleportation landeten wir direkt vor meiner Haustür.
„Ins Haus kann ich dich leider nicht bringen, weil es ja unter dem Fideliuszauber steht und ich in das Geheimnis nicht eingeweiht bin", erklärte Poppy, bevor sie wieder verschwand.

Mein Leben als ZeitreisendeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt