55. Streich

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Die nächsten Wochen waren der pure Stress. Nahezu alle Schüler lernten jeden Tag nach dem Unterricht oder machten Hausaufgaben. Einige Lehrer hatten nämlich wieder einmal zu langsam unterrichtet und hingen entsprechend mit dem Stoff hinterher. Entsprechend viel Stress machten sie uns und gaben mehr auf, als jemals zuvor.

Daher kam es öfter als einmal zu einem physischen Streit, als zwei Schüler in der Bibliothek zur selben Zeit dasselbe Buch ausleihen mussten und es war eine Seltenheit, dass man einen freien Stuhl fand, um dort zu lesen.

Gleichzeitig mussten wir Siebtklässler auch noch den Streich vorbereiten. Dabei arbeiteten alle wirklich gut zusammen und ich bekam mit, wie Alecto Carrow wirklich jedem half, ganz egal, welches Blut er hatte.

Mehrere Male kam jemand zu mir mit Fragen über einen Zaubertrank und ich bekam von Sev mit, dass auch er öfter um Hilfe gebeten worden war.

Durch alles, was es zu tun gab, konnten James und ich uns nur noch abends treffen oder während wir den Streich vorbereiteten. Selbstverständlich setzte er zum Lernen niemals auch nur einen Fuß in die Bibliothek. Wie er mir erklärte, war das mittlerweile schon fast eine Sache der Ehre und des Ansehens geworden. Wenn Schüler ihn dort nämlich über einem Astronomiebuch finden würden, würden sie darüber reden. Das war ihm peinlich.

Aber unser Zusammen-sein verlief ohne Komplikationen. Wir konnten es gut vor den anderen verheimlichen und auch die Organisation sprach mich nicht darauf an.

Dorcas bekam tatsächlich von ihren Eltern die Erlaubnis, Mathew auch ohne Verlobung von der Magie zu erzählen und nach einigem Betteln bei Dumbledore durfte sie ihn auch zum Abschlussball einladen. Das war für sie eine große Aufmunterung, die sich mit den schrecklichen Nachrichten, die wir täglich im Tagespropheten lasen, widersprach.

Immer mehr Angriffe fanden statt und immer mehr Menschen starben. Am Schlimmsten war, dass ich nicht einmal mehr helfen durfte.

Draußen wurde es immer wärmer, sodass schon bald die ersten Schüler am Schwarzen See gefunden wurden. Natürlich immer mit Büchern oder Notizen in der Hand. Sie kühlten sich nur in den Lernpausen ab im Wasser ab.

Und schließlich standen die Prüfungen an. Obwohl ich mich wirklich gut vorbereitet hatte, war ich ziemlich nervös. Wenn ich jetzt irgendetwas nicht hinbekam, würde sich das vielleicht auf mein späteres Berufsleben auswirken.

Die erste Prüfung, Geschichte der Zauberei, bewältigte ich mit Leichtigkeit. Nicht ein einziges Mal musste ich bei einer Antwort raten. Auch Zaubertränke war kein Problem. Sowohl theoretisch, als auch praktisch.

Und als ich erst einmal begonnen hatte, ging auch der Rest ganz leicht. Ich hatte mich gut genug vorbereitet und sicherlich nicht allzu viele Fehler gemacht.

Das Wochenende nach der Prüfungswoche war für die jüngeren Jahrgänge dann eine totale Entspannung, doch wir mussten uns auf den Streich vorbereiten. Außerdem wurde ein Hogsmeadeausflug angesetzt, damit wir unsere Kleidung für den Ball kaufen konnten.

Ich nutzte ihn zwar, allerdings nur als Inspiration. Die Kleider waren wirklich sündhaft teuer und ich hatte einfach nicht genügend Geld, weshalb ich schließlich mit Magie selbst ein kreierte, was im Endeffekt sogar noch besser aussah als jedes Ladenexemplar, denn es entsprach vollständig meiner Wunschvorstellung.

Und dann war es Sonntagabend.

Obwohl sicherlich alles gut gehen würde, saß ich die ganze Zeit aufgeregt im Gemeinschaftsraum und konnte mich nicht einmal auf das Kuscheln mit James konzentrieren.

Dieser beobachtete mich amüsiert und kommentierte schließlich: "Beruhig dich. Uns wird schon niemand erwischen".

"Aber heute Nacht laufen mindestens dreißig Schüler durch die Gänge und präparieren das Schloss. Irgendjemand wird sicher erwischt werden. Und was, wenn er dann unser Vorhaben petzt?"

Mein Leben als ZeitreisendeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt