Remus und Mary kehrten erst zurück, als es schon dunkel war. Dafür hatten sie aber gute Nachrichten.
Sie waren jetzt, wie Sirius und Marlene, offiziell ein Paar. Fehlten nur noch James und ich. Doch ich hoffte, von der Organisation dafür grünes Licht zu bekommen.
In einem Moment alleine erzählte Remus mir überglücklich, dass er Mary nach einiger Überlegung von seiner Lykanthropie erzählt hatte. Sie hatte gut darauf reagiert und ihm versichert, dass das für ihre Beziehung gar kein Problem darstellen würde.
Sobald wir uns trennten, um ins Bett zu gehen, teleportierte ich ins Hauptquartier, wo ich Merlin in seinem Büro antraf.
Überrascht, mich zu sehen, warf er mir beinahe einen Bleistift gegen die Stirn. Aber dann fragte er: "Lily, was führt dich zu mir? Wie kommst du mit der Schließung der Organisation klar?"
Ich zuckte die Schultern: "Es gibt halt viel mehr Freizeit und weniger Stress. Aber ich vermisse das Training und Jayden".
"Das kann ich mir vorstellen", nickte Merlin einfühlsam. "Aber du weißt, es war das Beste für ihn. Clif hat ihn sicher während der Gefangenschaft nicht gut behandelt. Jetzt muss er nicht mit dem Trauma umgehen, sondern kann woanders neu beginnen. Aber darüber wolltest du dich bestimmt gar nicht unterhalten. Wieso bist du hier?"
"Also, es gab ja die Regel, dass man als Organisationsmitglied keine feste Beziehung haben darf. Gilt die noch?", fragte ich, bemüht, neutral zu klingen, damit er die Wichtigkeit der Frage nicht bemerkte.
Tat er doch, seinem Gesichtsausdruck nach. Und die Antwort schien keine Gute zu sein. Lange und schwer seufzte er, bevor er vorsichtig erklärte: "Weißt du Lily, ein Partner kann wirklich eine Gefahr darstellen. Besonders, wenn du ihn für lange Zeit hast. Irgendwann wird es immer schwerer, ihm die Existenz der Organisation zu verschweigen. Deswegen hat Odharait beschlossen, die Regel aufrecht zu erhalten. Du darfst in keiner Beziehung sein. Außer, du lässt deine Erinnerungen löschen".
Es war, als würde mir jemand einen Eimer Eiswasser übergießen. Das konnte Merlin doch nicht ernst meinen. Ich wollte die Erinnerungen nicht verlieren. Aber ich wollte auch nicht für immer allein bleiben. Eine Wahl hatte ich jedoch nicht. Die Zeitreparierer gab es nicht mehr und dennoch hatte die Organisation eine solche Macht über uns.
Ich verabschiedete mich recht schnell, um in mein Zimmer in Hogwarts zurückzukehren. Ich wollte allein sein. Denn einige der wichtigsten Erinnerungen der letzten Jahre für einen Jungen aufzugeben stand einfach nicht zur Debatte.
In den nächsten Tagen spürte ich immer wieder James abwartenden Blick auf mir, doch er drängte mich nicht zu einer Antwort. Und darüber war ich froh. Ich wollte mit ihm zusammen sein. Und ich schaffte es sicher nicht, ihn dennoch abzuweisen. Jedenfalls noch nicht jetzt. Dafür tat es umso mehr weh, Mary und Marlene glücklich mit ihren Freunden zu sehen. Das hielt mir immer vor Augen, dass ich so etwas auch haben konnte. Aber nur, wenn ich eine andere Sache aufgab.
Zum Glück gab es auch noch Dorcas, die nicht ständig mit irgendwelchen Jungs herumhing. Ihr Freund Mathew ging schließlich nicht nach Hogwarts. Daher traf ich mich die meiste Zeit mit ihr, James dadurch effektiv aus dem Weg gehend. Denn auf das Betreten einer Bibliothek reagierte der noch immer allergisch.
Am Freitagabend der nächsten Woche versammelte sich der siebte Jahrgang in einem kaum genutzten Klassenzimmer. Wir hatten es vorher ein wenig bequemer gestaltet und standen zu acht vorn, während nach und nach die Schüler hereinströmten. Zu meiner Überraschung kamen tatsächlich alle, auch wenn einige Slytherins nicht allzu motiviert aussahen und obendrein auch noch skeptische Blicke der anderen Häuser zugeworfen bekamen.
Als alle Stühle und auch einige Tische besetzt waren, traten James und ich als Schulsprecher nach vorn und warteten, bis es ruhig war.
James erhob zuerst die Stimme und verkündete: "Ihr wisst sicher, warum wir euch alle hierhergerufen haben. Erst einmal danke für's Kommen".
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Mein Leben als Zeitreisende
FanfictionWenn ihr auf dem Spielplatz einen gruseligen Mann trefft, dann rennt immer weg. Egal, was er euch sagt. Ehrlich, ich spreche da aus Erfahrung, denn ich habe es nicht getan. Ich bin Lily Evans und auf dieses Ereignis folgte die wohl gefährlichste, an...