Am nächsten Morgen schaffte ich es nicht, mich dazu aufzuraffen, zum Frühstück zu gehen. Ich wollte und konnte einfach nicht irgendwelchen Menschen gegenübertreten.
Deshalb schlich ich Vormittags, möglichst viele Geheimgänge nutzend, in die Küche und nahm genug Essen für den gesamten Tag mit.
Damit legte ich mich dann wieder in mein Bett und lag deprimiert herum, starrte an die Decke und fraß haltlos alles in mich hinein. Nicht einmal zum Meditieren hatte ich Lust.
Und es half auch nicht, dass am frühen Nachmittag plötzlich eine Eule gegen mein geschlossenes Fenster flog, sich irgendwie auf der Fensterbank abfing und die Einladung zur Beerdigung der Potters, die am Mittwoch stattfinden sollte, brachte.
Ich schmiss den Brief in die nächste Ecke und schickte die Eule ziemlich grob ohne einen Leckerbissen wieder weg, was mir im Nachhinein schon ein wenig leid tat. Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass mein Leben zurzeit beschissen lief.
Einige Stunden später, ich war beinahe wieder eingeschlafen, ertönte eine Stimme von neben meinem Bett: "Hallo Lily!"
Ich fuhr hoch, ließ beinahe meine Schüssel Schokolade, mit der ich entspannt gekuschelt hatte, fallen und starrte mit weit aufgerissenen Augen den Geist neben mir an: "Was machst du denn bitte hier?"
"Nach dir sehen", seufzend setzte Merlin sich auf meine Bettkante, soweit das als Geist nun einmal ging. "Ich weiß, dass du in der letzten Zeit viel verloren hast".
Ich schnaubte: "Das kannst du laut sagen. Und so ganz unschuldig daran bist du jetzt auch nicht".
Er schien ein wenig an Glanz zu verlieren, doch er widersprach: "Das mit deinen Eltern war das Richtige. Ich weiß, dass du das nicht verstehst, aber sie mussten sterben".
Ich öffnete gerade den Mund, um ihn hochkant wieder hinauszuwerfen, als er hinzufügte: "Aber ich bin nicht hergekommen, um mit dir über deine Eltern zu reden. Ich dachte, du könntest ein wenig Ablenkung gut vertragen".
Damit überreichte er mir einen Umschlag mit der Aufschrift Missionsbefehl.
Ich nahm das Pergament an und starrte darauf, unentschlossen, was ich machen sollte. Eigentlich hatte ich keine Motivation dazu, irgendetwas zu tun.
Das schien auch Merlin zu erraten, denn er erklärte schnell: "Das ist nur ein Angebot. Es ist zwar eine sehr wichtige Mission in der Zukunft, aber es reicht auch, wenn du sie später erst ausführst".
Mit diesen Worten verschwand er durch das Fenster, wissend, dass er unerwünscht war.
Ich seufzte und stopfte noch ein großes Stück Schokolade in mich hinein, bevor die Neugier doch siegte, ich den Umschlag aufriss und den Zettel durchlas:
Missionsbefehl
Ausführer: Yardila Murus (1033), Lily Evans (1978), Odharait (2015)
Zeit: 12.12.2015, 20:00Uhr
Ort: Hogwarts (Treffen: Hauptquartier)
betroffene Person/en: Lily Luna Potter (Erbin des Merlin, Enkelin von Lily Evans), die gesamte Welt
Aufgaben: Lily Luna beim Kampf gegen mutierten Drachen Drakon und Edwina helfen, Schützen von Hogwarts vor ätzendem Blut
Wichtig: Keine Fragen über Zukunft stellen, Gesehenes streng geheim halten, Keinen Kontakt zu Verwandten aufnehmenOkay, jetzt war ich mehr als nur neugierig. Nicht nur, dass ich endlich wieder einmal eine andere Zeitreisende kennenlernte, sondern ich würde ebenfalls meine Enkelin treffen. Ich fragte mich nur, wieso sie mit Nachnamen Potter hieß. Ich würde doch niemals mit James zusammenkommen, oder? Nach allem, was er getan hatte, hasste ich ihn doch. Außerdem durfte ich wegen der Organisation doch gar keine Kinder bekommen.
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Mein Leben als Zeitreisende
FanfictionWenn ihr auf dem Spielplatz einen gruseligen Mann trefft, dann rennt immer weg. Egal, was er euch sagt. Ehrlich, ich spreche da aus Erfahrung, denn ich habe es nicht getan. Ich bin Lily Evans und auf dieses Ereignis folgte die wohl gefährlichste, an...