33| Männer sind...

147 9 3
                                    

Funkelnde Sterne folgen unseren Schritten, während wir durch den Garten spazieren. Alans Arm halte ich mit der linken Hand fest, sodass wir fast schon wie ein altes Ehepaar aussehen. Meine rechte hält die Hand meiner momentan traurigen besten Freundin. "Ich möchte euch wirklich nicht stören. Meine Koffer müssen auch noch für morgen gepackt werden", sagt sie plötzlich und begutachte dabei jeden Millimeter ihres Gesichtes.

"Bist du dir sicher?", frage ich vorsichtig nach und bekomme als Antwort ein leises, "Ja" und ein Kopf nicken. Ich löse mich kurz von Alan und schließe sie in eine leichte Umarmung ein. "Sei nicht traurig. Er wird es bis morgen bestimmt schaffen und dann werdet ihr euch ganz sicher wiedersehen", versuche ich sie aufzumuntern.

Sie löst sich von mir und ihre Lippen beginnen leicht zu zittern. "Ich bin müde. Die Koffer packe ich noch zusammen und dann lege ich mich schlafen. Wir sehen uns dann morgen", sagt sie noch schnell, bevor sie dann kurzerhand umdreht und hinter der Ecke verschwindet. Ich schaue ihr nach und blicke dann langsam hinüber zu Alan. Dieser schaut besorgt in meine Augen und zieht mich in eine feste Umarmung zu sich an seine Brust.

"Sie hatte noch nie Glück mit Männern. Sie tut mir wirklich sehr leid. Dieser Timo sollte am besten morgen erst gar nicht auftauchen. Sie muss ihn vergessen", beginne ich meine Gedanken auszusprechen.

Alans Hand streicht ein paar mal über meinen Kopf und meinen Rücken. Es fühlt sich wunderbar an. Geborgenheit und Verständnis fühle ich in diesem Moment mehr denn je. Er ist so lieb zu mir. Meinen Kopf richte ich auf, sodass ich mich in seinen sanften Augen verlieren kann. Ein sanfter Kuss auf meiner Stirn verbreitet angenehme Wärme in mir.

Ich habe nie zuvor mehr Liebe spüren dürfen als genau jetzt. "Danke", flüstere ich an seinem Ohr vorbei. "Wofür?", fragt er leise und irritiert. "Dass du auch ohne Worte dafür sorgen kannst, dass es mir besser geht", antworte ich liebevoll und muss dabei schmunzeln.

Meine Lippen fallen wie von selbst auf seine. So sanft und zugleich fordernd. Millionen kleine Schmetterlinge machen sich in meinem Bauch breit. Jetzt bin ich mir sicherer denn je. Ich liebe ihn und werde mit nach London gehen.

"Mathew?", höre ich Alan plötzlich sagen. Ich öffne schnell meine Augen und Blicke hinter mich. "Alan, der kleine Dreckssack, hat gelogen. Pauline wird am Boden zerstört sein, aber sie muss es erfahren", redet er mit größter Hektik, während seine Hände wild gestikulieren. "Beruhige dich", erwidert Alan und versucht die Situation zu verstehen.

"Was meinst du mit 'er hat gelogen und Pauline muss es erfahren' ?", frage ich neugierig und verwirrt. "Ich bin Timo hinterher. Die beiden haben nochmal geschrieben. Sie wollen sich gleich irgendwo treffen. Wir müssen sie aufhalten", spricht er schneller als es mein Gehirn wahrnehmen kann und schaue dabei zu, wie Mathew Richtung Hoteleingang rennt.

Ich sehe hinüber und bemerke, dass Alan genauso verwirrt wie ich hinter ihm her blickt. "Hast du eine Ahnung?", frage ich leise nach. "Nein, aber wir sollten ihm nach", erwidert dieser nur und umfasst meine Hand währenddessen. Etwas widerwillig gebe ich nach und laufe zusammen mit Alan Richtung Hoteleingang. Dort angekommen schaut uns der nette ältere Herr am Empfang an. Sein Blick verrät, dass Mathew soeben hier vorbeigekommen ist. "Wo ist er hin?", frage ich nur und bekomme mit einem Zeigefinger die Richtung gezeigt. "Danke", erwidert Alan und wir laufen nun rasant die Treppen hinauf.

Am Flur Anfang hören wir schon laute Stimmen und als hätten wir es uns nicht schon denken können, haben diese lauten Stimmen ihren Ursprung in unserem Zimmer. Die Tür ist nur angelehnt, also öffne ich sie schnell und sehe wie Matthew schützend vor Pauline steht und mit drohender Faust Timo bedroht, während diesem die ganze Situation kaltlässt.

"Mathew, ganz ruhig und jetzt erwarte ich sofort eine Erklärung", fordert Alan mit erhobener Stimme. Matthew verwandelt seine Faust in einen erhobenen Zeigefinger, während er sagt, "Dieser Hund ist keine zwei Tage hier und hat Pauline schon voll und ganz um den Finger gewickelt. Er belügt sie nach Strich und Faden und dann verlangst du im Ernst, dass ich ruhig bleiben soll?"

𝒁𝒖𝒇𝒂𝒍𝒍 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝑺𝒄𝒉𝒊𝒄𝒌𝒔𝒂𝒍 ? (𝑹𝒊𝒄𝒌𝒎𝒂𝒏𝒊𝒂𝒄)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt