Einige Minuten später kam Severus ins Büro, dicht gefolgt von Professor Flitwick, der mit dem jungen Snape kaum Schritt halten konnte.
Alle blickten unseren Spion neugierig an, doch sein Blick blieb erst einmal an mir hängen.
"Geht es dir gut, Lily?", fragte er besorgt.
Ich nickte. "Aber die Todesser waren ziemlich stark. Warst du auch dort?"
"Nein", er schüttelte knapp den Kopf. "Der Dunkle Lord auch nicht. Er hat ein Treffen einberufen, während die anderen gekämpft haben. Dabei hat er auch zum ersten Mal vor uns angedeutet, dass uns bald jemand eine neue Art von Magie, wahrscheinlich die Elementarmagie, beibringen wird. Genaueres hat er nicht erläutert. Aber er hat seine neueste Kreation, Inferi, die im Licht wandeln können, präsentiert".
"Wissen wir", unterbrach Sirius ungeduldig. "Jetzt erzähl uns was Nützliches. Wo ist James?"
Sev warf ihm einen tadelnden Blick zu, bevor er die Augenbrauen hob: "Ach, Potter ist verschwunden?"
"Jaha", stöhnte Sirius. "Jetzt zieh das hier nicht in die Länge. Mach dich wenigstens einmal in deinem jämmerlichen, wertlosen Leben nützlich".
"Ich verbiete solche Bemerkungen", unterbrach Minerva scharf. "Fünf Punkte Abzug für Gryffindor. Solltest du noch einmal so mit einem Schüler reden, gebe ich dir Nachsitzen".
Severus konnte sich ein selbstzufriedenes Grinsen nicht verkneifen, bevor er betont langsam sagte: "Also, von Entführungen habe ich nichts gehört. Nicht, dass es mich irgendwie stören würde, wenn Potter so richtig leidet. Aber der Angriff war nur zur Machtdemonstration gedacht. Der Dunkle Lord wollte demonstrieren, was er kann, damit die Zauberer Angst bekommen und sich ihm anschließen. Hat offensichtlich geklappt. Ihr seid ja abgehauen".
Sirius sah so aus, als würde er unseren Spion am liebsten erwürgen. Sicherheitshalber packte Remus seinen Mitrumtreiber am Umhang, damit er nichts Dummes anstellte.
"Irgendwann kamen dann die Kämpfer zurück und wir wurden weggeschickt. Von einer Entführung habe ich nichts gehört", fuhr Sev fort.
"Weißt du denn, ob jemand fehlte oder zu spät kam?", fragte Dumbledore. "Vielleicht hat jemand James heimlich entführt, ohne dass Voldemort davon erfährt".
"Es fehlten schon einige. Es gab auch bei den Todessern Verluste", schnaubte Sev. "Das Ministerium tötet schließlich".
"War Jayden Belby denn da?", fragte ich interessiert nach.
"Nicht, dass ich wüsste. Aber ich habe die Rückkehrer auch nur kurz gesehen und nicht auf jeden geachtet. Jayden habe ich schon seit Wochen nicht mehr gesehen", erwiderte Sev und fügte schnell hinzu: "Aber interpretier da nicht zu viel hinein. Manchmal werden Todesser auf Missionen geschickt, die monatelang gehen".
Meine Sorge wuchs. Wenn Sev Jayden nicht gesehen hatte, hieß das nicht unbedingt, dass er auf einer Mission war. Vielleicht hatte er wirklich James entführt. Dann müsste ich dringend auf seinem Anwesen nachsehen.
Seufzend lehnte Dumbledore sich in seinem Stuhl zurück. Auf einmal sah er um Einiges älter aus. "Weißt du denn, wo James hingeschafft worden sein könnte?"
Sev verneinte: "Wie gesagt, es wurde niemals von einer geplanten Entführung erzählt. Ich weiß nichts. Seid ihr euch denn sicher, dass die Todesser ihn haben und er sich nicht einfach verlaufen hat?"
Sirius warf ihm einen Todesblick zu: "Denkst du ernsthaft, ich würde mich mit dir freiwillig in einem Raum aufhalten, wenn Krone sich einfach verlaufen hat?"
"Ich werde den Orden informieren. Dann sucht er noch einmal den Ort des Kampfes ab und die Auroren hören sich im Ministerium um. Im Notfall müssen wir öffentlich bekannt geben, dass er vermisst wird, aber ich fürchte, dann wird der Orden so nicht mehr bestehen können. Das Ministerium würde alles untersuchen wollen, wahrscheinlich die Namen anderer Mitglieder bekannt geben und die Widerstandsorganisation verbieten", verkündete Albus. "Außerdem würde ich meine Stelle verlieren, weil ich Schüler gefährdet habe".
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Mein Leben als Zeitreisende
FanficWenn ihr auf dem Spielplatz einen gruseligen Mann trefft, dann rennt immer weg. Egal, was er euch sagt. Ehrlich, ich spreche da aus Erfahrung, denn ich habe es nicht getan. Ich bin Lily Evans und auf dieses Ereignis folgte die wohl gefährlichste, an...