Ab da kamen die Missionen beinahe monatlich, sowohl bei mir, als auch bei Jayden und schnell wurde mir klar, dass sie auf unser Alter angepasst wurden.
Anfangs mussten wir zwar beide nur Personen davon abhalten, bestimmte Dinge zu tun, doch schon nach kurzer Zeit berichtete Jayden, dass er in echte Kämpfe geraten war und sogar einen Menschen hatte verletzen müssen.
Bei mir war das zum Glück noch nicht der Fall gewesen, wahrscheinlich, weil ich jünger war, doch ich wusste nicht, ob ich mich darüber freuen sollte. Ich würde schon gern wirklich gegen einen Feind kämpfen und nicht immer nur gegen Jayden oder Clif im Unterricht, doch sie hatten beide erzählt, dass es nichts war, worauf man sich freuen sollte.
Dennoch machte ich mir Gedanken darüber und war irgendwie neidisch, dass Jayden mehr zugetraut wurde als mir. Wir waren doch auf demselben Stand. Hatten gemeinsam trainiert. Wir waren sogar ein tolles Team. Das hatten wir sogar einmal auf einer Mission in der Türkei bewiesen.
Naja, eigentlich hatten wir irgendeinen Typen, den kein Mensch mehr kannte, davon abhalten sollen, so viel Alkohol zu trinken, dass er ins Meer fiel und ertrank. Allerdings hatten wir am Strand auf den Felsen so viel Spaß gehabt, dass wir den Mann selbst beinahe ins Meer gestoßen hätten. Nur dank eines Abfangzaubers von mir hatte er überlebt.
Jayden hatte ihm und allen Zeugen die Erinnerungen an den Vorfall gelöscht und wir waren fertig gewesen.
Ich war der Meinung gewesen, dass wir das toll geregelt hatten, doch die Geister und Clif hatten das nicht so gefunden.
Das unsere erste und letzte gemeinsame Mission gewesen.
Heute war ich genau neuneinhalb Jahre alt geworden. Vor einem Jahr hatte ich Clif, Jayden und Poppy kennengelernt. Ich fand, das war ein besonderer Tag, doch keiner hatte Zeit, mit mir zu feiern.
Clif und Poppy hielten es für unnötig und Jayden hatte heute seine letzte Prüfung in Hogwarts vor Ferienbeginn, diesmal in Zauberkunst.
Weil ich nichts anderes zu tun hatte, ging ich mit Petunia, die es schon immer unnötig gefunden hatte, Halbjahresgeburtstage zu feiern und nichts von der Organisation wusste, nach der Schule auf den Spielplatz.
Während wir gemeinsam schaukelten, erzählte sie grinsend: "Heute wollte dieser eine fette Junge aus meiner Klasse mein Pausenbrot stehlen. Aber ich habe ganz laut nach Frau French-Strawberry, meiner Mathelehrerin, gerufen, sodass er Ärger bekommen hat".
Ich hörte nicht zu. Tief in Gedanken versunken schaukelte ich höher und höher, höher, als Perunia, sodass ich bis zur Straße blicken konnte.
Ihr Gekreische "Lily, mach das nicht!" brachte mich wieder in die Realität zurück und mir wurde klar, was sie dachte, was ich vorhatte.
Das hatte ich eigentlich nicht gehabt, doch die Idee gefiel mir. Außerdem würde sie sowieso bald erfahren, dass ich magische Kräfte besaß und es war normal für jemandem in meinem Alter, diese bereits unbeabsichtigt anzuwenden. Das hatte ich auch in der letzten Zeit schon öfter getan.
Also ließ ich die Schaukel an ihrem höchsten Punkt los und sprang ab. Das war ein tolles Gefühl!
Ausgelassen lachend bremste ich meinen Fall mithilfe der Luftmagie und ließ mich ganz sanft nach unten schweben, wo ich leichtfüßig landete und mich übertrieben vor einem nicht existenten Publikum verbeugte.
Leider musste Tunia direkt wieder rummeckern: "Mummy hat gesagt, dass du das nicht tun sollst!"
Es gab ein schleifendes Geräusch, als sie ihre eigene Schaukel mit den Schuhen abbremste und wiederholte: "Mummy hat gesagt, dass du das nicht darfst, Lily!"
DU LIEST GERADE
Mein Leben als Zeitreisende
FanfictionWenn ihr auf dem Spielplatz einen gruseligen Mann trefft, dann rennt immer weg. Egal, was er euch sagt. Ehrlich, ich spreche da aus Erfahrung, denn ich habe es nicht getan. Ich bin Lily Evans und auf dieses Ereignis folgte die wohl gefährlichste, an...